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Curling: WM in Lausanne
Schweizer Curler holten WM-Silber
publiziert: Sonntag, 8. Apr 2001 / 20:29 Uhr
Lausanne - Nur wenig hat den Bieler Curlern um Christof Schwaller Skip zur Goldmedaille gefehlt.Nach dem Coup im Halbfinal mit dem 6:5 gegen Topfavorit Kanada verloren die Schweizer den Final gegen Schwedens Team von Peter Lindholm 3:6.
Die Darbietung von Markus Eggler, Damian Grichting -- er wurde
am Finaltag 28-jährig --, den Brüdern Andreas und Christof
Schwaller sowie Ersatzmann Marco Ramstein und Coach Roland Moser
war das grösste Highlight im Schweizer Männercurling in den letzten
Jahren nach dem Olympiasieg der Crew von Patrick Hürlimann in
Nagano.
Rund 3000 Zuschauer in der Eishalle Malley hofften gestern, dass den Schweizern gegen Schweden noch einmal ein so grandioses Spiel gelingen würde wie am Vortag beim sensationellen Sieg über Kanada. Nach den ersten drei spektakulären, offensiv geführten und hoch stehenden Ends standen die Aussichten der Schweizer trotz eines 1:2- Rückstands gut, denn sie hatten nun den Vorteil des letzten Steins. Geduldig warteten sie dann während drei Ends auf ihre Chance auf zwei oder drei Punkte. Die Schweden liessen diese aber nicht zu, nötigten die Schweizer zum 2:2-Ausgleich und erhielten den letzten Stein zurück. Je einen kleinen Fehler von Eggler und Christof Schwaller im 8. End nutzten sie zum entscheidenden Dreierhaus aus und verwalteten den Vorsprung danach souverän.
Peter Lindholm scheint in der Schweiz nicht zu bezwingen zu sein. Mit der gleichen Besetzung wurde er 1997 in Bern Weltmeister, 1998 in Flims Europameister und nun unter den Augen von Bundesrat und Sportminister Samuel Schmid in Lausanne zum zweiten Mal Weltmeister. Im Final brachte es der 30-jährige Lindholm selbst auf die ungewöhnlich hohe Erfolgsquote von 95 Prozent. Einen besonderen Coup landete er im 3. End, als er mit einem Promote-Take-out über eine seitliche Guard verhinderte, dass die Schweizer trotz perfekt aufgebautem Spiel einen Stein «stehlen» konnten. Gegen Schweden hatten die Schweizer schon das Spiel um Bronze an den Europameisterschaften in Oberstdorf im Dezember verloren.
Höhepunkt des Wochenendes war der Halbfinal Schweiz - Kanada, der während neun Ends Offensivspektakel bot. Die von Randy Ferbey (Weltmeister 1989, WM-Zweiter 1988 in Lausanne) geskipten Kanadier gingen mit dem Vorteil des letzten Steins ins 10. End. Aber Ferbeys Nummer 4 David Nedohin, der vorher grossartig aufgespielt hatte, brachte seinen letzten Take-out-Versuch zu unpräzis an, so dass der kanadische Stein aus dem Haus lief und ein so genannter «Randbeisser» der Schweizer als einziger zählender Stein liegen blieb. Die frustrierten Kanadier verloren danach auch noch das Spiel um Bronze mit 9:10 gegen Norwegen. Siege gegen kanadische Männerteams in WM-Halbfinals standen für die Schweizer Curler nie an der Tagesordnung. Solche glückten nur Otto Danieli 1975 und Jürg Tanner 1981 -- beide wurden danach Weltmeister -- und Peter Attinger 1984. Der dritte und bislang letzte Schweizer WM-Titel geht auf das Jahr 1992 zurück. In damaligen Team von Biel-Touring waren Markus Eggler Skip und Christof Schwaller Ersatz. Mit seiner Bronzemedaille von 1994 in Oberstdorf besitzt Eggler nunmehr einen kompletten WM- Medaillensatz.
Die Bieler haben in dieser Saison alles erreicht, was sie sich vorgenommen hatten: - Das «schlechteste» Ergebnis war der vierte EM-Platz in Oberstdorf; daneben waren sie bei sämtlichen Anlässen unter den ersten drei.
