Drama um zwei Schulklassen aus Belgien

Schwerer Verkehrsunfall im Wallis fordert 28 Tote

publiziert: Mittwoch, 14. Mrz 2012 / 07:16 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 14. Mrz 2012 / 15:29 Uhr
Der Reisecar prallte frontal in eine Nothalte-Nische im Tunnel.
Der Reisecar prallte frontal in eine Nothalte-Nische im Tunnel.

Bern - Drama auf der A9 im Wallis: Ein belgischer Reisecar ist am Dienstagabend im Autobahntunnel nahe Siders verunfallt. Der Car prallte frontal in die Wand. 28 Menschen starben. Die meisten Opfer sind Kinder im Alter von 12 Jahren, die im Val d'Anniviers in den Skiferien waren.

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Unter den Toten sind 22 Kinder, wie die Walliser Behörden am Mittwochmorgen in Siders mitteilten. 24 weitere Kinder wurden bei dem Unfall verletzt. Viele der Kinder leiden unter schweren Verletzungen. Das sagte die fürs Soziale zuständige belgische Ministerin Laurette Onkelinx am Mittwoch. Drei Kinder lägen im Koma.

Im Bus waren 52 Personen unterwegs. Es handelte sich dabei um zwei Schulklassen aus Flandern. Die Kinder aus Lommel und Heverlee hatten im Val d'Anniviers Wintersportferien verbracht und waren auf der Heimreise nach Belgien.

Der niederländische Premier Mark Rutte bestätigte unterdessen, dass sich neun holländische Kinder in dem verunfallten Car befanden. Rutte sprach von einem «unglaublichen Drama», seine Gedanken seien mit den Opfern und deren Eltern.

Frontal in Wand geprallt

Der Reisebus war am Dienstagabend gegen 21.15 Uhr in dem Tunnel der A9 bei Siders aus noch ungeklärten Gründen auf die rechte Seite geraten. Dort hatte er Randsteine touchiert und war in der Folge frontal in eine Nothalte-Nische geprallt. Der Bus fuhr auf der Autobahn von Siders in Richtung Sitten.

Unter den Toten sind auch die beiden Chauffeure des Cars sowie die vier erwachsenen Begleiter der Kinder. Der Car wurde bei dem Aufprall schwer beschädigt, zahlreiche Insassen waren im Wrack gefangen.

Die Rettungsaktion im Tunnel dauerte die ganze Nacht über an. Über 200 Rettungssanitäter, Feuerwehrleute, Ärzte und Polizisten standen im Einsatz. Die Verletzten wurden mit sieben Helikoptern und Dutzenden Ambulanzen in die umliegenden Spitäler eingeliefert. Die Autobahn war in beiden Richtungen gesperrt.

Zwei weitere Reisecars, die ebenfalls mit belgischen Kindern auf dem Heimweg von den Skiferien waren, kamen am Mittwochmorgen unversehrt in Belgien an. In den beiden Cars befanden sich rund 80 Kinder aus anderen Gemeinden.

Tiefe Betroffenheit

Eine Tragödie dieses Ausmasses habe es im Wallis noch nie gegeben, sagte der Kommandant der Walliser Kantonspolizei, Christian Varone, am Mittwochmorgen vor den Medien. Betroffen zeigte sich an der Medienkonferenz auch der Botschafter Belgiens in der Schweiz, Jan Luykx.

Der belgische Premierminister Elio Di Rupo kündigte einen Tag der nationalen Trauer an. Details dazu werden später bekannt gegeben. Die Angehörigen der Opfer sind auf dem Weg in die Schweiz. Auf dem Flug mit dabei sind Psychologen sowie ein Team von belgischen Spezialisten, das bei der Identifizierung der Opfer helfen soll.

Während einige Angehörige vor dem Abflug einen Anruf ihres verletzten Kindes erhalten hatten, fehlte von 17 Schülerinnen und Schülern der Schule «'t Stekske» in Lommel noch jegliche Information.

Der ständige EU-Ratspräsident, der Belgier Herman Van Rompuy, sprach den Angehörigen sein Beileid aus und bezeichnete den Unfall als ein «schreckliches menschliches Drama». Ausdrücklich dankte der frühere belgische Premier den Schweizer Rettungskräften und Ärzten für ihren Einsatz und die Pflege, die sie den Verletzten hätten zukommen lassen.

(bg/sda)

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