Schweizer Dresurreiter auf Olympiakurs

Vor allem der sechste Platz mit 3401 Punkten der Dressurreiter verblüffte. Der erstmals für die Schweiz startende Deutsche Christian Pläge sammelte auf dem zehnjährigen Dänen-Fuchs Regent 1728 Punkte und ist damit ausgezeichneter Achter im Einzelklassement nach 33 von 65 Reitern. Auch Françoise Cantamessa vermochte mit dem erst achtjährigen Hengst Laudatio zu überzeugen und erreichte 1673 Punkte. Heute begibt sich Teamleader Daniel Ramseier mit Rali Baba ins Dressurviereck, und auch Silvia Iklé ist mit Romario für ein Ergebnis um 1700 Punkte gut. Erreicht die Schweiz Platz 7 und 5000 Zähler, wozu die Vorgabe zu Hoffnungen Anlass gibt, ist die Equipe für Athen 2004 qualifiziert.

Das deutsche Dressur-Team ist dank Nadine Capellmann wieder auf Gold-Kurs. Die 37-Jährige aus Würselen eroberte die Führung in der Mannschafts-Wertung zurück. Als zweite Reiterin des Topfavoriten auf den WM-Titel gelang ihr mit Farbenfroh ein hervorragender Ritt, der ihr 1949 Punkte (77,96 Prozentpunkte) einbrachte. Nach dem ersten Tag liegt das deutsche Team mit insgesamt 148,28 Prozentpunkten vor den USA (146,88), die zunächst geführt hatten. Capellmann eröffnete damit zugleich den teaminternen Zweikampf um den Einzeltitel mit der erst am Donnerstag startenden Europameisterin Ulla Salzgeber.

Das deutsche Team ist auf dem besten Weg zum insgesamt neunten Mannschafts-Titel. «Mein Pferd war super drauf», kommentierte Nadine Capellmann. Die Amerikaner, die von Capellmanns Heimtrainer Klaus Balkenhol gecoacht werden, liegen nach zwei von vier Startern vor Spanien (143,00). In der Einzelwertung führt Nadine Capellmann klar vor Deborah McDonald (USA) mit Brentina (74,64) und Beatriz Ferrer-Salat (Spanien) mit Beauvalais (74,56).


Laudatio nur etwas verspannt

Françoise Cantamessa war als erste Starterin der Schweizer Equipe überaus zufrieden. Auf dem Hengst Laudatio belegte sie mit 66,80 Prozentpunkten (1673 Zähler) im Grand Prix den 12. Zwischenrang. Die frühere Gestütsreiterin von Albführen meinte: «Ich bin zufrieden. Gut sprang Laudatio die Zweier- und Einerwechsel. Er wirkte im riesigen Fußballstadion aber auch etwas verspannt.»

Am Start des ersten Tages der Mannschafts-Dressur waren 35 Starter. Am Donnerstag gehen nochmals 32 Reiter ins Sand-Viereck. Die besten 25 Paare erreichen den Grand Prix Spécial am Freitag, 15 qualifizieren sich für die Kür am Sonntag, jedoch pro Nation höchstens drei Reiter/Innen.

(von Dieter Ludwig, Jerez /sda)