Bundesrat

Schweiz bietet 3000 Syrerinnen und Syrern Schutz

publiziert: Freitag, 6. Mrz 2015 / 15:07 Uhr / aktualisiert: Freitag, 6. Mrz 2015 / 16:45 Uhr
Der Bundesrat möchte in den nächsten drei Jahren 3000 Flüchtlinge aus Syrien die einreise ermöglichen.
Der Bundesrat möchte in den nächsten drei Jahren 3000 Flüchtlinge aus Syrien die einreise ermöglichen.

Bern - Der Bundesrat will in den nächsten drei Jahren 3000 weiteren Syrerinnen und Syrern Schutz gewähren. Bis zu 1000 von ihnen sollen noch im Lauf dieses Jahres in die Schweiz einreisen können. Auch die Mittel für die Hilfe vor Ort werden aufgestockt.

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Bereits eingeplant für das laufende Jahr sind 30 Millionen Franken. Als Sofortmassnahme hat der Bundesrat am Freitag entschieden, den Betrag um 20 Millionen Franken aufzustocken. Die eine Hälfte des Geldes soll für die betroffene Bevölkerung in Syrien selbst eingesetzt werden, die andere für die Hilfe in den Nachbarländern. Insgesamt hat die Schweiz dafür bisher 128 Millionen Franken aufgewendet.

Darüber hinaus will der Bundesrat 3000 Personen aus Syrien die Einreise in die Schweiz gewähren. Etwa ein Drittel des gesamten Kontingents kommt nach den Plänen des Bundesrats mit einem humanitären Visum in die Schweiz. Ein solches erhalten vor allem Ehegatten und minderjährige Kinder von Personen, die in der Schweiz bereits vorläufige Aufnahme gefunden haben.

Dauerhafte Lösungen

Die übrigen rund 2000 Personen werden im Rahmen eines Wiederansiedlungsprogramms aufgenommen. Diese Programme richten sich an schutzbedürftige Personen, die in einem ersten Asylland angekommen sind, dort aber aus unterschiedlichen Gründen nicht bleiben können.

Oft handelt es sich um besonders gefährdete Personen wie Kinder oder alleinstehende Frauen oder um Verletzte und Folteropfer, die nicht die nötige medizinische Versorgung erhalten. Für sie sucht das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) eine dauerhafte Lösung in einem Drittland. Diese Personen gelangen als anerkannte Flüchtlinge in die Schweiz.

In der Schweiz leben bereits mehrere hundert Personen, die auf diesem Weg ins Land gekommen sind. Derzeit läuft ein Pilotprojekt zur Aufnahme von insgesamt 500 besonders verletzlichen Personen. In diesem Rahmen sind nach Angaben des Staatssekretariats für Migration inzwischen 216 Personen in die Schweiz eingereist.

In der zweiten Jahreshälfte 2013 hatte der Bundesrat zudem vorübergehend die Visabestimmungen gelockert für Familienangehörige von Syrern, die bereits in der Schweiz leben. In diesem Rahmen sind bisher rund 4300 Personen in die Schweiz eingereist. Insgesamt befanden sich Ende Januar gut 7000 Personen aus Syrien im Asylprozess.

Millionen auf der Flucht

Der Bürgerkrieg in Syrien hat in der Region eine humanitäre Katastrophe ausgelöst. Die Nachbarstaaten Syriens beherbergen heute über 3,8 Millionen Flüchtlinge, Syrien selber zählt mehr als 7,6 Millionen intern Vertriebene. Rund 16 Millionen Syrerinnen und Syrer benötigen Nothilfe.

Angesichts dieser Zahlen wirken die vom Bundesrat beschlossenen Kontingente wie ein Tropfen auf den heissen Stein. "Um das Elend zu beenden, reicht es nicht. Die Schweiz kann das Problem aber auch nicht alleine lösen", sagte Stefan Frey, Sprecher der Schweizerischen Flüchtlingshilfe, der Nachrichtenagentur sda.

Die Flüchtlingshilfe hatte die Aufnahme von 5000 Personen aus Syrien gefordert. Frey ist dennoch zufrieden mit dem Entscheid des Bundesrats. Dieser setze damit ein wichtiges Zeichen, auch gegenüber Europa. Auf europäischer Ebene laufen derzeit Diskussionen über ein koordiniertes Vorgehen.

Schwierige Integration

Weitgehend ungelöst ist das Problem der Integration jener Menschen, die seit Ausbruch des Bürgerkriegs in die Schweiz gekommen sind. Viele von ihnen warten auf einen Asylentscheid, die meisten sind auf Unterstützung angewiesen.

Diese Probleme würden immer drängender, je mehr Leute in die Schweiz kämen, sagte Frey. Er begrüsst in dem Zusammenhang die Pläne des Bundesrats, bei der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Die Flüchtlingshilfe ihrerseits treibt die Unterbringung bei Privaten voran. Davon verspricht sich Frey viel: Völlig Alltägliches, das aber wichtig sei für die Integration in eine Gesellschaft, könne so einfacher vermittelt werden. Erste Versuche laufen, die Flüchtlingshilfe will am nächsten Montag darüber informieren.

Bei den Parteien kommt der Entscheid des Bundesrats unterschiedlich an. Die SVP spricht in einer ersten Reaktion von einer "chaotischen Asylpolitik" und warnt vor explodierenden Kosten. Grünliberale und SP begrüssen die Aufnahme von 3000 zusätzlichen Syrerinnen und Syrern, die Grünen sprechen von einem "ersten Schritt", die Schweiz könne und müsse aber noch mehr tun. Über die Aufnahme der Flüchtlinge entscheidet der Bundesrat in eigener Kompetenz.

(bert/sda)

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Ja lieber zombie,.
da wird es doch die allerhöchste Zeit, dass sie sich einen anderen Aufenthaltsort suchen. Die Schweden Sozis bieten Asylanten gute Unterkünfte, eine freundliche Bevölkerung und 5 Euro pro Tag. Also nichts wie ab nach Schweden, bei uns werden sie ja nur noch aus finanziellen Gründen ständig und überall geblitzt, was ihnen in Schweden nicht passieren kann, denn als Asylant dürfen sie dort nicht Autofahren. Und fast hätte ich's vergessen, Sie zahlen als Asylant bei den schwedischen Genossen nicht einmal Steuern! Schlepper werden Sie und Ihre Familie auch nicht ruinieren, nach Schweden können sie per Anhalter kommen. Zombie auf nach Schweden, dann spart unserer Sozialhilfe so viel ein, dass wir auch das Blitzen wieder abstellen können! Sie leben doch von der Sozialhilfe, oder etwa nicht? Sie wurden doch aus dem Betrieb gemobbt, wie sie einmal hier schrieben.
Na, was gibt es noch überlegen? Herz, was willst du mehr?!
Liebes Biki aus Bern,
Da bist du so ein wenig auf einem matschigen Holzweg, mit deinen 59 Stutz gottfriedstutz nochmal.
Ist das noch immer nicht bis zu dir durchgedrungen, dass nicht der Asylant 59 Stutz erhält, sondern die Gemeinde, pro Asylant. Beim Asylanten landen von denen 59 Stutz am Ende 3.50 Stutz pro Tag, den Rest behält die Gemeinde uns sehr oft verdienen die damit so viel, dass sie sich regelrecht Asylanten wünschen, wenn sie einen einigermassen schlauen Ammann hat. Davon kann nun kein Mensch leben, daher versuchen diese Menschen, da sie keiner Arbeit nachgehen dürfen, sich etwas dazu zu verdienen. Manchmal geraten sie da halt mit dem Gesetz in Konflikt.
Da diese Asylanten es hier so schön haben und in Saus und Braus leben können mit 3.5 Franken pro Tag und häufig miserablen Unterkünften und feindseligen Bewohnern wie die gute Biki in Kauf nehmen müssen, kommen immer mehr, denn in ihren Ländern haben sie es noch weniger schön, dort werden sie von allen Seiten und Gruppierungen mit Waffen aus dem Westen, auch aus der Schweiz, vielleicht sogar aus Bern, massakriert.
Menschenskind, schalten Sie mal kurzfristig das Gehirn an, falls sie über ein solches verfügen sollten!
zombie 1969 ...
Wo erleben Sie solches, wie Sie sagen, dass inzwischen an jeder Ecke Geldeintreiber des Staates auf den Strassen sind und erhöhtes Aufkommen von Blitzern und Kontrollen, usf.

Wo leben Sie denn "zombie1969 aus Frauenfeld"? Bis vor wenigen Tagen schrieben Sie wieder gescheite und gut formulierte Texte - jetzt wieder einfach daher geschrieben solch dummes Zeug - sorry! Aber mir fällt auf, dass mit Ihnen wohl manchmal oder periodisch etwas nicht stimmt! Können Sie mir dazu auch eine Antwort geben? Ich danke Ihnen.
Liebe Frau Bikli oder Herr Bikli
Mir fällt auf, dass Sie vermutlich nicht wissen, dass man bei uns 'Schweizer' nur mit "z" schreibt und nicht mit "tz". Bei z.B. Albert Schweitzer wäre das anders.

Zudem können Sie eigentlich nicht wissen ...., wieviel ein/e "Sozi" (pro Tag und Person ...) erhält!

Und wenn Sie es trotzdem wissen :
Haben Sie sich schon einmal mehr als EINMAL darüber Gedanken gemacht, was SIE tun würden, wenn man plötzlich hier nicht mehr leben könnte - Schon nur darum, weil rundherum vieles zerstört wurde (auch die Sicherheit fürs eigene Leben ...!) und es keine Arbeit, kein Geld und demnach auch kein Essen gibt, ausser .... ich weiss auch nicht ....! Vielleicht will man dann "nur weg von hier"!?

Diese Flüchtlinge aus Syrien, die MUSSTEN sicher fliehen, wenn sie nicht elend leben oder sogar nicht elend sterben wollten! Dazu kommt noch, dass die IS dort grauenvoll wütet, sehr aktiv ist ....!

ALSO bitte vorher nachdenken oder dann doch wenigsten konkrete Erfahrungen dazu mitteilen!

Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit - Hier in der Schweiz sollte Ihnen nichts passieren, wenn Sie sagen, was Sie denken oder sogar selbst erlebt hatten!
Es...
ist ganz einfach!
Der Staat will mehr Flüchtlinge zwecks Prestige, kann sich diese aber nicht mehr leisten, da er die Steuern schon ins Nirwana geschossen hat. Man bemerkt inzwischen an jeder Ecke, dass die Geldeintreiber des Staates wieder auf den Strassen sind. Erhöhtes Aufkommen von Blitzern und Kontrollen und dazu öffentliche Jagd auf Steuerhinterzieher usw. Doch auch das wird alles nichts nützen, um die jährlichen Milliardenkosten im Asylunwesen langfristig decken zu können.
und was ist mit uns schweitzern
wenn ich rechne das das im schnitt ein sozi 59.- stutz pro tag u person bechunnt u e verchäufer so 4500.- im monät! das isch verrat a üs!!!!
.
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