Schweiz spendet 30 Mio. Fr. für Flüchtlingslager

publiziert: Montag, 23. Jun 2008 / 14:23 Uhr / aktualisiert: Montag, 23. Jun 2008 / 18:48 Uhr

Wien/Beirut - Bei der Wiener Geberkonferenz zum Wiederaufbau des zerstörten palästinensischen Flüchtlingslagers Nahr al-Barid im Nordlibanon sind am Montag 120 Mio. Dollar an zusätzlichen Mitteln zusammengekommen. Die Schweiz steuert umgerechnet 2 Mio. Franken bei.

Die Spende kündigte Michelin Calmy-Rey in Wien an.
Die Spende kündigte Michelin Calmy-Rey in Wien an.
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Bis 2012 stellt die Schweiz über 30 Mio. Franken für die palästinensischen Flüchtlingslager im Libanon zur Verfügung. Wie Bundesrätin Micheline Calmy-Rey in Wien sagte, beläuft sich das Schweizer Engagement für palästinensische Flüchtlinge im Libanon im laufenden Jahr auf 4,5 Mio. Franken.

Nach einem Spendenaufruf des UNO-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge UNRWA werden nun 2 Mio. Franken zusätzlich gegeben - ausschliesslich für das Flüchtlingslager Nahr al-Barid.

Die Kosten für den Wiederaufbau des Lagers allein werden von der UNRWA auf 282 Millionen Franken geschätzt. Zusammen mit den Schäden in den angrenzenden Dörfern ergibt sich nach Berechnung der libanesischen Regierung ein Betrag von 445 Millionen Franken, wie eine Sprecherin der UNO-Organisation sagte. Das Lager soll von 2009 bis 2011 neu aufgebaut werden.

Zehntausende obdachlos

Das Flüchtlingslager Nahr al-Barid (Kalter Fluss) bei Tripoli nördlich von Beirut war im Sommer 2007 bei Kämpfen zwischen der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Fatah al-Islam und regulären libanesischen Einheiten weitgehend zerstört worden. Vorher hatten dort etwa 40'000 Palästinenser gelebt, mindestens 30 000 wurden obdachlos.

Die Konferenz in Wien wurde auf Bitten der libanesischen Regierung einberufen. Nach Angaben der österreichischen Aussenministerin Ursula Plassnik nahmen Delegationen aus 70 Ländern teil, auch aus den USA, China, dem Sudan und Senegal. Zugesagt hatten ihre Teilnahme unter anderem die Arabische Liga und die Europäische Union.

Anwesend waren neben Libanons Regierungschef Fuad Siniora und seinem palästinensischen Amtskollegen Salaam Fayyad unter anderem der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa, und EU-Aussenkommissarin Benita Ferrero-Waldner.

Arabische Länder zahlen Hälfte

Die EU-Kommission werde umgerechnet 45 Mio. Franken für den Wiederaufbau des Lagers bereitstellen, sagte Ferrero-Waldner laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Österreich will eine weitere Million beisteuern, wie Plassnik ankündigte. Der deutsche Staatssekretär im Aussenministerium, Günter Gloser, versprach nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa knapp 10 Mio. Dollar.

Rund die Hälfte der Kosten für den Aufbau des Lagers würden von den arabischen Staaten übernommen, sagte Mussa vor den Medien. Die libanesische Regierung, die Weltbank und die UNRWA kündigten einen Wiederaufbauplan an.

Calmy-Rey wollte sich am Montag in Wien noch zum Meinungsaustausch mit dem Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Mohamed al-Baradei, treffen. Zu den Gesprächsthemen wollte sich ihr Sprecher Lars Knuchel nicht äussern.

Neue Kämpfe

Im Norden des Libanon lieferten sich Anhänger von Regierung und Opposition unterdessen erneut schwere Kämpfe. Bei den Gefechten in Tripoli kamen nach Sicherheitsangaben mindestens zwei Menschen ums Leben.

Damit erhöhte sich die Zahl der Toten seit Sonntag auf acht. Rund 45 Menschen wurden bei den Kämpfen zwischen sunnitischen Anhängern der pro-westlichen Regierung und alewitischen Unterstützern der Hisbollah-Miliz verletzt.

(fest/sda)

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