Ab heute in Kraft

Schweiz und China feiern Freihandelsabkommen

publiziert: Dienstag, 1. Jul 2014 / 18:20 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 1. Jul 2014 / 18:41 Uhr
Johann Schneider-Ammann nahm am Festakt in Basel teil.
Johann Schneider-Ammann nahm am Festakt in Basel teil.

Basel - Mit einem Festakt im Basler Rheinhafen Kleinhüningen haben am Dienstag Bundesrat Johann Schneider-Ammann, Vertreter Chinas und zahlreiche Gäste das Inkrafttreten des Freihandelsabkommens zwischen der Schweiz und China gefeiert.

4 Meldungen im Zusammenhang
Die Schweiz ist nach Island das zweite Land in Europa, das mit China eine derartige Marktöffnung vereinbart hat.

Die Schweizer Wirtschaft brauche Zugang zu Märkten, sagte Bundesrat Johann Schneider-Ammann vor dem Festakt vor den Medien. Denn der Schweizer Binnenmarkt allein sei zur Sicherung von Wohlstand und Arbeitsplätzen zu klein. Freihandelsabkommen seien daher in den letzten Jahren zu einem wichtigen Instrument der Politik geworden.

Wichtiges Instrument der Politik

Nach dem Ja zur Zuwanderungsinitiative hätten diese noch an Bedeutung gewonnen, sagte der Schneider-Ammann weiter. Mit dem Abkommen mit China erhalte die überwiegende Mehrheit der Schweizer Industrie- und Landwirtschaftsprodukte Zollvergünstigungen. Er sei überzeugt, dass China in den kommenden Jahren an wirtschaftlicher Bedeutung für die Schweiz gewinnen werde.

Das Inkrafttreten des Abkommens sei von grosser Bedeutung, sagte der chinesische Botschafter bei der Welthandelsorganisation WTO in Genf, Yu Jianhua, der an der Feier China vertrat. Das Abkommen sei das erste Chinas auf dem europäischen Kontinent und ein wichtiger Fortschritt für das Land.

Er wie auch Schneider-Ammann verneinten, dass das Freihandelsabkommen in Konkurrenz zu den multilateralen Bemühungen der WTO stehe. Die Schweiz, die einst als eines der ersten Länder diplomatische Beziehungen mit der Volksrepublik aufgenommen hatte, nannte der Botschafter am Festakt einen "alten Freund Chinas".

Feier in Basel und Peking

An der Feier am Hafenbecken 1 des Rheinhafens wurde während der Ansprachen symbolisch ein roter Container mit der Aufschrift "Schweiz-China" auf ein Schiff verladen und ein weiterer mit chinesischer Aufschrift entladen. Beschlossen wurde der Festakt mit Auftritten einer chinesischen Löwenmaskenfigur und einer Basler Fasnachtsclique.

Für die Gäste folgte eine Rheinfahrt. Zeitgleich mit der Festakt in Basel wurde laut dem Eidg. Volkswirtschaftsdepartement das Inkrafttreten des Freihandelsabkommens auch in Peking in China begangen.

Milliarden-Einsparpotential

Mit dem Freihandelsabkommen fallen die Zölle für 99,7 Prozent der chinesischen Exporte in die Schweiz. Für Schweizer Exporte nach China sind es zunächst 20 Prozent; für die übrigen erfolgt ein stufenweiser Abbau innert fünf bis zehn Jahren. Laut dem Eidg. Volkswirtschaftsdepartement werden zudem die Rechtssicherheit im wirtschaftlichen Austausch und der Schutz geistigen Eigentums erhöht.

Eine Studie im Auftrag von Switzerland Global Enterprise schätzt das Zolleinsparpotential aufgrund des Freihandelsabkommens auf über eine halbe Milliarde Franken. Wegen des schrittweisen Zollabbaus könne dieses allerdings erst bis etwa 2024 voll ausgeschöpft werden. Eine vollständige Nutzung durch die Exporteure sei zudem kaum realistisch.

China ist der grösste Abnehmer von Schweizer Industrieprodukten in Asien und nach der EU und den USA der drittgrösste weltweit. 2013 exportierte die Schweiz Waren für 8,7 Mrd. Fr. nach China, derweil die Importe aus China 11,4 Mrd. Fr. erreichten.

Am meisten aus der Schweiz nach China exportiert wurden im vergangenen Jahr Pharma- und Chemieprodukte, gefolgt von Präzisionsinstrumenten, Uhren und Bijouterie. Den grössten Anteil an den Importen aus China hatte die Maschinen- und Elektronikbranche.

(fest/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Achtens Asien Es brennt in der Ukraine. Es explodiert im Nahen Osten. Ebola breitet sich aus in Afrika. Braucht die Schweiz eine neue ... mehr lesen
Aussenminister Didier Burkhalter zeigt, wie eine künftige Schweizer Aussenpolitik aussehen könnte.
Bundesrat Schneider-Amman feiert das Inkrafttreten des FHK Schweiz-China: Abkommen, die sich vor politische Grundrechte stellen.
Dschungelbuch Die Schweizerische Volkspartei ... mehr lesen
Bern - Die Schweiz und China wollen wirtschaftlich noch näher ... mehr lesen 1
Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf trifft sich mit dem Gouverneur der chinesischen Zentralbank.
Der Ständerat stimmte dem Geschäft mit 25 zu 3 Stimmen bei 11 Enthaltungen zu.(Archivbild)
Bern - Das Freihandelsabkommen ... mehr lesen
China...
strotzt vor Selbstvertrauen, das auch durch den nahezu perfekten organisatorischen Ablauf der letzten Olympischen Spiele noch beflügelt wurde. Das ungebremste chinesische Wachstum ist nahezu ein Selbstläufer. Den Spagat Kapitalismus und Kommunismus hat China in bewundernswerter, pragmatischer Weise geschafft. In Peking wird regiert und in der Wirtschaftsmetropole Shanghai, dem Silicon Valley des Ostens, in der 18 Millionen Menschen leben, werden gigantische Summen investiert, um das Land für die Zukunft fit zu machen.
Seit dem Beitritt Chinas zur Welthandelsorganisation WTO weist China Wirtschaftsdaten aus, von denen der Rest der Welt nur träumen kann. Mit 3 Billionen Dollar Währungsreserven ausgestattet, passt man auch die Stärke des Militärs der Bedeutung des Landes als Weltwirtschaftsmacht an.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
Import Migration und Artenschutz im Fokus  Das Schweizerische Zollmuseum hat seine Pforten wieder für Besucher geöffnet. In dieser Saison können Gäste zwei spannende Neuerungen entdecken. mehr lesen  
Die Verzinsung bietet einen Anreiz, Covid-19-Kredite nicht länger als notwendig zu beanspruchen.
Buchhaltung Bern - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 27. März 2024 beschlossen, die Zinssätze für die ausstehenden Covid-19-Kredite per 31. März 2024 ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=22&col=COL_2_1
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 5°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 2°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 4°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen starker Schneeregen
Luzern 6°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Genf 8°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 12°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten