Mit einer überzeugenden Leistung gegen den früheren
Weltranglisten-Leader Marcelo Rios erreichte Roger Federer die
Runde der letzten 4. Den Erfolg im ersten Duell gegen den Chilenen
musste sich Federer allerdings hart erkämpfen. Die ersten beiden
Sätze wurden im Tie-break entschieden, sodass Federer in Sydney
nun bereits vier Tie-break-Entscheidungen hinter sich hat.
Der Baselbieter lag mit 6:7 und 0:2 in Rückstand. Er reagierte
darauf aber wie ein Champion, schaffte umgehend das Re-Break und
erhöhte die Anzahl Gewinnpunkte deutlich. Das Tie-break des zweiten
Satzes gewann Federer 7:4, und im dritten Satz gelang ihm das
entscheidende Break im vierten Spiel zur 3:1-Führung. «Zu Beginn
der Partie war ich nicht auf der Höhe. Doch dann fand ich immer
besser ins Spiel. Schliesslich zahlte es sich aus, dass ich bei
meinem Aufschlag die Risikobereitschaft erhöhte», bilanzierte
Federer.
Im Halbfinal trifft Federer auf den
Amerikaner Andy Roddick, den er im Oktober in Basel im Tie-break
des dritten Satzes bezwang.
Hingis weiter makellos gegen Testud
Sandrine Testud bleibt die Lieblingsgegnerin von Martina Hingis.
Die Ostschweizerin setzte sich im Viertelfinal gegen die Französin
in 70 Minuten 6:4, 6:2 durch und baute die Head-to-head-Bilanz auf
16:0 Siege aus. Im Halbfinal trifft Hingis auf Kim Clijsters, die
im belgischen Duell Justine Henin mit 7:6 und 6:2 besiegte. Gegen
Clijsters hält Hingis bei einer Bilanz von 3:1 Siegen. Die letzte
Partie im Vorjahr auf gleicher Höhe in Indian Wells verlor Hingis
allerdings.
Die Weltranglisten-Elfte Testud aus Frankreich konnte Hingis im
Unterschied zu vielen früheren Begegnungen -- achtmal ging es über
drei Sätze -- diesmal nicht in Bedrängnis bringen, da sie über
keinen echten Gewinnschlag verfügt. Zudem zeigte Hingis gegenüber
dem Auftaktmatch gegen Lisa Raymond eine merkliche Steigerung.
Im ersten Satz schaffte Hingis das erste Break zum 3:2, musste
sich dann aber direkt anschliessend den Aufschlag abnehmen lassen,
ehe sie im siebten Game mit einem erneuten Break den Grundstein zum
Satzgewinn legte, der schon mehr als vorentscheidend war. «Das war
der erste grosse Formtest für mich. Und ich habe ihn bestanden»,
stellte Hingis befriedigt fest und freute sich weiter über die
Tatsache, «dass ich intelligent agierte und die Fehlerquote dadurch
sehr tief halten konnte.»
Zwei Siege innerhalb weniger Stunden für Kratochvil
Gleich zweimal binnen weniger Stunden siegte Michel Kratochvil,
der in Auckland zunächst die wegen Regens auf Donnerstag
verschobenen Partie gegen den Neuseeländer Mark Nielsen problemlos
mit 6:3, 6:2 gewann. Nielsen hatte in der Startrunde überraschend
den Schweden Andreas Vinciguerra ausgeschaltet. Anschliessend
setzte sich Kratochvil gegen David Nalbandian (Arg) in drei Sätzen
durch. In den Halbfinals trifft der Ostermundiger auf Jérôme
Golmard (Fr), gegen den er ebenfalls noch nie gespielt hat.
Schnyder ausgeschieden, Heuberger profitiert
Patty Schnyder scheiterte in den Viertelfinals von Canberra (Au)
an der topgesetzten Tamarine Tanasugarn (WTA 30) mit 2:6 und 6:4.
Die ersten beiden Spielen auf der WTA-Tour hatte Schnyder noch klar
zu ihren Gunsten entscheiden können. Doch die aufstrebende
Tanasugarn ist mittlerweile um elf Weltranglisten-Plätze besser
klassiert als die Baselbieterin (WTA 41).
Der bei den Australian Open als Nummer 5 gesetzte Spanier Juan-
Carlos Ferrero hat wegen einer Knieverletzung seine Teilnahme am
Australian Open abgesagt. Dadurch wird Ivo Heuberger (ATP 113) die
Qualifikation nicht bestreiten müssen, sondern direkt im Hauptfeld
figurieren. Eine weitere Absage gab es durch den französischen
Daviscup-Helden Nicolas Escudé, der an einer Leistenzerrung
laboriert.
(sk/sda)