Schweizer Städte voll von Fussballbegeisterten

In den Berner Beizen etwa fieberten hunderte Fussballbegeisterte mit, ärgerten sich über verpasste Chancen und kommentierten das etwas flaue Spiel. Vor jedem Bildschirm standen die Leute dicht an dicht, das Beizenpersonal - mehrheitlich in rot-weiss gekleidet - war ununterbrochen für Biernachschub besorgt.

Im Stade de Suisse wähnten sich Hunderte wegen der Stadion-Atmosphäre fast live an der WM in Deutschland. Mit Kuhglocken und Trompeten feuerten sie die Schweizer Manschaft an.

Bombastischen Stimmung

In St. Gallen versammelten sich Tausende vor den grössten hiesigen Leinwänden im Audimax der Universität St. Gallen, in der Seeger-Bar, und in der WM-Ostkurve im Olma-Areal. Die WM-Ostkurve war mit 2500 bis 3000 Anhängern voll besetzt. Der Organisator sprach von einer bombastischen Stimmung.

In Zürich lag das Epizentrum des Fussballinteressens auf dem Sechseläutenplatz am Bellevue. Im «Sportpalast» mit Tribüne wurden die Spielzüge beklatscht und bebuht, die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, als Daniel Gygax den Kopfball zu schwach ansetzte. Zu Begeisterungsstürmen gab das tempoarme Spiel jedoch keinen Anlass.

In den Beizen und Bars drängten sich die Fussball-Fans bis aufs Trottoir hinaus. Im wahrsten Sinn des Wortes hitzig zu ging es in den zahlreichen Lokalen, in denen das Spiel auf Grossleinwänden zu sehen war, so zum Beispiel im Hallenstadion.

Frankreich-Fans in Genf

Nicht alle drückten der Schweiz den Daumen: In Genf etwa verfolgten auch diverse Gruppen von Frankreich-Fans das Spiel in Bistrots oder im Fussballstadion «La Praille», in dem 6500 Zuschauerplätze eingerichtet worden waren.

Tausende Schweizer Fans waren gar an den Spielort Stuttgart gereist - unter ihnen auch CVP-Präsidentin Doris Leuthard, die am Mittwoch zur Bundesrätin gewählt werden soll. Die SBB organisierte drei Extrazüge. Wer keine Eintrittskarte ergattert hatte, verfolgte das Spiel auf einer Grossleinwand in der Stadt.

(bert/sda)