Schlepper warfen Flüchtlinge vor türkischer Küste

Wie die türkische Presse am Mittwoch berichtete, hatten Polizeiboote am Dienstagmorgen in der Ägäis die Verfolgung eines verdächtigen Kutters aufgenommen. Als die Mannschaft bemerkte, dass sie verfolgt wurde, warf sie rund eine Seemeile vor der Küste ihre Passagiere über Bord. Bei den 46 Flüchtlinge handelte es sich den Angaben zufolge um 20 Afghanen, 20 Bangladescher, vier Marokkaner, einen Tunesier und einen Palästinenser. Sie hatten nach eigenen Angaben je 2000 Dollar bezahlt, um von den Schleppern auf die nahegelegene griechische Insel Farmakonissi und damit auf EU-Gebiet übergesetzt zu werden. Der Vorfall ereignete sich vor dem südlich von Izmir gelegenen Badeort Didim. Fast gleichzeitig nahm die Polizei in einer Pension bei Izmir 63 Flüchtlinge fest, die sich auf die Überfahrt nach Europa vorbereiteten.

Die türkischen Sicherheitskräfte fassten im vergangenen Jahr knapp 50 000 illegale Migranten, die das Land auf dem Weg von Asien oder Nahost nach Europa durchqueren wollten. Zehntausende weitere Flüchtlinge gelangen jedes Jahr unbehelligt an ihr Ziel.

(sda)