Schwere Krise bei Fluggesellschaft Alitalia

publiziert: Dienstag, 10. Okt 2006 / 16:46 Uhr

Rom - Die Zukunft der seit Jahren angeschlagenen italienischen Fluggesellschaft Alitalia steht auf Messers Schneide.

Steht Alitalia vor dem Konkurs?
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Italiens Ministerpräsident Romano Prodi warnte, dass die Fluggesellschaft bis Januar Konkurs gehen könnte. Prodi zeichnete bei einem Treffen mit Gewerkschaftern nach Angaben eines Teilnehmers ein düsteres Bild. Der Regierungschef sehe die Situation der seit Jahren verlustreichen Airline «völlig ausser Kontrolle» geraten.

Es bleibe nur noch bis Januar Zeit, um den finanziellen Kollaps abzuwenden, sagte Prodi einem Gewerkschafter zufolge. «Alitalia durchlebt gerade den schwierigsten Moment seiner Geschichte», zitierte er den Regierungschef.

Prodi wollte mit Gewerkschaftsvertretern die Sanierung des Unternehmens beraten. Die italienische Regierung hatte Ende September angekündigt, sich aktiv in die bislang erfolglosen Sanierungsbemühungen einzuschalten.

Alitalia gilt in dem hart umkämpften europäischen Luftfahrtmarkt als zu teuer. Dem Unternehmen fehlen starke Partner sowie eine Strategie gegen die Billigflugkonkurrenz.

Staat hält 49 Prozent an Alitalia

Offen ist noch, wie die Regierung das Überleben der nationalen Fluggesellschaft sichern will. Prodi will noch in dieser Woche den als gescheitert geltenden Alitalia-Chef Giancarlo Gimoli treffen.

Der Staat hält seit einer kräftigen Kapitalerhöhung und dem Einstieg von Investoren im vorigen Jahr noch 49 Prozent an Alitalia. Die damalige Finanzspritze von einer Milliarde Euro aus der Kapitalmassnahme bewahrte die Fluggesellschaft vor dem Konkurs. Dennoch gelang es Cimoli nicht, das Blatt zu wenden. Mehrere Minister fordern inzwischen seine Ablösung.

Alitalia häufte im ersten Halbjahr erneut einen Verlust von 221 Mio. Euro an. Anstatt der ursprünglich für 2006 angestrebten schwarzen Zahlen wird jetzt mit einem Verlust von mindestens 300 Mio. Euro gerechnet.

(smw/sda)

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