Si. Auf der arabischen Halbinsel finden am
Samstag (17 Uhr MEZ) gegen Gastgeber Oman und am Mittwoch, 23.
Februar (16 Uhr MEZ), gegen die Vereinigten Arabischen Emirate zwei
offizielle Länderspiele statt.
Als «Geist von Oman» wurde sie vor einem Jahr gefeiert, die
neue, positive Stimmung rund um die Schweizer Nationalmannschaft.
Mit zwei Siegen gegen Slowenien (2:0) und Oman (2:1) kehrte das
Team um Coach Gilbert Gress mit gestärktem Selbstvertrauen und viel
Zuversicht aus dem Trainingscamp in Oman zurück. Die Serie von
sieben Länderspielen ohne Sieg unter Gress war zu Ende. Und auf die
Niederlage in St. Gallen gegen Österreich (2:4) folgten danach die
Siege über Weissrussland (1:0) und Wales (2:0) sowie das Heimremis
gegen Italien (0:0) in der EM-Qualifikation.
Oman vor einem Jahr schien der Auftakt zu einer neuen
Erfolgsstory der Schweizer Nationalmannschaft zu sein. Doch nach
der Sommerpause war dieser Elan aufgebraucht. Es folgten die
Niederlagen gegen Tschechien (0:3) und in der EM-Qualifikation in
Dänemark (1:2), was die Euphorie wieder dämpfte. Die Qualifikation
für die EM im Juni in Belgien und Holland wurde um einen winzigen
Punkt oder nur um ein Tor im «richtigen Spiel» verpasst.
In Oman erfolgt morgen der neue Start zu einem Abenteuer, das im
Herbst 2001 mit der Qualifikation für die WM 2002 in Japan und
Südkorea belohnt werden soll. Zuletzt war das Team vor vier Monaten
beim 2:0-Auswärtserfolg in Wales beisammen. «Es ist höchste Zeit,
dass sich die Nationalspieler wieder einmal sehen», nennt Zaugg
einen Hauptzweck dieses Camps, das allerdings mitten in die
Vorbereitungsphase der Schweizer NLA-Vereine und in die
Meisterschaftsphase der zahlreichen Schweizer Söldner fällt.
Trotz dieser Hindernisse stiess Zaugg bei den in Frage kommenden
Klubs und auch bei den Spielern auf wenig Gegenwehr für dieses
Trainingscamp im rund 25 Grad warmen Oman. 20 Spieler stehen im
Aufgebot, unter ihnen die im Ausland engagierten Ciriaco Sforza
(Kaiserslautern), Stéphane Henchoz (Liverpool), Alexandre Comisetti
(Auxerre), David Sesa (Lecce) und Johann Vogel (Eindhoven). Absagen
erhielt Zaugg vom verletzten Bremer Raphaël Wicky (Rückenprobleme),
dem rekonvaleszenten Grasshopper Patrick Müller und nachträglich
auch von Stéphane Chapuisat (Adduktoren) und Kubilay Türkyilmaz
(Achillessehne). Alledings stossen alle Söldner erst später und
gestaffelt zur Mannschaft.
Zaugg ermöglicht es dafür drei Neulingen, erstmals A-
Nationalmannschafts-Luft zu schnuppern. Andres Gerber (27,
Lausanne), Hakan Yakin (23, GC) und Léonard Thurre (23, Servette)
haben vom langjährigen Assistenten der früheren Nationaltrainer Roy
Hodgson, Artur Jorge, Rolf Fringer und Gilbert Gress ihr erstes
Aufgebot erhalten.
Im Sultanat Oman will Zaugg in rund zehn Trainingseinheiten und
den beiden Länderspielen gegen Oman und die VAE die Basis legen für
die nächsten schweren Testspiele gegen Norwegen (29. März in
Lugano) und Deutschland (26. April in Kaiserslautern). Ob Zaugg
dann noch Nationalcoach sein wird, ist ungewiss. Die Evaluation
eines Gress-Nachfolgers unter den drei Top-Kandidaten Enzo
Trossero, Nevio Scala und Johann Neeskens müsste eigentlich bis
dann abgeschlossen sein.
Bis Anfang Sommer muss das Gerippe für die rund einjährige WM-
Kampagne mit den Gegnern Russland, Jugoslawien, Slowenien, Färöer
und Luxemburg stehen. Der Auftakt hiezu erfolgt am 2. September mit
dem Heimspiel gegen die Russen.
In Oman bietet sich Zaugg auch Gelegenheit zur Beobachtung von
WM-Qualifikationsgegner Slowenien. Die Slowenen treffen jeweils im
«Vorspiel» der Schweizer Begegnungen auf die Vereinigten Arabischen
Emirate (Mittwoch) und Oman (Samstag). Auf ein direktes
Aufeinandertreffen wird jedoch verzichtet.
(ba/sda)