Schuhwerfer will Schweizer Asyl - Familie dementiert

publiziert: Montag, 19. Jan 2009 / 12:37 Uhr / aktualisiert: Montag, 19. Jan 2009 / 15:12 Uhr

Genf/Bagdad - Der als Schuhwerfer bekannt gewordene Iraker will offenbar in der Schweiz Asyl beantragen. Der Genfer Anwalt des Journalisten, Mauro Poggia, bestätigte einen entsprechenden Bericht der Zeitung «Tribune de Genève».

Der Iraker, der George Bush einen Schuh angeworfen hatte, sucht Asyl in der Schweiz.
Der Iraker, der George Bush einen Schuh angeworfen hatte, sucht Asyl in der Schweiz.
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Die Familie des Irakers Muntaser al-Saidi wies dies jedoch kurz darauf als «Lüge» zurück. «Diese Nachricht entbehrt jeder Grundlage, Muntaser hat keinen Antrag auf politisches Asyl gestellt. Das ist eine Lüge», sagte ein jüngerer Bruder des Verhafteten in Bagdad auf Anfrage zum Bericht.

Hilfe aus der Schweiz

Die Familie sei lediglich von einer Gruppe von Anwälten aus Genf kontaktiert worden, die ihr angeboten habe, sich an der Verteidigung des Journalisten zu beteiligen. «Das haben wir nicht abgelehnt.»

Poggia hatte zuvor gegenüber der Nachrichtenagentur SDA bestätigt, er werde das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) und das Eidg. Jusitz- und Polizeidepartement (EJPD) kontaktieren.

Ermessensfrage

Das Image der Schweiz müsse in dieser Angelegenheit berücksichtigt werden, sagte der Anwalt. Was für eine Aufnahme des Journalisten spreche und was dagegen, müsse abgewogen werden. Dabei seien den Interessen der Schweiz im Mittleren Osten Rechnung zu tragen. Bern habe ohne Zweifel mehr zu gewinnen als zu verlieren.

Die formellen Schritte des Asylantrags können eingeleitet werden, sobald der Journalist aus dem Gefängnis entlassen wird. Zur Zeit befindet sich Muntaser al-Saidi in Untersuchungshaft in Bagdad und wartet auf seinen Prozess. Ein Datum für die Anhörung des Urteils steht jedoch noch nicht fest.

Angst um sein Leben

Poggia sagte, sein Mandant fürchte im Irak um sein Leben. Wegen zu hohen Risikos habe sich der Richter sogar geweigert, den Journalisten gegen Kaution freizulassen, sagte der Anwalt. In Genf möchte Al-Saidi als Korrespondent über die UNO berichten.

Der 30-Jährige Iraker wurde bekannt, als er beim Abschiedsbesuch von US- Präsident George W. Bush in Bagdad am 14. Dezember seine Schuhe in die Richtung Bushs geworfen hatte. Er wurde dadurch in Teilen der arabischen Welt zum Helden. Im Irak droht ihm jedoch eine Gefängnisstrafe wegen Aggression gegen einen Staatschef während eines offiziellen Besuchs.

(sl/sda)

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