Schweiz bemüht sich weiter um Dialog zwischen Nord- und Südkorea

Bei dem Treffen mit Jeong Se-Hyun, dem für die Beziehungen zu Nordkorea verantwortlichen Minister, spielte Calmy-Rey die Rolle einer Botin, wie ihr diplomatischer Berater Urs Ziswiler, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda in Seoul sagte.

Die Vorsteherin des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) teilte Jeong die nordkoreanische Sicht der Dinge mit. Joeng sagte, Nordkorea wie auch Südkorea müssten von dem Vertrauen der Schweiz profitieren, erklärte Ziswiler.

Am Dienstag hatte die Bundesrätin bereits Nordkorea die guten Dienste der Schweiz angeboten. Beispielsweise könnte die Schweiz einen Gipfel organisieren oder die Umsetzung eines möglichen Abkommens zum Stopp des nordkoreanischen Atomprogramms überwachen.

Die Dreier-Gespräche Ende April zwischen Nordkorea, den USA und China waren ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Wir haben den Eindruck, dass Nordkorea die Gespräch blockiert, sagte Ziswiler weiter.

Nordkorea verlange von den USA einen Nicht-Angriffs-Pakt. US-Aussenminister Colin Powell sagte dazu am Dienstag, Pjöngjang gehe in die falsche Richtung.

Die USA wurden über den Inhalt der Gespräche von Calmy-Rey informiert. Der amerikanische Botschafter in Seoul reagierte positiv auf die Vorgehensweise der Schweiz. Laut dem Berater Calmy-Reys freute sich der US-Botschafter über den Besuch der Schweizer Aussenministerin.

Amerikanische Diplomaten sähen die Schweiz als wichtigen Akteur in der Krise. Die Überschreitung der Demarkationslinie durch Calmy-Rey am Dienstag wurde von den Amerikanern als ein Zeichen Nordkoreas zur Öffnung gedeutet, wie Ziswiler sagte.

(bert/sda)