Schockierende Berichte aus Guantánamo

publiziert: Sonntag, 6. Feb 2005 / 10:16 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 6. Feb 2005 / 13:24 Uhr

London - Einer der vier aus dem US-Gefangenenlager Guantánamo entlassenen Briten ist dort nach eigenen Angaben misshandelt worden.

Guantánamo-Gefangene werden ohne Rechtsbeistand gefangen gehalten.
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Einmal sei er bei einer Befragung in dem Lager in Kuba gezwungen worden, sich in einer Ecke des Raumes zu erleichtern, sagte der in Sambia geborene und in Grossbritannien aufgewachsene Martin Mubanga der britischen Tageszeitung The Observer.

Sein US-Befrager habe den Urin mit einem Lappen aufgewischt und ihn damit beschmiert. Dabei habe der Mann ihn wegen seiner Hautfarbe verhöhnt und ihn mit den Worten "Oh, der arme kleiner Neger, der arme kleine Nigger beschimpft". Er hat das anscheinend lustig gefunden.

In Heissraum ausharren

Zudem habe er in einem Heissraum ausharren müssen, in dem eine Temperatur von fast 38 Grad Celsius geherrscht habe und in dem er schwere Austrocknungserscheinungen bekommen habe, berichtete der 32-jährige Mubanga.

Mubanga war nach monatelangen Verhandlungen zwischen Grossbritannien und den Vereinigten Staaten Ende Januar freigelassen worden.

Sambische Sicherheitskräfte hatten den jungen Mann im Frühjahr 2002 festgenommen, nachdem er sich zu Islamstudien in Afghanistan aufgehalten und von dort in das afrikanische Land weitergereist war.

Rechtliche Schritte angekündigt

Nach der Festnahme hätten ihn eine US-Beamtin und ein Brite befragt, der sich als Mitarbeiter des Geheimdienstes MI6 ausgegeben habe, sagte Mubanga der Zeitung.

Seine Anwältin Louise Christian kündigte rechtliche Schritte gegen die britische Regierung an, weil diese britisches, sambisches und internationales Recht verletzt habe.

Nach Presseberichten von Ende Januar sollen die vier ehemaligen britischen Guantánamo-Häftlinge Kontakte zur Terrororganisation El Kaida gehabt haben und in El-Kaida-Trainingslagern ausgebildet worden sein. Die vier Männer bestritten dies nach ihrer Rückkehr aus Kuba bei einem ersten Verhör in Grossbritannien.

(bsk/news.ch mit Agenturen)

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