Schweizer Cross-Country-Staffel gewinnt WM-Gold

publiziert: Mittwoch, 1. Sep 2010 / 18:43 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 1. Sep 2010 / 23:05 Uhr
Einer der Goldgewinner: Ralph Näf. (Archivbild)
Einer der Goldgewinner: Ralph Näf. (Archivbild)

Zum Auftakt der Mountainbike-Weltmeisterschaften im kanadischen Mont-Sainte-Anne haben die Schweizer Cross-Country-Spezialisten ihre derzeitige Stellung als Vorzeige-Nation bestätigt.

In der Staffel, dem ersten Rennen der Titelkämpfe, holten Ralph Näf, Katrin Leumann (beide Elite), «Espoir» Thomas Litscher und Junior Roger Walder die Goldmedaille.

Dieses Quartett, das bereits im Juli an den Europameisterschaften in Israel triumphiert hatte, wies den hartnäckigsten Verfolger Deutschland nach knapp 20 Kilometern um 18 Sekunden in die Schranken. Bronze ging an Tschechien. Die Franzosen, die ohne den zweifachen Olympiasieger und vierfachen Elite-Weltmeister Julien Absalon antraten, wurden Vierte. Titelverteidiger Italien musste sich mit Rang 5 begnügen.

Nach 2006 in Rotorua (Neus) und 2007 in Fort William (Gb) eroberte die Schweiz zum dritten Mal WM-Gold in der Staffel. Im vergangenen Jahr in Canberra (Au) kam eine andere Formation nicht über den 5. Platz hinaus.

Litscher trotz Sturz mit Bestzeit

Konstanz auf hohem Niveau war bei der Schweiz der Schlüssel zum Erfolg. Keine Leistung fiel im internationalen Vergleich ab. Thomas Litscher realisierte unter den U23-Fahrern gar die Bestzeit, obwohl er zu Beginn seines Einsatzes gestürzt war.

Vor der letzten Ablösung waren die Schweizer zwar lediglich an 4. Stelle klassiert gewesen, sie hatten jedoch in der Gestalt von Ralph Näf noch ihren nominellen Leader am Start. Der Thurgauer wurde den Erwartungen gerecht. Er vermochte mühelos die Französin Cécile Ravanel, den tschechischen Junior Tomas Paprstka und den deutschen «Espoir» Marcel Fleschhut zu überholen. Das Duell mit Fleschhut barg eine gewisse Brisanz, hatte Näf doch zuletzt mit dem aufstrebenden Talent im Engadin trainiert. Nach der Zielankunft meinte Näf: «Ich bin überglücklich, dass ich jetzt endlich auch mal Team-Weltmeister geworden bin.» Bei den Staffel-WM-Titeln 2006 und 2007 waren die Schweizer Männer durch Florian Vogel vertreten gewesen.

Die gesamthaft beste Abschnittszeit durfte sich José Antonio Hermida notieren lassen. Der Spanier, der für den gleichen Sponsor wie Ralph Näf fährt, blieb allerdings chancenlos, weil seine Equipe zu wenig ausgeglichen war.

Juniorin Neff: Sieg vor Augen, dann Hitzestau

Beinahe hätte am ersten WM-Tag die Gemeinde Thal über eine weitere Goldmedaille jubeln dürfen. Jolanda Neff, die wie Thomas Litscher in dieser Ortschaft des St. Galler Rheintals beheimatet ist, hatte sich im Wettkampf der Juniorinnen auf Siegeskurs befunden. Sie lag temporär mit über einer Minute Vorsprung an der Spitze.

Etwa bei Hälfte der Distanz musste Neff aber wegen eines Hitzestaus und Kreislaufproblemen aufgeben. Bei Temperaturen von ungefähr 30 Grad herrschte eine hohe Luftfeuchtigkeit. Neff wurden diese Bedingungen zum Verhängnis. Sie gehörte zum Kreis der Favoritinnen, nachdem sie im Rahmen des Weltcups die Nachwuchs-Rennen in Champéry und im Val di Sole gewonnen hatte.

Vania Schumacher, die zweite Schweizerin im Teilnehmerinnen-Feld, sah das Ziel ebenfalls nicht. Sie stieg wegen Rückenbeschwerden aus.

Nach Neffs Ausscheiden war der Weg frei für die erfolgreiche Titelverteidigung der Französin Pauline Ferrand Prevot. Europameisterin Linda Indergand aus dem Kanton Uri verzichtete auf die Reise nach Kanada, weil sie kürzlich an den Olympischen Jugendspielen in Singapur weilte.

Resultate:
Mont-Sainte-Anne (Ka). Mountainbike-Weltmeisterschaften. 1. Tag. Cross-Country. Staffel (4 x 4,7 km plus 600 m Startschlaufe): 1. Schweiz (Ralph Näf, Katrin Leumann, Thomas Litscher, Roger Walder) 1:06:00. 2. Deutschland (Manuel Fumic, Sabine Spitz, Marcel Fleschhut, Julian Schelb) 0:18 zurück. 3. Tschechien (Jaroslav Kulhavy, Katerina Nash, Ondrej Cink, Tomas Paprstka) 0:41. 4. Frankreich (Cédric Ravanel, Cécile Ravanel, Fabien Canal, Julien Trarieux) 1:02. 5. Italien (Marco Aurelio Fontana, Eva Lechner, Gerhard Kerschbaumer, Maximilian Vieider) 1:55. 6. Russland (Jewgeni Peschenin, Irina Kalentjewa, Sergej Nikolajew, Anton Stepanow) 2:16. -- 17 Teams klassiert.

Beste Abschnittszeiten. Elite Männer: 1. José Antonio Hermida (Sp) 14:56. Ferner: 4. Näf 15:31. -- Elite Frauen: 1. Spitz 17:58. Ferner: 3. Leumann 18:33. -- U23 Männer: 1. Litscher 15:37. -- Junioren: 1. Michiel van der Heijden (Ho) 16:10. 2. Walder 16:19.

Juniorinnen: 1. Pauline Ferrand Prevot (Fr) 1:20:33. 2. Jana Belomoyna (Ukr) 0:47. 3. Helen Grobert (De) 1:21. 4. Bai Yue (China) 1:43. 5. Elise Marchal (Be) 2:42. 6. Karolina Kalasova (Tsch) 5:18. -- 26 klassiert. -- Aufgegeben: Jolanda Neff (Sz/Hitzestau und Kreislaufprobleme), Vania Schumacher (Sz/Rückenprobleme).

(pad/Si)

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