Schweizer Generalprobe in Deutschland

Nachdem Nationaltrainer Rolf Brack für die um 17 Uhr beginnenden Partien in Göppingen (Samstag) und Ulm (Sonntag) mit Ausnahme des rekonvaleszenten Pascal Vernier zunächst aus den Vollen hatte schöpfen können, musste er mit dem linken Flügel Marvin Lier (Sprunggelenk) und Aufbauer Lukas von Deschwanden (Knie) doch noch zwei Absagen hinnehmen. Deshalb nominierte er Linksaussen Luca Linder von Wacker Thun nach.

Immerhin kann er auf Andy Schmid, den MVP der vergangenen Bundesliga-Saison, zählen. «Ich bin erwartungsvoll und optimistisch, dass wir gute Leistungen abrufen werden», so der 60-jährige Brack. Im Aufgebot figurieren mit Aufbauer Dimitrij Küttel (Kadetten Schaffhausen) und Linkshänder Valentin Striffeler (BSV Bern Muri) auch zwei Akteure ohne Länderspiel-Erfahrung.

Duell gegen Bracks Heimatland

Für Brack ist insbesondere das erste Duell gegen sein Heimatland speziell, da Göppingen beinahe vor seiner Haustüre liegt und er beim dortigen Handball-Verein auch schon tätig war. Zudem hatte ihm der Bundesligist im vergangenen Jahr eine interessante Anfrage unterbreitet.

Das an den letzten Olympischen Spielen und Europameisterschaften fehlende Deutschland spielt erstmals unter dem neuen Trainer Dagur Sigurdsson, der drei Neulinge und keinen Weltmeister von 2007 aufgeboten hat. Dementsprechend motiviert und engagiert dürfte die DHB-Auswahl antreten. Von daher gilt es für die Schweizer, kämpferisch und emotional dagegenzuhalten. Für Brack sind die Partien keine Freundschaftsspiele, sondern eine «echte Generalprobe» vor den wichtigen Begegnungen in der EM-Qualifikation auswärts gegen Mazedonien (29. Oktober) sowie in Basel gegen Frankreich (2. November).

Negative Bilanz

«Wir wollen den Glauben an unsere eigenen Stärken entwickeln», sagte Brack. Zudem sollen die beiden Tests Aufschluss darüber geben, «was wir nochmals ganz gezielt angehen müssen.» Zuletzt ortete der promovierte Sportwissenschaftler Defizite in der Verteidigung. Mit dem aktuellen Team besitzt er dort einige Optionen.

Die Bilanz der Schweiz gegen Deutschland ist deutlich negativ. In 65 Duellen resultierten bloss sechs Erfolge und fünf Unentschieden. Der letzte Sieg der SHV-Auswahl datiert vom 29. Mai 2000 (27:26). Im März 2010 schafften die Schweizer in Aarau ein Unentschieden (26:26).

Das Programm:
Samstag. In Göppingen: Deutschland - Schweiz. - Sonntag. In Ulm: Deutschland - Schweiz. - Samstag. - Die Partien beginnen jeweils um 17.00 Uhr.

Schweizer Aufgebot:
Tor: Aurel Bringolf (Pfadi Winterthur/34 Länderspiele/1 Tor). Andreas Portmann (Kriens-Luzern/7/0). Nikola Portner (Kadetten Schaffhausen/32/0).

Feld: Tobias Baumgartner (Kriens-Luzern/7/6). Fabio Baviera (Kriens-Luzern/14/3). Jonas Dähler (Wacker Thun/25/48). Daniel Fellmann (Kriens-Luzern/102/177). Stefan Freivogel (Pfadi Winterthur/20/5). David Graubner (Kadetten Schaffhausen/114/323). Dimitrij Küttel (Kadetten Schaffhausen/0/0). Luca Linder (Wacker Thun/3/6). Manuel Liniger (Kadetten Schaffhausen/189/833). Luca Mühlemann (BSV Bern Muri/3/6). Nicolas Raemy (Wacker Thun/22/81). Andy Schmid (Rhein-Neckar Löwen/De/140/614). Roman Sidorowicz (GC Amicitia Zürich/6/14). Valentin Striffeler (BSV Bern Muri/0/0). Michal Svajlen (Pfadi Winterthur/46/72).

(bg/Si)