Schweizer Spuren in den USA

publiziert: Sonntag, 4. Mrz 2007 / 09:01 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 4. Mrz 2007 / 11:55 Uhr

Zürich - Die Ausstellung «Small Number - Big Impact» im Landesmuseum stellt Schweizerinnen und Schweizer vor, die in den USA Spuren hinterlassen haben. Angedeutet wird zudem die Massenauswanderung aus dem Tessin und aus Glarus.

Renée Zellweger in «Bridget Jones» (2004).
Renée Zellweger in «Bridget Jones» (2004).
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www.smallnumber.ch

Die Auswanderung aus der Schweiz ist zu einem wichtigen Kapitel der neueren Schweizer Geschichte geworden. Die beliebteste Destination waren die USA. Getrieben von sozialer Not oder Abenteuerlust fuhren seit dem frühen 18. Jahrhundert etwa 500 000 Glücksucher ins «Land der unbegrenzten Möglichkeiten».

Diese und nähere Informationen sind im schön illustrierten und spannend geschriebenen Katalogbuch nachzulesen. Neben zahlreichen Aufsätzen enthält es auch ein ausführliches Verzeichnis mit weiterführender Literatur.

Wenig Hintergrund

Auch die Ausstellung - eine Koproduktion des Vereins Migrationsmuseum und des Landesmuseums - verspricht eine Einführung in die «Schweizer Einwanderung in die USA». Sie aber verzichtet weitgehend auf sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Erläuterungen.

Mit Filmen, Videointerviews, Musik, Fotos und Objekten werden zwar Augen und Ohren gereizt. Die Neugier auf Hintergründe jedoch vermögen die wenigen Dokumente und Notizen kaum zu stillen.

Im Mittelpunkt des ersten Teils stehen nämlich auschliesslich exemplarisch ausgewählte Personen: Schweizer und Schweizerinnen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Musik und Kultur, die nachhaltige Spuren in den USA hinterlassen haben. Die Ausstellung erzählt keine Geschichte, sondern individuelle Geschichten, und selbst diese bleiben blass und oberflächlich.

Rickenbachers Gitarren

«Impact on music» nennt Markus Hodel vom Verein Migrationsmuseum den ersten Raum, der Adolph Rickenbacher (1886-1939), dem Pionier der E-Gitarre, gewidmet ist. Zu sehen ist unter anderem eine «Frying Pan» (Bratpfanne), die Rickenbacher 1931 entwickelte. Die Trouvaille sei das Leitobjekt der Ausstellung, sagte Felix Graf vom Landesmuseum am Donnerstag bei der Eröffnung der Ausstellung.

In den medial bunt gestalteten fünf ersten Räumen werden insgesamt 20 Personen porträtiert, fünf von ihnen mit Bild und Ton. Für die anderen hingegen sind ausziehbare Schubladen mit kümmerlichen biografischen Informationen reserviert.

Präsent sind etwa der Fotograf Robert Frank, der Physiker Albert Einstein (1879-1955), die Filmschauspielerin Renée Zellweger, der Autopionier Louis Chevrolet (1878-1941), die Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross (1926-2004) sowie die Politiker Albert Gallatin (1761-1849) und Andreas Dietsch (1807-1845).

Tessiner und Glarner Auswanderer

Diese Räume wurden bereits im New Yorker Immigrationsmuseum auf Ellis Island gezeigt. Als Ergänzung thematisiert das Landesmuseum im letzten Raum den Aspekt der Massenauswanderung aus dem Tessin und aus Glarus. «Bindeglied» - so Felix Graf - ist der aus Intragna TI stammende Kunstmaler Gottardo Piazzoni (1872-1945).

Auch wenn hier einige aufschlussreiche Dokumente zu sehen und über eine Hörstation hintergründigere Erläuterungen nachgereicht werden, so vermisst man doch auch die Tiefenschärfe. Man hätte sich ein etwas grösseres Vertrauen der Kuratoren in die Aufnahmefähigkeit des Publikums gewünscht. Dann hätte die thematisch spannende Ausstellung zu einem Erlebnis werden können.

Notiz:
Bis 28. Oktober. Öffnungszeiten: Di-So 10-17 Uhr. Das Begleitprogramm umfasst musikalische Sonntagsmatineen, zudem den Vortrag «Zur Warumfrage der schweizerischen Auswanderung» des in den USA lehrenden Schweizer Historikers Leo Schelbert und die Reihe «Swiss Dreams - American Realities» im Filmpodium Zürich. Der Katalog «Small Number - Big Impact» kostet 49 Franken.

(Von Karl Wüst, SFD/sda)

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