- Mit dem Halbfinalplatz an der WM haben sie sich zu Lasten der Olympiasieger von Lausanne-Olympique als Schweizer Team für die Winterspiele in Salt Lake City qualifiziert.
- Mit ihren Rochaden in der Teamaufstellung -- Christof Schwaller löste seinen Bruder während des Turniers als Skip ab, während Routinier Eggler von der Nummer 3 auf die Lead-Position wechselten -- haben sie den Fachleuten, nicht zuletzt in Kanada, Denkanstösse gegeben.
Das Schweizer Männercurling bilanziert aus 38 WM-Teilnahmen nunmehr drei Gold-, fünf Silber- und sieben Bronzemedaillen.
Enttäuschender Frauenfinal
Die 41-jährige Kanadierin Colleen Jones holte mit einem 5:2- Finalsieg gegen Schweden den langersehnten WM-Titel, nachdem sie 1982 und 1999 jeweils vor den Halbfinals ausgeschieden war. Im lange defensiv geführten Final, in dem die Fans das 0:0 nach vier Ends mit Pfiffen quittierten, brachten die Kanadierinnen das vorentscheidende «gestohlene» Zweierhaus zur 3:0-Führung im 7. End an. Für Schwedens Skip Anette Norberg war es die erste WM- Silbermedaille nach den drei bronzenen Auszeichnungen, die sie zwischen 1988 und 1991 gewonnen hatte.
Rund 3000 Zuschauer in der Eishalle Malley hofften gestern, dass den Schweizern gegen Schweden noch einmal ein so grandioses Spiel gelingen würde wie am Vortag beim sensationellen Sieg über Kanada. Nach den ersten drei spektakulären, offensiv geführten und hoch stehenden Ends standen die Aussichten der Schweizer trotz eines 1:2- Rückstands gut, denn sie hatten nun den Vorteil des letzten Steins. Geduldig warteten sie dann während drei Ends auf ihre Chance auf zwei oder drei Punkte. Die Schweden liessen diese aber nicht zu, nötigten die Schweizer zum 2:2-Ausgleich und erhielten den letzten Stein zurück. Je einen kleinen Fehler von Eggler und Christof Schwaller im 8. End nutzten sie zum entscheidenden Dreierhaus aus und verwalteten den Vorsprung danach souverän.
Peter Lindholm scheint in der Schweiz nicht zu bezwingen zu sein. Mit der gleichen Besetzung wurde er 1997 in Bern Weltmeister, 1998 in Flims Europameister und nun unter den Augen von Bundesrat und Sportminister Samuel Schmid in Lausanne zum zweiten Mal Weltmeister. Im Final brachte es der 30-jährige Lindholm selbst auf die ungewöhnlich hohe Erfolgsquote von 95 Prozent. Einen besonderen Coup landete er im 3. End, als er mit einem Promote-Take-out über eine seitliche Guard verhinderte, dass die Schweizer trotz perfekt aufgebautem Spiel einen Stein «stehlen» konnten. Gegen Schweden hatten die Schweizer schon das Spiel um Bronze an den Europameisterschaften in Oberstdorf im Dezember verloren.
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Die Bieler haben in dieser Saison alles erreicht, was sie sich vorgenommen hatten: - Das «schlechteste» Ergebnis war der vierte EM-Platz in Oberstdorf; daneben waren sie bei sämtlichen Anlässen unter den ersten drei.
- Mit dem Halbfinalplatz an der WM haben sie sich zu Lasten der Olympiasieger von Lausanne-Olympique als Schweizer Team für die Winterspiele in Salt Lake City qualifiziert.
- Mit ihren Rochaden in der Teamaufstellung -- Christof Schwaller löste seinen Bruder während des Turniers als Skip ab, während Routinier Eggler von der Nummer 3 auf die Lead-Position wechselten -- haben sie den Fachleuten, nicht zuletzt in Kanada, Denkanstösse gegeben.
Das Schweizer Männercurling bilanziert aus 38 WM-Teilnahmen nunmehr drei Gold-, fünf Silber- und sieben Bronzemedaillen.
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(ba/sda)
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