Dauert das ganze Wochenende

Schwierige Verhandlungen in Brüssel über Griechenlands Reformliste

publiziert: Samstag, 28. Mrz 2015 / 15:32 Uhr
Es geht darum, so schnell wie möglich eine umfangreiche und spezifische Liste fertigzustellen.
Es geht darum, so schnell wie möglich eine umfangreiche und spezifische Liste fertigzustellen.

Brüssel/Athen - Unter hohem Zeitdruck verhandeln die griechische Regierung und die internationalen Geldgeber über die Liste der geplanten Reformen Athens. Am Samstag liefen in Brüssel die Verhandlungen auf Expertenebene.

7 Meldungen im Zusammenhang
Die Gespräche sollen das ganze Wochenende dauern. Wie aus Kreisen der EU-Kommission verlautete, geht es dabei um «Reformelemente», um «so schnell wie möglich eine umfangreiche und spezifische Liste» fertigzustellen.

Die Gespräche gestalteten sich nach Angaben aus Verhandlungskreisen schwierig. Die Geldgeber von Europäischer Zentralbank (EZB), EU-Kommission und Internationalem Währungsfonds (IWF) seien nicht zufrieden und hätten mehr Details verlangt, hiess es.

Falls die Geldgeber-Vertreter grünes Licht geben, könnten die Euro-Finanzminister laut Diplomaten nächste Woche zusammenkommen, um die blockierten Hilfen freizugeben. Griechenland stehen aus verschiedenen Quellen noch 7,2 Milliarden Euro zu.

Baldige Pleite droht

Die Zeit drängt: Athens Kassen könnten schon Mitte April leer sein. Griechenland ist vom Kapitalmarkt abgeschnitten, die Steuereinnahmen brachen zuletzt ein.

Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» braucht das pleitebedrohte Land wegen des Reformstopps noch mehr Hilfsgelder als bislang angenommen. Experten rechnen laut Bericht mit einer zusätzlichen Finanzierungslücke von 10 bis 20 Milliarden Euro.

Die aktuelle Reformliste mit rund 18 Massnahmen soll Griechenland mindestens drei Milliarden Euro einbringen. Dabei geht es vor allem um den Kampf gegen Steuerhinterziehung, während Kürzungen von Gehältern und Renten nicht dazu gehören sollen.

Steuererhöhungen und Kampf gegen Steuerhinterziehung

Die griechische Regierung hatte am Freitag die mit Spannung erwarteten Vorschläge für die Reformliste gemacht. Nach Angaben der regierenden Linkspartei Syriza wurde die Liste von engen Mitarbeitern von Finanzminister Gianis Varoufakis in Brüssel übergeben.

Darauf stehen dem Vernehmen nach eine Erhöhung des Höchststeuersatzes auf bis 45 Prozent, eine neue Immobiliensteuer, eine Erhöhung der Mehrwertsteuer für Luxuswaren, der Kampf gegen Steuerhinterziehung durch die Verbindung aller Registrierkassen mit dem Steueramt, Privatisierungen sowie die Kontrolle aller Geldeinlagen von Griechen im Ausland.

Kurz vor Beginn der Verhandlungen hatte die Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras den Druck erhöht und mit Zahlungsausfall gedroht. Sollten ausstehende Hilfen nicht bald an Athen ausgezahlt werden, werde Griechenland seine Verpflichtungen nicht erfüllen können.

Unterdessen senkte die US-Ratingagentur Fitch ihre Einschätzung der Kreditwürdigkeit des pleitebedrohten Euro-Landes Griechenland um zwei Stufen auf «CCC». Schon zuvor waren griechische Anleihen den Experten zufolge nur noch für Spekulanten geeignet («Ramsch»).

Die Griechen heben angesichts der schweren Finanzkrise immer mehr Geld von ihren Konten ab. Die Einlagen sanken nach Bankenangaben auf den niedrigsten Stand seit Ausbruch der Schuldenkrise, wie am Samstag die konservative Zeitung «Kathimerini» berichtete.

(jbo/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Berlin - Die Euro-Staaten bewerten ... mehr lesen
Griechenland erhält eine Frist.
Alexis Tsipras.
Athen - Die griechische Regierung will laut Ministerpräsident Alexis Tsipras einen «ehrlichen Kompromiss» mit den Gläubigern des Landes suchen. Der linke Regierungschef bekräftigte ... mehr lesen
Brüssel/Athen - Der Poker um neue Milliarden für das pleitebedrohte Griechenland ... mehr lesen
Griechenland muss der EU-Kommission in den kommenden Tagen eine Reformliste vorlegen.
Brüssel/Athen - Die Rettung ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Tsipras und Merkel diskutierten fünf Stunden.
Berlin - Während fast fünf Stunden haben sich am Dienstagabend die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras ausgesprochen. Thema waren die Lage ... mehr lesen
Athen/Berlin - Vor dem ersten Deutschland-Besuch von Ministerpräsident Alexis Tsipras am Montag hat das von der Staatspleite bedrohte Griechenland konkrete Reformschritte eingeleitet. Um die leere Staatskasse aufzufüllen, geht das Euro-Krisenland zuerst auf säumige Steuerzahler zu. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Im Hauptort Karyes fand eine kurze feierliche Messe statt.
Auf der Griechenlandreise  Athen - Russlands Präsident Wladimir Putin ist am zweiten Tag seiner Griechenlandreise zur Mönchsrepublik Berg Athos gepilgert. Der Berg Athos ist eine Hochburg des orthodoxen Christentums. mehr lesen 
Politische Gespräche  Athen - Der russische Präsident Wladimir Putin ist am Freitag zu politischen Gesprächen in Athen eingetroffen. Ihn begleiten mehrere Minister sowie Konzernvertreter. mehr lesen  
Der Staat hält zehn Prozent an OTE. (Symbolbild)
Privatisierungspläne  Athen - Das hochverschuldete Griechenland will sich von ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 11°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Basel 5°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 2°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 4°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen starker Schneeregen
Luzern 6°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Genf 8°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 13°C 19°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten