Schuldenberatungsstellen sind überlastet

publiziert: Donnerstag, 7. Aug 2003 / 08:17 Uhr

Bern - In Bern kümmert sich der Verein Schuldensanierung in Zusammenarbeit mit der Stiftung Berner Gesundheit um die Schulden von Spielsüchtigen. Und Basel lanciert eine Präventionskampagne für Jugendliche ohne Schulden.

Wer einmal vom Schuldenstrudel erfasst worden ist, findet nur schwer wieder raus.
Wer einmal vom Schuldenstrudel erfasst worden ist, findet nur schwer wieder raus.
Haben Leute Schulden, versuchen viele es zu verdrängen. Stattdessen machen sie noch mehr Schulden: Sie leasen das Auto, kaufen die Kleider im Katalog, nehmen Kleinkredite auf und schieben die Steuerrechnung hinaus.

Erst wenn der Leidensdruck riesig ist und eine Lohnpfändung droht, suchen sie eine Beratungsstelle auf. Die Schulden betragen dann bereits mehrere zehntausend Franken.

Um wieder aus der Schuldenspirale herauszukommen, braucht es neben der Motivation, am Leben etwas zu verändern, viel Geduld.

Geduld, da eine Schuldensanierung mehrere Jahre dauert und Geduld, da die meisten Schuldensberatungsstellen überlastet und längere Wartefristen die Regel sind.

Jürg Gschwend, Präsident des Dachverbands Schuldenberatung, sagt: "Viele Stellen können das Angebot nicht bereitstellen, das es brauchen würde."

Massiven Anstieg der Anfragen

Seit zwei, drei Jahren beobachtet Gschwend einen massiven Anstieg der Anfragen. Lausanne hat zum Beispiel 220 Gespräche im ersten Halbjahr 2003 geführt.

In den 15 Monaten davor waren es 350. "Heute ist man eher bereit sich zu verschulden. Dies hat mit dem Individualismus zu tun und dass man sich gegen aussen definiert," sagt Gschwend.

In der Schweiz haben rund 10 Prozent der Haushalte Schuldenprobleme, wobei nur eine Minderheit bei den Beratungsstellen Hilfe sucht.

Verschuldung kennt keine regionalen Unterschiede. In einer Stadt sind die Verlockungen Geld auszugeben zwar grösser, auf dem Land wird dafür weniger gern auf das Auto verzichtet.

Leben ändern

Die Schuldenberatungsstellen können aber nicht allen Leuten helfen. Neben der Bereitschaft den Lebensstil zu ändern, müssen die Leute auch ein geregeltes Einkommen vorweisen. Erst dann wird ein Budgetplan erarbeitet.

Dort wird individuell festgelegt, welches Geld wo gebraucht wird und wieviel noch zum Sparen übrig bleibt.

Mario Roncoroni, Geschäftsleiter des Verein Schuldensanierung des Kantons Bern, sagt dazu: "Ein Budgetplan muss realistisch sein. Eine bosnische Mutter mit einem Kind in Bosnien hat höhere Telefonkosten.

Die wegzudiskutieren ist nicht realistisch." Und Jürg Gschwend sagt: "Wichtig ist auch, dass die Leute lernen, ihre Ausgaben zu planen." Damit die Schuldenspirale aber gar nicht anfangen kann, läuft im Kanton Aargau das Projekt "Monatlich Steuern zahlen". Schliesslich wird oft vernachlässigt, Geld für die Steuern auf die Seite zu legen.

(bsk/sda)

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