Abbau der Qualität

Schweizer befürchten Qualitätsabbau in Spitälern

publiziert: Dienstag, 13. Okt 2015 / 10:32 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 13. Okt 2015 / 11:14 Uhr
Spitälern und Kliniken im Land stellen sie erneut ein gutes Zeugnis aus.
Spitälern und Kliniken im Land stellen sie erneut ein gutes Zeugnis aus.

Bern - Die Schweizerinnen und Schweizer fühlen sich laut einer Umfrage gesünder als im Vorjahr. Den Spitälern und Kliniken im Land stellen sie erneut ein gutes Zeugnis aus. Die Sorge vor einem Abbau der Qualität aufgrund des steigenden Kostendrucks ist aber stark verbreitet.

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59 Prozent der Befragten gaben im Rahmen des Spital- und Klinik-Barometers von H+ an, sie befürchten, dass der steigende Kostendruck in einen Abbau von Qualität mündet. Wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Gesamtbericht hervorgeht, ist gleichzeitig nur eine Minderheit von noch 41 Prozent der Meinung, dass hohe Qualität hohe Gesundheitskosten rechtfertige.

Unverändert gelten die Spitäler und Kliniken als sehr wichtige Akteure im Gesundheitswesen (70 Prozent) mit guter Qualität (94 Prozent). Eine knappe Mehrheit (51 Prozent, +14) ist der Meinung, dass wir uns ein dichtes Spitalnetz nicht mehr leisten können.

Der Gedanke, dass jede Region ihr Spital haben soll, ist mit 67 Prozent Zustimmung trotzdem noch immer klar in der Bevölkerung verankert. Der Anteil sank hier gegenüber der letzten Befragung aber um 14 Prozent.

Augenfällig ist demgegenüber der wachsende Wunsch nach mehr Zentralisierung bei hochspezialisierten Behandlungen. Diese sollen laut 81 Prozent der Befragten, 23 Prozent mehr als im Vorjahr, in wenigen Zentren angeboten werden.

Zu teure Spitaldichte

Die Dezentralisierung des Spitalwesens werde zunehmend hinterfragt. Neu kritisiere die Mehrheit die finanziellen Folgen der Spitaldichte, schreiben die Studienautoren. Sie weisen aber darauf hin, dass bezüglich Konzentration keineswegs ein gefestigtes Meinungsbild vorhanden sei. Solche Meinungen würden stark durch «Direktbetroffenheit im Einzelfall und massenmediale Stimmungen» beeinflusst.

Erstmals erfragt wurde das Informationsverhalten beim Entscheid über medizinische Behandlungen und bei der Spitalauswahl. Eine Mehrheit traut sich zu, die für sie geeignetste Klinik zu wählen. Die jüngere Generation informiert sich vor allem im Internet.

Die Konsumentensouveränität erreicht auch die Spitäler. So entschieden sich laut der Umfrage mit 32 Prozent fast ein Drittel der Befragten schon einmal gegen ein bestimmtes Spital oder eine bestimmte Klinik, weil sie Schlechtes gehört haben.

Gesünder als im Vorjahr

Insgesamt fühlten sich die Befragten gesund, tendenziell sogar gesünder als 2014. Über ein Viertel (29 Prozent, +2) bezeichnet die eigene Gesundheit als sehr gut. Insgesamt waren 58 Prozent der Befragten (-12) im vergangenen Jahr in einer medizinischen Einrichtung zur Behandlung oder Kontrolle. Die Spital- oder Klinikaufenthalte gingen um 15 Prozent zurück auf 11 Prozent.

Die Ergebnisse des Barometers 2015 basieren auf einer repräsentativen Befragung von 1208 Stimmberechtigten in der ganzen Schweiz. Die Befragung wurde zwischen Juni und August 2015 durch gfs.bern im Auftrag von H+ durchgeführt. Nach 2014 handelt es sich um die zweite Erhebung im Rahmen des H+ Spital- und Klinik-Barometers.

(nir/sda)

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Bestandesaufnahme
"Eine knappe Mehrheit (51 Prozent, +14) ist der Meinung, dass wir uns ein dichtes Spitalnetz nicht mehr leisten können.

Der Gedanke, dass jede Region ihr Spital haben soll, ist mit 67 Prozent Zustimmung trotzdem noch immer klar in der Bevölkerung verankert. Der Anteil sank hier gegenüber der letzten Befragung aber um 14 Prozent.

Augenfällig ist demgegenüber der wachsende Wunsch nach mehr Zentralisierung bei hochspezialisierten Behandlungen. Diese sollen laut 81 Prozent der Befragten, 23 Prozent mehr als im Vorjahr, in wenigen Zentren angeboten werden."


Was bringen eigentlich solche Statistiken? Momentaufnahmen, von der aktuellen Laune der Probanden abhängig und noch viel mehr von den Zeitungsartikeln, die die Probanden gerade vorher gelesen haben.

Offenbar wird versucht, der Bevölkerung die Gesundheitsversorgung zu entziehen und zwar Schritt für Schritt durch Schliessungen, Umstrukturierungen, Zentralisierungen und zermürbendes Gejammer über Fallpauschalen, mit Ausländern überfüllte Notaufnahmen, Leistungskürzungen etc. pepe.

Da ist so eine Statistik, regelmässig durchgeführt, eine ideale Bestandesaufnahme über den Stand der Hirnwäsche in der Gesellschaft der Zweibeiner.


Aber richtig amüsant ist die Befragung über den gefühlten Gesundheitszustand:
"Insgesamt fühlten sich die Befragten gesund, tendenziell sogar gesünder als 2014. "

Wie geht das? Kann mir jemand sagen, wie man zum Gefühl gelangt, "tendenziell gesünder als 2014 zu sein"?
Wie geht es Euch? Tendenziell gesünder als vor einem Jahr? :-)
.
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