Literaturfestival

Schweizer Autoren fordern mehr Literatur in Fernsehen und Schulen

publiziert: Freitag, 10. Mai 2013 / 16:29 Uhr / aktualisiert: Freitag, 10. Mai 2013 / 16:47 Uhr
Schweizer Autoren brauchen unsere Unterstützung.
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Solothurn - Mehr Literatur im Fernsehen, literarisches Lesen und Schreiben als Schul-Pflichtfach und eine neue Literaturgattung namens «Stör»: Das sind einige Thesen und Wünsche, die ein nationaler Think Tank am Freitagmittag auf den Solothurner Literaturtagen vorgestellt hat.

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Ausserdem sollen Bibliotheken dazu verpflichtet werden, einen gewissen Prozentsatz an zeitgenössischer Schweizer Literatur anzubieten. Auch ein Internetportal, das alle Schweizer Förderstellen auflistet, sowie vom Nationalfonds geförderte physiologische Leseforschung stehen auf der Wunschliste des 15-köpfigen Think Tank.

Die Ideen sollen nun im Rahmen der Literaturtage öffentlich und im geschlossenen Kreis weiter diskutiert und zu einer «Solothurner Verlautbarung» gebündelt werden, die am Sonntagmittag bekanntgegeben und publiziert wird. Die Solothurner Literaturtage enden am frühen Sonntagabend mit der feierlichen Verleihung des Solothurner Literaturpreises an Franz Hohler.

Nicht aller Anfang ist schwer

Gestartet wurde die 35. Ausgabe des Lesefests mit einem Dialog über erste Sätze. Der ungarische Friedenspreisträger Péter Esterházy und der in der Schweiz lebende russische Autor Michail Schischkin waren sich dabei nicht besonders einig über die Bedeutung von Prosaanfängen.

Für Schischkin sind erste Sätze wie ein Bluttest, der entscheidet, ob sich die Blutgruppen von Leser und Werk vertragen und folglich die literarische Bluttransfusion erfolgen kann.

Esterházy dagegen findet das Beenden schwieriger als der Beginn. Letzterer sei eine Gnade des Himmels plus Arbeit, während der Schluss ein theoretisches Problem sei: die Unvereinbarkeit von Unendlichkeit und Begrenztheit.

Debütanten plaudern aus dem Nähkästchen

Nicht erste Worte, sondern erste Werke waren Thema eines Debütanten-Podiums. Hier präsentierte die Österreicherin Vea Kaiser eine nahezu unglaubliche Erfolgsgeschichte.

Die Suche nach einem Verlag für «Blasmusikpop» dauerte gerade mal 18 Stunden, und ein schneeballartiger Medienhype bescherte ihr nach eigenen Angaben 263 Interviews. Nicht genug, griff der Erfolg sogar auf ihr Privatleben über: Ihr jetziger Freund sah sie im Fernsehen und verliebte sich in sie.

Überfüllter Literatur-Spielsalon

Waren die Säle bei den ersten Veranstaltungen meist fast voll, quoll der Poesiesalon im Palais Besenval, wo das Spiel «Aller Anfang» gespielt wurde, über: Aus einem Anfangssatz mussten drei Schreibende innert drei Minuten eine eigene Geschichte basteln.

Hier erntete der Österreicher Bodo Hell die meisten Lacher: Egal, wie der Satz lautete, Hell landete immer bei Hirten oder Jägern, Rindvieh oder Wildbret.

 

(dap/sda)

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