Literaturwettbewerb

Schweizer Kandidaten mit Chancen auf Bachmannpreis

publiziert: Samstag, 4. Jul 2015 / 16:14 Uhr / aktualisiert: Samstag, 4. Jul 2015 / 16:32 Uhr
Sehr wohlwollende Kritiken erntete die in Zürich lebende Rumänin Dana Grigorcea mit ihrer Geschichte.
Sehr wohlwollende Kritiken erntete die in Zürich lebende Rumänin Dana Grigorcea mit ihrer Geschichte.

Klagenfurt A - Am dritten Lesetag in Klagenfurt fiel nach Nora Gomringer und Monique Schwitter erneut eine Schweizerin positiv auf: Dana Grigorceas Auszug aus ihrem demnächst erscheinenden Roman «Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit» gefiel der Jury ausnehmend gut.

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«Was ist bloss mit den Schweizer Männern los?» fragte dagegen der österreichische Juror Klaus Kastberger nach dem Vortrag des Berners Jürg Halter. Nachdem am Vortag der Schweizer Tim Krohn «im Paradies herumgestolpert» sei, schreibe nun Halter aus einer gottähnlichen Perspektive. Und wie Krohn kam Halter mit seinem Text «Erwachen im 21. Jahrhundert» nicht gut an.

Die Geschichte habe eine «aparte spielerische Anlage», gehe aber nicht auf, wurde gesagt. Sogar von Langeweile war die Rede. Und Halter höre sich an wie Jean Ziegler nach der Verabreichung von zwei Schlaftabletten, meinte Kastberger. Halter, der sich als einziger Autor im ganzen Wettbewerb einmischte, drohte, das werde er Ziegler sagen.

Sehr wohlwollende Kritiken erntete die in Zürich lebende Rumänin Dana Grigorcea. Ihr Text zeichnet die Geschichte und die politische Wende Rumäniens anhand der Kindheits- und Jugenderinnerungen und des aktuellen Lebens einer Frau in Bukarest nach. «Sehr witzig», «anrührend» und «gut orchestriert», wurde gesagt.

Noch besser gefiel der Jury am dritten und letzten Tag nur «Oh Schimmi» der Österreicherin Teresa Präauer. Darin versucht ein Jugendlicher, das Herz seiner Angebeteten zu erobern, in dem er sich buchstäblich zum Affen macht samt Kostüm und dazugehörendem Verhalten.

«Ermunternd, witzig, toll», fand Jurorin Meike Fessmann. Die Grundidee, eine Metapher wörtlich zu nehmen, fand Jurorin Sandra Kegel «bezaubernd und wunderbar durchgespielt». Die Jury bewunderte zudem die Souveränität, mit der die Autorin mit Querverweisen und Zitaten spielt, von Nestroys «Der Bräutigam und der Affe» über Muhammed Alis Imponiergehabe bis zu Peter Fox' Musik. Der Text sei gleichsam ein Soundtrack zum Lesen.

(asu/sda)

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