Schüsse auf palästinensischen Premier

Wenig später brachen Schiessereien zwischen den religiösen Extremisten und Sicherheitskräften aus.

Letztere stehen unter dem Oberkommando von Präsident Mahmud Abbas und setzen sich aus Fatah-Mitgliedern zusammen.

Schüsse in Ramallah

Im bisher ruhigen Ramallah im Westjordanland eröffneten später am Tag Abbas-Kräfte das Feuer auf Hamas-Demonstranten, die sich vor der grössten Moschee der Stadt versammelt hatten. Mindestens 34 Hamas- Anhänger seien verletzt worden, teilte das Spital mit.

Die Sicherheitskräfte hatten zunächst mit Stöcken und Gewehrläufen auf die Menschen eingeschlagen, um die Menge zurückzudrängen.

Vorwürfe gegen Fatah

Die extremistische Hamas schürte zudem den politischen Konflikt: Sie warf dem vom Westen unterstützten palästinensischen Präsidenten Abbas Kriegstreiberei vor. Die Hamas beging mit einem Grossaufmarsch von Zehntausenden von Menschen den 19. Jahrestag ihrer Gründung.

Sie beschuldigte die rivalisierende Fatah von Präsident Abbas, den Angriff auf Regierungschef Hanija vom Donnerstagabend organisiert zu haben und einen Sturz der Regierung zu planen.

Bei einer mehr als zweiwöchigen Auslandsreise habe er dafür vom Iran, dem Sudan und anderen Staaten Unterstützung bekommen. «Wir haben uns der Hamas angeschlossen, um Märtyrer zu werden, nicht um Minister zu werden», sagte Hanija.

Eskalierte Situation

Die Spannungen waren eskaliert, nachdem Israel Hanija am Donnerstagabend gezwungen hatte, vor einer Einreise in den Gazastreifen 35 Millionen Dollar in Ägypten zurückzulassen.

Seine Wagenkolonne wurde beschossen, nachdem es schon zuvor Schusswechsel an dem Grenzübergang Rafah gegeben hatte. Ein Leibwächter Hanijas wurde getötet. Der älteste Sohn Hanijas und vier Leibwächter wurden verletzt.

(bert/sda)