Schwellenstaaten kritisieren westliche Doppelmoral im Krieg gegen Terror

publiziert: Donnerstag, 20. Feb 2003 / 16:28 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 20. Feb 2003 / 17:58 Uhr

Kuala Lumpur - Vertreter der 114 blockfreien Staaten haben in Malaysia mit ihren Beratungen über die Irak-Krise und die Auswirkungen der Globalisierung begonnen. Verurteilt wurden Alleingänge bei internationalen Konflikten.

Die Delegierten der Schwellenstaaten auf dem Weg zum ersten Gipfeltreffen im Jahre 1955 in Bandung, Indonesien.
Die Delegierten der Schwellenstaaten auf dem Weg zum ersten Gipfeltreffen im Jahre 1955 in Bandung, Indonesien.
Zum Auftakt des diesjährigen Treffens in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur warf der malaysische Aussenminister Syed Hamid Albar den westlichen Industriestaaten Doppelmoral in ihrem Krieg gegen den Terrorismus vor.

Einerseits hielten sie den Entwicklungs- und Schwellenländern Vorträge über Menschenrechtsverletzungen, andererseits habe der Antiterror-Kampf die schlimmsten rassistischen Regungen zu Tage gefördert, sagte Syed Hamid. Diese fänden auch Widerhall in der offiziellen Antiterror-Politik vieler westlicher Staaten. Die Bewegung der Blockfreien müsse sich dem entgegenstemmen.

Das Ministertreffen bereitet den am Montag beginnenenden Gipfel der Blockfreien vor. Nach dem Willen Malaysias soll der Gipfel am Dienstag mit einer gemeinsamen Erklärung gegen einen Irak-Krieg enden.

Der Blockfreien-Bewegung gehören 114 Schwellen- und Entwicklungsländer an. Die meisten von ihnen sind finanziell von den Industrieländern abhängig und militärisch schwach. Aber auch die Atommächte Indien und Pakistan sowie Nordkorea, Irak und Iran gehören zu dem losen Zusammenschluss.

Seit dem Beginn der Blockbildung im Jahre 1955 haben sich die blockfreien Staaten gegen eine "Einordnung in das starre Ost-West-Schema" gewehrt. Auf Initiative des indischen Ministerpräsidenten Nehru hatten sich vom 18. bis 24. April 1955 Abgesandte aus 23 asiatischen und 6 afrikanischen Staaten im indonesischen Bandung getroffen. Sie bildeten einen "lockeren Zusammenschluss von Staaten, die während des Kalten Krieges keinem der beiden von den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion angeführten Machtblöcke angehörten."

Wie es von den Organisatoren hiess, hätten rund 60 Staaten ihr Kommen zugesagt, darunter auch Pakistans Präsident Pervez Musharraf und der indische Regierungschef Atal Behari Vajpayee.

Zu einem Eklat führte am Donnerstag der Versuch Nordkoreas, im Streit um sein verbotenes Atomprogramm eine Verurteilung der USA durchzusetzen. Nach Angaben eines südostasiatischen Diplomaten versuchten hochrangige Vertreter mehrerer Staaten, Nordkorea zur Aufgabe seiner undiplomatischen Sprache zu bringen.

sda

(bsk/news.ch)

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