Schwerer Atomunfall in Grossbritannien

publiziert: Sonntag, 29. Mai 2005 / 08:42 Uhr

London - In der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield hat sich nach Presseberichten der schwerste Atomunfall in Grossbritannien seit mehr als zehn Jahren ereignet.

Das Atomzentrum Sellafield ist seit jahren heftig umstritten.
Das Atomzentrum Sellafield ist seit jahren heftig umstritten.
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Durch ein Leck in einer defekten Leitung seien über mehrere Monate hinweg unbemerkt gut 83 000 Liter hoch radioaktiver Flüssigkeit ausgetreten, berichtete die britische Zeitung Independent on Sunday. Der Unfall sei auf eine Verkettung technischen und menschlichen Versagens zurückzuführen.

Die Betreibergesellschaft British Nuclear Group habe eingeräumt, dass Angestellte möglicherweise schon seit August vergangenen Jahres Anzeichen für das Leck übersehen hätten, berichtete die Zeitung. Der Defekt sei erst Mitte April bemerkt worden. Die Firma habe daraufhin mit einer Untersuchung des gesamten Leitungssystems begonnen.

Keine Gefahr?

Britische Tageszeitungen hatten bereits Anfang Mai über einen Unfall in "Sellafield" berichtet. Damnach hiess es, ein Teil der Anlage sei stillgelegt worden. Die Betreibergesellschaft British Nuclear Group teilte in der Folge mit, für Menschen und Umwelt bestehe keine Gefahr.

Auf ihrer siebenstufigen Skala für Atomunfälle habe die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) den Vorfall auf Rang drei eingestuft, berichtete nun der "Independent on Sunday". Den letzten Vorfall dieser Kategorie gab es in Grossbritannien im Jahr 1992.

Heftig umstritten

Nach Einschätzung des "Independent on Sunday" könnte der Vorfall von Sellafield Pläne der Regierung und der Energiebranche zum Bau neuer Atomkraftwerke in Grossbritannien behindern.

Das seit Jahrzehnten heftig umstrittene Atomzentrum Sellafield (früher Windscale) an der Nordwestküste Englands ist neben dem französischen La Hague die grösste Wiederaufarbeitungsanlage für Atombrennstäbe in Europa. Auch die Schweiz lieferte abgebrannte Brennelement nach Sellafield und La Hague.

1957 ereignete sich in Windscale nach Ansicht von Experten einer der grössten nuklearen Unfälle vor Tschernobyl: Ein Brand konnte erst nach drei Tagen gelöscht werden; eine atomare Wolke zog über Grossbritannien hinweg.

(rp/sda)

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