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Schweizer WM-Exploit in Wien

publiziert: Freitag, 6. Mai 2005 / 22:54 Uhr / aktualisiert: Freitag, 6. Mai 2005 / 23:37 Uhr

Nicht viel fehlte und das Eishockey-Nationalteam hätte zum dritten Mal in der Ära Krueger Russland an einer Weltmeisterschaft überrascht.

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Die Schweizer, die zweimal führten, mussten sich nach einer Glanzleistung mit einem 3:3 begnügen.

Der Punktgewinn zählte zweifellos zur glücklicheren Sorte. Die Russen kamen zu mehr Torschüssen, zu den besseren Chancen, zu viel mehr Powerplayzeit. Aber die Schweizer schlugen sich wiederum äusserst clever, spielten diszipliniert im eingeübten defensiven System und wehrten sich mit allen Mitteln. Nichts belegt die russische Überlegenheit besser als die neun kleinen Strafen, welche Schweizer Backs in der Abwehrzone wegen Rettungsaktionen kassierten.

An der Basis zum Punktgewinn stand wiederum eine äusserst starke Torhüterleistung, diesmal erstmals im Turnier von David Aebischer. Für den Freiburger begann nach einer "Horrorsaison" auch das WM-Turnier schrecklich: Von den ersten drei Schüssen auf sein Gehäuse musste er zwei passieren lassen. Danach aber war sein Tor (mit einer Ausnahme) wie "zugenagelt".

Wichtige Momente

Ausserdem skorten die Schweizer in wichtigen Momenten. Sie gingen nach bloss 103 Sekunden durch einen Nachschuss von Romano Lemm in Führung. Und nur bloss drei Minuten nach dem 1:2 gelang Paul Di Pietro nach einem Pfostenschuss von Martin Plüss und einem Missverständnis zwischen Verteidiger Witali Proschkin und Stürmer Sergej Sinowijew das 2:2. Den dritten Treffer markierte in der 23. Minute in doppelter Überzahl Mark Streit, wobei Ivo Rüthemann vor dem Tor dem russischen Keeper die Sicht verbaute.

Aber die Schweizer hätten trotz des russischen Chancenplus die Partie sogar gewinnen können. 16 Minuten lang führten sie 3:2; kurz vor der zweiten Pause machte sich erstmals russischer Ärger bemerkbar. Afinogenow verwarf die Hände, Jaschin wollte es alleine richten. Ausgerechnet in dieser Phase brachte der Schweizer Back Beat Forster den Puck nicht aus der Gefahrenzone raus, was den Russen 94 Sekunden vor der zweiten Pause das 3:3 (durch Alexej Kowaljew) ermöglichte.

Russland - Schweiz 3:3 (2:2, 1:1, 0:0)
Stadthalle, Wien. -- 7500 Zuschauer. -- SR Looker (USA), Karlsson/Lesnjak (Sd/Sln). -- Tore: 2. (1:43) Lemm (Patrick Fischer, Blindenbacher/Ausschluss Charitonow) 0:1. 3. (2:28) Datsijuk (Kowaljew) 1:1. 6. Kowaltschuk (Sinowijew/Ausschluss Blindenbacher) 2:1. 9. Di Pietro (Martin Plüss) 2:2. 23. Mark Streit (Di Pietro/Ausschlüsse Jaschin, Semin) 2:3. 39. Kowaljew (Datsijuk) 3:3. -- Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Russland, 10mal 2 Minuten gegen die Schweiz.

Russland: Swijagin; Wischedkewitsch, Markow; Karpowzew, Denisow; Rijasanzew, Proschkin; Gusew, Kalinin; Kowaljew, Datsijuk, Charitonow; Semin, Viktor Koslow, Jaschin; Afinogenow, Sinowijew, Kowaltschuk; Oweschkin, Malkin, Fedor Fedorow.

Schweiz: Aebischer; Seger, Beat Forster; Olivier Keller, Mark Streit; Blindenbacher, Bezina; Julien Vauclair; Paterlini, Thomas Ziegler, Rüthemann; Di Pietro, Martin Plüss, Della Rossa; Lemm, Conne, Patrik Bärtschi; Patrick Fischer, Jeannin, Wichser; Romy.

Bemerkungen: Schweiz ohne Bührer (Ersatztorhüter), Martin Gerber (geschont), Ambühl und Geyer (beide überzählig). -- Pfostenschuss Martin Plüss (9.). -- Schüsse: Russland 33 (7-13-12); Schweiz 15 (7-6-2). -- Powerplay: Russland 1/9; Schweiz 2/4.

Rangliste der Gruppe E
1. Tschechien 2/4 (4:1). 2. Russland 3/4 (8:6). 3. Slowakei 2/3 (5:4). 4. Schweiz 3/3 (6:7). 5. Kasachstan 2/0 (1:3). 6. Weissrussland 2/0 (1:4).

Bei Punktgleichheit entscheiden direkte Begegnungen.

Die weiteren Spiele
Samstag: Weissrussland - Kasachstan (16.15 Uhr). Slowakei - Tschechien (20.15). -- Sonntag: Slowakei - Schweiz (16.15 Uhr). Tschechien - Russland (20.15). -- Montag: Russland - Kasachstan (16.15 Uhr). Schweiz - Weissrussland (20.15). -- Dienstag: Kasachstan - Slowakei (16.15 Uhr). Tschechien - Weissrussland (20.15).

(bert/Si)

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