Steuerpraxis

Schneider-Ammann kritisiert Untersuchung der Ammann-Gruppe

publiziert: Freitag, 12. Sep 2014 / 07:27 Uhr
«Firmen müssen Steuern optimieren.»
«Firmen müssen Steuern optimieren.»

Zürich - Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann kritisiert den Entscheid, dass die Steuerpraxis seiner ehemaligen Firma erneut untersucht wird. Er verlangt eine Gleichbehandlung der Langenthaler Ammann-Gruppe und betont die Notwendigkeit von Steueroptimierung.

5 Meldungen im Zusammenhang
Die Finanzdirektion des Kantons Bern und die Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV) als Aufsichtsbehörde hatten entschieden, die Veranlagungspraxis im Falle der Ammann-Gruppe unter die Lupe zu nehmen, nachdem im Februar eine Untersuchung dazu abgeschlossen worden war. «Ich muss das akzeptieren», sagte FDP-Bundesrat Schneider-Ammann in einem Interview mit dem «Blick» vom Freitag.

Verwendung vertraulicher Dokumente

Doch: «Die Art, wie jetzt rückwirkend vorgegangen wird, scheint mir sehr fragwürdig», sagte der einstige Patron der Anlagen- und Maschinenbaufirma. Sein ehemaliges Unternehmen dürfe beanspruchen, «gleich anständig behandelt zu werden wie alle anderen». Er erwarte nun, dass die Verwendung vertraulicher Dokumente untersucht und geahndet werde.

Anfang Jahr war bekannt geworden, dass die Ammann-Gruppe während Jahren mehrere Hundert Millionen Franken zur Steueroptimierung in Jersey und Luxemburg geparkt hatte. Daraufhin hatten die bernischen Steuerbehörden eine Untersuchung ihrer internen Abläufe eingeleitet. Diese kam zum Schluss, dass alle Veranlagungen des Unternehmens gesetzeskonform und damit in Ordnung seien.

«Sehr schweizerisch»

Nach erneuter Kritik an den Behörden am Mittwoch kündigte die Finanzdirektion eine neuerliche Untersuchung zusammen mit der ESTV an. Bund und Kanton sollen in der Frage um Steuerdossiers zu einer einheitlichen und klaren Meinung kommen, lautete die Begründung.

Schneider-Ammann verteidigte im Interview erneut die Steuerpraxis seines ehemaligen Unternehmens. «Firmen müssen Steuern optimieren», sagte er. Sie müssten Reserven schaffen um im weltweiten Wettbewerb zu bestehen. «Wenn die Optimierung in Absprache mit den Steuerbehörden geschieht, dann ist das sehr schweizerisch.» Die Ammann-Gruppe habe immer korrekt gehandelt und von den Steuerbehörden dafür stets die Bestätigung erhalten.

(awe/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Die Finanzkommission des bernischen Kantonsparlaments will rechtliche ... mehr lesen
Die Finanzdirektion des Kantons Bern nimmt die Besteuerung der Ammann-Gruppe genauer unter die Lupe.
Johann Schneider-Ammann wurde von der Juso unterbrochen.
Zug - Die FDP hat am Samstag mit ... mehr lesen
Rathaus Bern.
Bern - Die Finanzdirektion des Kantons Bern will die Besteuerung der Ammann-Gruppe nun doch genauer unter die Lupe nehmen. Sie hat dazu die Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV) als ... mehr lesen
Bern - Die Finanzkommission des Berner Kantonsparlaments will keine weiteren Abklärungen im Fall der Langenthaler Ammann-Gruppe. Im Raum stand die Frage nach einer Zweitmeinung zu jener der bernischen Steuerbehörden. mehr lesen 
Mission: ungebremster Profit
Wie bringe ich ein paar Millionen im Ausland in Sicherheit, damit sie nicht in der Schweiz versteuert werden müssen? Einer, der so denkt und handelt, wird Schweizer Bundesrat. Wirtschaftsminister! In seiner Wahrnehmung ist es notwendig und völlig in Ordnung, dem Fiskus im eigenen Land Geld vorzuenthalten, um „im weltweiten Wettbewerb bestehen zu können“. Das sei „korrekt“. Ja geradezu „schweizerisch“.

Schneider-Ammann ist der Prototyp des neoliberalen Gewinnoptimierers. Seine einzige Mission gilt dem ungebremsten Profit für Unternehmer und Aktionäre. Leitplanken, welche uns Bürgerinnen und Bürger in sozialen, gesundheitlichen, ökologischen und persönlichkeitsrechtlichen Bereichen schützen sollen, den Gewinnoptimierern aber im Wege stehen, sollen mit Freihandelsabkommen weggedrückt werden. Teils in Umgehung demokratischer Entscheidungswege.

So einer wie Schneider-Ammann verlangt, dass sein ehemaliges Unternehmen „gleich anständig behandelt werde wie alle anderen“. Anständig! Und er wird nicht einmal rot dabei.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Die Verzinsung bietet einen Anreiz, Covid-19-Kredite nicht länger als notwendig zu beanspruchen.
Die Verzinsung bietet einen Anreiz, ...
Buchhaltung Bern - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 27. März 2024 beschlossen, die Zinssätze für die ausstehenden Covid-19-Kredite per 31. März 2024 unverändert zu belassen. Für Kredite bis 500'000 Franken sind weiterhin 1,5 Prozent und für Kredite über 500'000 Franken 2 Prozent zu entrichten. mehr lesen  
Bei einem Treffen am 13. Februar 2024 in Bern diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, Städte, Gemeinden, Bau- und Immobilienwirtschaft sowie der Zivilgesellschaft unter Leitung von Bundesrat Guy Parmelin Massnahmen zur Behebung der Wohnungsknappheit. Ein Aktionsplan mit über 30 Empfehlungen wurde vereinbart, um das Wohnungsangebot zu erhöhen und qualitativ hochwertigen, erschwinglichen und bedarfsgerechten Wohnraum zu schaffen. mehr lesen  
Bernerhof, Sitz des Staatssekretariat für internationale Finanzfragen SIF.
Buchhaltung Das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) hat ihren Jahresabschlussbericht für das ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten