Schweizer Handballer gegen Kroatien chancenlos

publiziert: Freitag, 24. Mai 2002 / 23:07 Uhr

Porec - Die Schweizer Handball-Nationalmannschaft blieb im ersten von zwei Test-Länderspielen gegen Kroatien absolut chancenlos. Das Team von Arno Ehret unterlag in Porec gegen den Olympiasieger von 1996 vor nur rund 50 Zuschauern mit 18:30.

Die Schweizer bekundeten einmal mehr grosse Mühe mit der Umstellung vom nationalen Level aufs internationale Topniveau. Insgesamt begingen sie 19 technische Fehler, was eindeutig zu viel ist. Nur in der Anfangsphase konnte das Ehret-Team etwas mithalten. Als die Kroaten zwischen der 6. und 12. Minute jedoch von 4:4 auf 9:4 davonzogen, war die Partie bereits entschieden. Die Schweizer hatten der individuellen Klasse der Osteuropäer nichts mehr entgegen zu setzen, waren phasenweise völlig überfordert. Nach der Pause schossen die Eidgenossen in den ersten 20 Minuten nur gerade drei mickrige Treffer.

Insbesondere im Rückraum boten die Schweizer eine schwache Leistung. Nur Stefan Massa, der an der EM in Schweden nicht eingesetzt worden war, konnte mit vier Toren aus sechs Versuchen überzeugen. Regisseur Robbie Kostadinovich dagegen erzielte aus dem Spiel heraus nur einen Treffer (vier Versuche) und Thomas Gautschi blieb sogar torlos (sechs Versuche).

Positives gibt es nur wenig zu berichten. Rechtsaussen Sven Zbinden zeigte bei seinem Debüt eine vernüftige Darbietung und schoss zwei Treffer; Carlos Lima feierte nach rund fünfmonatiger Verletzungspause mit einer Trefferquote von 75 Prozent ein gelungenes Comeback (drei Tore). Der beste Schweizer war allerdings Rückkehrer Simon Osterwalder. Der GC-Goalie, der in der zweiten Hälfte für Antoine Ebinger zum Zug kam, wehrte elf Schüsse ab, davon zwei Penaltys.

«Wir waren vom Rhythmus und Tempo eindeutig überfordert», erklärte Ehret, «das erste Spiel gegen eine international gute Mannschaft war für uns einmal mehr wie ein Kulturschock. Unsere Akteure sind es nicht gewohnt, gegen solche Klasseleute zu spielen.» Sie müssten sich in den nächsten Partien wieder an die höhere Dynamik herantasten, so der 48-jährige Deutsche weiter. Anlass zur Hoffnung gibt die in der zweiten Halbzeit etwas bessere Deckungsarbeit. «Das hatte eher mit Erwachsenen-Handball zu tun», erklärte Ehret dazu. Die zweite Begegnung findet heute um 10.30 Uhr statt.

Kroatien - Schweiz 30:18 (17:10)

Porec. -- 50 Zuschauer. -- SR Giljevic/Komazin (Kro).
Torfolge: 1:0, 1:1, 2:2, 4:4 (6.), 9:4 (12.), 9:6, 11:6, 11:7, 13:7, 13:9, 15:9, 15:10, 17:10; 20:10, 20:11 (39.), 21:11, 23:13, 27:13, 27:15, 28:15, 28:17, 29:18, 30:18.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Kroatien, 1mal 2 Minuten gegen die Schweiz.

Kroatien: Matosevic/Losert (ab 31.); Balic (2/1), Baltic (2), Bilic (2), Franic, Goluza (6/4), Lackovic (1), Metlicic (5), Saric (1), Spoljaric, Sprem (4), Sulic (3), Vori (1), Zrnic (3).

Schweiz: Ebinger/Osterwalder (ab 31.); Brüngger (1), Dieffenbach (1), Gautschi, Kostadinovich (3/1), Lima (3), Liniger (1), Massa (4), Stettler (1), Ursic (2), Zbinden (2).

Bemerkungen: Schweiz ohne Meisterhans, Moser, Schelbert und Vonlanthen (alle verletzt). Matosevic hält Penalty von Kostadinovich (19./12:7). Osterwalder hält Penaltys von Goluza (41./21:11) und Bilic (42./21:11). Kostadinovich verwandelt Penalty im Nachschuss (51./27:13).

(kil/sda)

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