Schweiz plädiert für Katastrophenschutz

publiziert: Donnerstag, 10. Feb 2011 / 08:00 Uhr
Eine gezielte Koordination zur besseren Vorbeugung bei Katastrophen sei unabdingbar, so Joseph Deiss.
Eine gezielte Koordination zur besseren Vorbeugung bei Katastrophen sei unabdingbar, so Joseph Deiss.

New York - Die UNO hat in New York darüber diskutiert, wie die Auswirkungen von Naturkatastrophen vermindert werden können. Altbundesrat Joseph Deiss hatte als Präsident der 65. UNO-Generalversammlung die Sonderdebatte zu dem Thema einberufen.

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«Weltweit erleben wir zur Zeit eine Zunahme und eine Intensivierung von Naturereignissen, die Verwüstung bringen und die Existenzgrundlage oder gar das Leben von Menschen bedrohen», sagte Deiss in seiner Eröffnungsrede. Als Beispiele nannte er das Erdbeben in Haiti und die jüngsten Fluten in Pakistan, Brasilien und Australien.

Kreislauf der Armut durch Katastrophen

Dadurch, dass Errungenschaften der Entwicklung wie Schulen, Spitäler oder Energiekraftwerke zerstört würden, verewigten Katastrophen «einen Kreislauf der Unterentwicklung, der Armut und der Machtlosigkeit», von dem man loskommen müsse.

Um die UNO-Millenniumsziele wie die Halbierung der Armut und des Welthungers zu erreichen, sei eine gezielte Koordination zur besseren Vorbeugung bei Katastrophen unabdingbar, sagte Deiss.

«Planung lohnt sich»

Die Schweiz wurde von Toni Frisch, dem Chef des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe, vertreten. Für ihn geht es vor allem darum, die Gesellschaft davon zu überzeugen, dass sich gute Planung und Investitionen in Katastrophenprävention auszahlen.

Dies sei manchmal nicht einfach: Baue man beispielsweise Dämme und die Flut bleibe aus, werde schnell Kritik geübt, sagte Frisch vor den Medien in New York. Regierungen, die nicht stabil seien, hätten zudem kaum Zeit, eine langfristige Prävention zu planen, wenn das Volk Hunger und Not leide.

Schweiz mit Beispielen wirksamen Schutzes

Die Schweiz könne sowohl Beispiele des wirksamen Katastrophenschutzes im eigenen Land, als auch erfolgreiche Hilfsprojekte im Ausland ausweisen. So habe eine mit Schweizer Hilfe gebaute Schule in Haiti das Erdbeben unbeschadet überstanden, obwohl sie nur 16 Kilometer vom Epizentrum stand.

In Pakistan hätten Dämme, die mit Schweizer Unterstützung gebaut wurden, den Fluten getrotzt, sagte Frisch. Trotz guter Beispiele wirksamer Hilfe und grosszügiger Beiträge der Geberländer fehle es aber vielerorts an der Finanzierung eines guten Katastrophenschutzes. Und dieser müsse über viele Jahre angelegt werden.

Die Verminderung von Katastrophenrisiken ist seit drei Jahrzehnten ein Schwerpunkt der Aktivitäten der Humanitären Hilfe der Schweiz. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) unterstützt andere Länder dabei, durch Katastrophenprävention und die Vorbereitung für den Katastrophenfall ein höheres Mass an Sicherheit zu erreichen.

(sl/sda)

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