Auch nur versuchter Drogendeal ist Delikt

Schwerer Fall von Drogendelikt

publiziert: Dienstag, 28. Feb 2012 / 11:35 Uhr
Verurteilung wegen Drogendelikts.
Verurteilung wegen Drogendelikts.

Lausanne - Eine Verurteilung für ein mengenmässig schweres Drogendelikt ist auch möglich, wenn der Deal gar nicht zustande gekommen ist. Das Bundesgericht hat das Urteil gegen einen Solothurner bestätigt, der für einen Kokaintransport vergeblich nach Madrid gereist ist.

4 Meldungen im Zusammenhang
Der Mann war 2006 von einer dominikanischen Drogenbande für 2000 Franken angeheuert worden, um mindestens einen Liter flüssiges Kokaingemisch von Spanien in die Schweiz einzuführen. In Madrid kam es aus unbekannten Gründen nicht zur Übergabe der Drogen, worauf der Betroffene unverrichteter Dinge in die Schweiz zurückreiste.

Irgendwie flog die Sache trotzdem auf, und der Mann wurde 2011 vom Solothurner Obergericht für den Versuch eines mengenmässig qualifizierten Betäubungsmitteldelikts schuldig gesprochen. Es verurteilte ihn dafür und wegen anderen, kleineren Drogendelikten zu einer bedingten Geldstrafe von 330 Tagessätzen à 110 Franken.

Schwerer Fall ab 18 Gramm

Vor Bundesgericht hatte der Verurteilte erfolglos argumentiert, dass beim blossen Versuch kein schwerer Fall vorliegen könne. Ein Schuldspruch für ein qualifiziertes Drogendelikt sei nur möglich, wenn er tatsächlich eine grosse Menge an Kokain eingeführt hätte. Die Richter in Lausanne sehen dies jedoch anders.

Das Bundesgericht erinnert zunächst daran, dass bei Kokain ab einer Menge von 18 Gramm reinem Wirkstoff ein schwerer Fall vorliegt. Der Betroffene bestreite nicht, dass er den Willen zur Tat gehabt habe und seinen Plan ohne Weiteres hätte umsetzen können. Das Delikt sei zwar unvollendet geblieben, aber an sich immer noch möglich.

Damit sei der Tatbestand für eine Verurteilung wegen Versuchs zum mengenmässig schweren Drogenhandel erfüllt. Zwar bestehe ein Beweisproblem bezüglich des Gehalts an reinem Wirkstoff in dem letztlich nicht eingeführten Kokaingemisch. Vernünftigerweise dürfe aber von Drogen mittlerer Qualität ausgegangen werden.

(alb/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Mit der Sicherheit in der ... mehr lesen 2
Die Drogengeschäfte in der Schweiz sollen härter bestraft werden.
Trotz weniger behandelten Fällen bessere Geschäftszahlen.
Lausanne - Das Geschäftslast des Bundesgerichts ist 2011 auf hohem Niveau stabil geblieben. Das Bundesverwaltungsgericht konnte seine Pendenzen trotz überdurchnittlich vielen ... mehr lesen
Bern/Teheran - Der Iran richtet nach Angaben von Amnesty International immer mehr Menschen hin. Laut einem Bericht der Menschenrechtsorganisation wurden vom Staat dieses Jahr bereits 600 Menschen getötet, davon 488 wegen Drogendelikten. mehr lesen 
Die...
Nachfrage nach Drogen aller Art scheint auch in der CH ungebrochen zu sein. Vielleicht sollte man daher über einen kontrollierten Verkauf nachdenken. Könnte damit doch den Dealern das Geschäft unter den füssen wegezogen werden.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft schnell an Aufmerksamkeit, nur um später wieder von der Bildfläche zu verschwinden. Peppr, einst ein heisses Thema unter Technikbegeisterten, ist ein Beispiel für diesen Trend. Was zeichnete Peppr also aus, und welche Herausforderungen führten zu seinem Niedergang? mehr lesen  
Menschliche Beteiligung ist unerlässlich für KI-generierte Kunstwerke ohne US-Copyright  In zunehmend mehr Bereichen wird die KI-Technologie eingesetzt, jedoch hat ein US-Gericht bestätigt, dass Kunstwerke, die von dieser Technologie erstellt wurden, keinen ... mehr lesen
Das KI-erzeugte Bild «A Recent Entrance to Paradise» (2018) ist «Public Domain».
Wehrt sich gegen das KI-Training von OpenAI mit ihren Texten: The New York Times.
Die New York Times prüft eine Urheberrechtsklage gegen OpenAI, ein KI-Forschungslabor, das ChatGPT entwickelt hat, einen Chatbot, der Texte generieren kann, die von Menschen geschriebenen Texten ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Di Mi
Zürich 6°C 20°C Nebelfelderleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
Basel 8°C 22°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
St. Gallen 6°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Bern 5°C 20°C Nebelfelderleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Luzern 7°C 20°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Genf 8°C 21°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Lugano 10°C 22°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten