Menschenrechte

Schweiz will gegen Einsatz von Kindersoldaten vorgehen

publiziert: Donnerstag, 17. Okt 2013 / 16:35 Uhr
Der Kampf gegen die Rekrutierung und den Einsatz von Kindersoldaten stellt nur eines der Aktionsfelder dar. (Archivbild)
Der Kampf gegen die Rekrutierung und den Einsatz von Kindersoldaten stellt nur eines der Aktionsfelder dar. (Archivbild)

Bern - Bundesrat Didier Burkhalter hat ein grösseres Engagement der Schweiz für den Schutz der Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten gefordert. Insbesondere sollen die Rekrutierung und der Einsatz von Kindersoldaten verstärkt bekämpft werden.

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«Krieg zerstört Lebensträume und Perspektiven», sagte der Vorsteher des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Donnerstag an der Jahreskonferenz der Abteilung Menschliche Sicherheit des EDA vor 700 Personen in Bern. Man gehe von mindestens 250'000 Kindern - darunter bis zu 40 Prozent Mädchen - aus, die heute als Soldaten in staatlichen Armeen oder bewaffneten Gruppen tätig seien.

Jeder dieser 250'000 Fälle sei ein Skandal, betonte Burkhalter. Ein Kind müsse «die Fackel des Lebens tragen» und dürfe nicht «als Todesengel missbraucht» werden. Er wünsche sich, dass die Schweiz eine besonders aktive Rolle zum Schutz der Jugend spiele.

Deshalb werde sie sich in Zukunft vermehrt für die Prävention und die Wiedereingliederung von Kindersoldaten in den betroffenen Gebieten einsetzen. Ein spezielles Augenmerk solle dabei der Rekrutierung durch bewaffnete Gruppen gelten.

Zahlreiche Herausforderungen

Der Kampf gegen die Rekrutierung und den Einsatz von Kindersoldaten stellt nur eines der Aktionsfelder dar. Um die Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten zu schützen, müsse die internationale Gemeinschaft die Kriegsführenden vermehrt sensibilisieren und die Sicherheit des humanitären Personals verbessern, sagte Claude Wild, Chef der Abteilung Menschliche Sicherheit des EDA.

In diesem Zusammenhang zeigten sich Wild und Burkhalter besorgt über das Schicksal der drei Mitarbeitenden des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK), welche sich immer noch in Syrischer Geiselhaft befinden. Man hoffe auf deren baldige Freilassung.

An dieser Geiselnahme zeige sich das «Dilemma zwischen der Notwendigkeit, Zugang zu Opfern zu haben, und den Sicherheitsrisiken für das Hilfspersonal», sagte IKRK-Präsident Peter Maurer.

Angriffe gegen Infrastruktur und Hilfspersonal hätten «schreckliche Auswirkungen» auf die Opfer, welche so keine Pflege mehr erhielten, sagte Maurer weiter. Das IKRK - anlässlich seines 150. Geburtstages Gast an der Konferenz - müsse darüber hinaus Opfern sexueller Gewalt besseren Schutz gewähren und für ein konsequenteres Einhalten des humanitären Völkerrechts sorgen.

«Geschenk» an IKRK

Bundesrat Burkhalter betonte in seiner Rede die Wichtigkeit des IKRK für die Eidgenossenschaft. «Das IKRK ist der wichtigste strategische Partner der Schweiz im Bereich der humanitären Hilfe.»

Nicht zuletzt daher rühre der «schöne» Ausdruck der «humanitären Schweiz». Seit 150 Jahren arbeite das IKRK ohne Unterlass, um «etwas Menschlichkeit dorthin zu bringen, wo sie am meisten fehlt».

In Anerkennung dieser Arbeit und aus Anlass des 150-Jahre-Jubiläums habe die Schweiz beschlossen, dem IKRK 150 Delegierte zu «schenken», erklärte Burkhalter. Die Eidgenossenschaft finanziere die Rekrutierung und die Ausbildung dieser Delegierten, welche Tausenden Menschen «ein bisschen Trost, Hilfe und Sicherheit» bringen würden.

 

(tafi/sda)

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