Schweiz ehemals Drehscheibe für Kaviarhandel - markanter Rückgang

publiziert: Montag, 3. Nov 2003 / 12:29 Uhr

Bern - Bis ins Jahr 2000 war die Schweiz eine Drehscheibe für den internationalen Kaviarhandel. In den letzten zwei Jahren hat sich dieser jedoch stark verringert. Heute importiert die Schweiz vor allem für den Inlandkonsum.

Kaviar, der Rogen des Störs, ist ein rares Luxusprodukt.
Kaviar, der Rogen des Störs, ist ein rares Luxusprodukt.
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Nach Angaben des Bundesamtes für Veterinärwesen (BVET) führte die Schweiz 1998 65 Tonnen Kaviar ein, davon waren nur rund 20 Tonnen für den Schweizer Markt bestimmt.

Im internationalen Vergleich war die Schweiz 1998 bei den Importeuren die Nummer drei. Mehr Kaviar führten nur noch Japan (100 Tonnen) und die USA (70 Tonnen) ein.

Einbruch

Ab 2000 kam es zu einer Trendwende: Laut BVET brach der Schweizer Kaviar-Import ein. 2002 wurden gemäss Zahlen, die der Nachrichtenagentur sda vorliegen, nur noch 6,1 Tonnen Kaviar eingeführt. 1,3 Tonnen davon waren für die Wiederausfuhr bestimmt.

Thomas Althaus, Leiter Artenschutz beim BVET, führt dies unter anderem darauf zurück, dass der Handel mit Kaviar streng geregelt wurde.

Artenschutz

1997 wurde Störe unter den Schutz des internationalen Übereinkommens über den Handel mit gefährdeten Tieren und Pflanzen (CITES) gestellt.

Der Vertrag ist als Washingtoner Artenschutzabkommen bekannt. Für die Ausfuhr, Einfuhr und Wiederausfuhr von Kaviar müssen so genannte CITES-Dokumente vorliegen. Ländern, die gegen das Abkommen verstossen, drohen Strafmassnahmen. So verhängte die CITES unter anderem wegen dem Schweizer Kaviar-Fall im November 2001 gegen die Arabischen Emirate ein Embargo. Laut BVET wurde das dortige Personal der für CITES zuständigen Behörde darauf praktisch vollständig ausgetauscht.

Störe bedroht

Die begehrten Fischeier liefern die Störe. Diese leben vor allem im Kaspischen Meer, das zwischen Iran, Kasachstan, Aserbeidschan Turkmenistan und Russland liegt. Die Störe sind in ihren Beständen bedroht. <

Kaviar- und Störhandel sind eine wichtige Einkommensquelle für diese Staaten. Und mit der illegalen Fischerei schlagen sich viele Arme durch. Nach Angaben der Umweltorganisation WWF ist ein grosser Teil des Handels illegal: Unter anderem werden CITES-Zertifikate gefälscht oder der Kaviar von Schmugglern in den Westen gebracht. Zum Schutz des Störs vereinbahrten die Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres im Jahr 2000 einen ersten Aktionsplan. Unter anderem wurden Fangquoten verringert. Auch wird ein einheitliches Etikettierungssystem für Kaviar eingeführt.

Auch die Zucht wird gefördert. Und die Russen erfanden einen Art Kaiserschnitt für den Stör: Dabei wird der befruchtete Rogen den Störweibchen entnommen, ohne dass diese getötet werden.

(Daniela Karst/sda)

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