Kommentatoren sehen Sarkozy in Zwickmühle

Schweizer Presse sieht Sarkozy «zwischen den Fronten»

publiziert: Montag, 23. Apr 2012 / 08:42 Uhr / aktualisiert: Montag, 23. Apr 2012 / 09:37 Uhr
Es ist noch unklar was Sarkozy tun könnte, um doch noch im Amt zu bleiben.
Es ist noch unklar was Sarkozy tun könnte, um doch noch im Amt zu bleiben.

Bern - Die Schweizer Presse sieht Präsident Nicolas Sarkozy nach dem ersten Wahlgang in Frankreich «zwischen den Fronten», wie es in einem Kommentar heisst. Unklar scheint, was Sarkozy allenfalls tun könnte, um sich doch noch im Amt zu halten.

8 Meldungen im Zusammenhang
Der Präsident werde in den nächsten Tagen den Zentristen von François Bayrou «alle möglichen Avancen machen», schreibt die «Neue Zürcher Zeitung»: «Aber es könnte zu spät sein.» Die Mitte werde sich nicht mehr so leicht von Sarkozy bezirzen lassen wie ehedem.

Der «Tages-Anzeiger» erwartet im Gegenteil, dass sich Sarkozy nach rechts wendet: «Es bleibt ihm wohl nichts Anderes übrig, als noch radikaler aufzutreten und den Front National enger zu umarmen.»

Dies habe der Präsident jedoch bereits im ersten Wahlgang versucht, heisst es in dem Artikel: «Er radikalisierte seinen Diskurs bis hart an die Schwelle zur Fremdenfeindlichkeit. ... Die Strategie war unappetitlich. Und sie war ein Reinfall.»

Umfrage-Resultate angezweifelt

In einem Kommentar, der in diversen Deutschschweizer Zeitungen abgedruckt ist, wird die Aufgabe für den Staatschef als schier unlösbar beurteilt. «Er müsste gleichzeitig Le-Pen-Wähler wie auch die politische Mitte ansprechen - und das wäre auch vom Tausendsassa im Elysée etwas viel verlangt», schreibt der Autor.

Wie es im Kommentar von «24 heures» und «Tribune de Genève» heisst, steht auch die Partei des Präsidenten, die konservative UMP, vor einer ungewissen Zukunft. Der Ausgleich zwischen «humanistischen Tendenzen, die zur Mitte hin streben» und den Kräften, die mit der harten Rechten des FN paktieren wollen, werde schwierig.

Das Rennen mit Blick auf den zweiten Wahlgang vom 6. Mai sei allerdings noch nicht gelaufen, schreibt die Zeitung «Le Temps» - und verweist auf das überraschend starke, in den Umfragen so nicht abgebildete Abschneiden von Marine Le Pen.

Der Stichentscheid zwischen Nicolas Sarkozy und dem Sozialisten François Hollande könne womöglich ebenfalls knapper ausfallen als es die Umfrageresultate bisher erwarten liessen.

Affäre Strauss-Kahn überstanden

Gewinnen werde, wer weniger Fehler mache, schreibt «La Liberté». Die Freiburger Zeitung erinnerte daran, dass die Sozialisten mit der Affäre um ihr hochrangiges Parteimitglied Dominique Strauss-Kahn noch vor Jahresfrist schlecht aufgestellt waren.

(laz/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Paris - Eine Woche vor der Entscheidung bei der Präsidentenwahl in Frankreich liegt ... mehr lesen
Nicolas Sarkozy kann sich auf Stimmen aus dem rechten Lager verlassen.
Paris - Vor der zweiten Runde der französischen Präsidentenwahl zeichnet sich ein ... mehr lesen 2
Beide Kandidaten versuchen sich bei den Wählern der Verlierer-Partei.
Bern - Die in der Schweiz lebenden ... mehr lesen
Deutliche Ergebnisse beim Urnengang in der Schweiz.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Francois Hollande auf dem Weg ins Wahllokal.
Paris - Die Franzosen haben bei der ... mehr lesen
Saint-Pierre - In Frankreichs Überseegebieten hat am Samstag die französische Präsidentschaftswahl begonnen. Die Bürger der Inselgruppe Saint-Pierre und Miquelon vor der Ostküste Kanadas waren die ersten der 44,5 Millionen wahlberechtigten Franzosen, die ihre Stimmen abgeben konnten. mehr lesen 
Paris - Wenige Tage vor der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl hat Amtsinhaber Nicolas Sarkozy deutliche Rückschläge hinnehmen müssen. In einer Umfrage fiel er weiter hinter seinen sozialistischen Herausforderer François Hollande zurück. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der erste Wahlgang soll annuliert werden.
Der erste Wahlgang soll annuliert werden.
Untersuchungskommission empfiehlt Neuwahlen  Port-au-Prince - Angesichts Haitis anhaltender Wahlkrise hat eine unabhängige Untersuchungskommission Neuwahlen für das Präsidentenamt empfohlen. Der Leiter der Kommission, François Benoit, riet am Montag zur Annullierung des ersten Wahlgangs der Präsidentenwahl. mehr lesen 
Befürworter holen auf  London - Die Gegner eines Verbleibs Grossbritanniens in der EU holen einer neue Umfrage zufolge auf. In einer am Montag vorab verbreiteten ... mehr lesen  
Noch 51 Prozent befürworten einen Verbleib in der EU.
US-Wahlen  Washington - Der US-Republikaner Marco Rubio will nicht als Vize-Präsidentschaftskandidat ... mehr lesen  
Mit 55,8 Prozent der Stimmen  Orlando - Im US-Wahlkampf hat die libertäre Partei den ehemaligen Gouverneur Gary Johnson zu ihrem Kandidaten für die Präsidentschaftswahl gekürt. Der 63-Jährige erhielt beim Parteitag am ... mehr lesen
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 11°C 24°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 15°C 25°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
St. Gallen 14°C 23°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Bern 9°C 23°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Luzern 12°C 25°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Genf 13°C 24°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
Lugano 15°C 25°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten