Schwimmen: Nur Lang im Halbfinal, Diezi bricht Uralt-Rekord

publiziert: Freitag, 12. Dez 2003 / 20:36 Uhr

Mit Flori Lang über 50 m Rücken vermochte sich auch am zweiten Tag der Kurzbahn-EM in Dublin nur ein Schweizer im Einzel für die nächste Runde zu qualifizieren. Insbesondere das Scheitern von Karel Novy über 100 m Crawl war ein Tiefpunkt.

Der Schweizer Karel Novy enttäuschte über 100 m Crawl.
Der Schweizer Karel Novy enttäuschte über 100 m Crawl.
Die Crawlstaffel der Frauen sowie Dominique Diezi über 50 m Crawl und 50 m Delfin sorgten für die Schweizer Bestleistungen Nummer 5 bis 7 in der irischen Hauptstadt. Diezi verbesserte als Startschwimmerin der Staffel mit 25,44 den am 3. März 1988 erzielten Rekord von Marie-Thérèse Armentero um drei Hundertstel.

Zudem gab es drei Weltrekorde: Milorad Cavic (Ser) über 100 m Delfin mit 50,02 (zuvor Thomas Rupprath (De) 50,10/27.1.02) sowie zweimal die Crawlstaffel der Holländerinnen.

Im Vorlauf waren sie mit 1:38,13 um acht Hundertstel schneller als vor drei Jahren die Schwedinnen, die zuletzt vier Mal in Folge Gold geholt hatten; im Endlauf schwammen sie gar 1:37,52. Einen Europarekord realisierte Laszlo Cseh (Un) über 400 m Lagen in 4:04,10 (zuvor Marcel Wouda (Ho) 4:05,41/8.2.97).

Lang errreichte mit 25,04 als 15. die Halbfinals. Im Final steigerte er sich auf 24,98, womit er den 14. Schlussrang belegte. Seine nationale Bestmarke verpasste er um 22 Hundertstel. "Ja und nein", antwortete der 20-jährige Zürcher auf die Frage, ob er zufrieden sei.

"Mein Ziel war, Bestzeit zu schwimmen. Das habe ich verpasst." Das sei aber im Moment sein Maximum gewesen. Er sei nun sehr motiviert für das heutige Rennen über die doppelte Distanz, welches für ihn wichtiger sei.

Nach der Pleite über 50 m Crawl (24.) endete für Novy auch der zweite Einzel-Start über die doppelte Distanz mit einer grossen Enttäuschung. Der 23-jährige Waadtländer schied auf seiner Paradestrecke mit 48,96 als 21. der Vorläufe aus, wobei der 20. Rang den Einzug in die Halbfinals bedeutet hätte.

Novy hatte auf dieser Strecke zu den Favoriten gehört, nachdem er vor drei Wochen bei den nationalen Meisterschaften in Uster mit 47,78 -- damit wäre er als Dritter der Halbfinals in den Endlauf eingezogen -- eine phantastische Leistung vollbracht hatte.

Worauf sind die Rückschläge zurückzuführen? An der Form hat es jedenfalls nicht gelegen, präsentierte sich Novy doch am Donnerstag beim Gewinn der Bronzemedaille mit der Lagenstaffel in ausgezeichneter Verfassung.

"Meine Einstellung war falsch", gab der Athlet des SC Uster unumwunden zu, "ich bin einfach geschwommen, ohne den letzten Willen." Er sei sehr enttäuscht über sich. Mit der Staffel sei es wegen der Teamdynamik ganz anders als im Einzelrennen.

Für Novy stellte es sich als Nachteil heraus, dass in der Trainingsplanung der Höhepunkt bereits auf die Schweizer Meisterschaften gesetzt wurde. Durch seine starken Vorstellungen in Uster stellte sich beim Westschweizer eine gewisse Zufriedenheit ein, die es ihm verunmöglichte, nochmals das gesamte Potenzial abzurufen.

Zudem ist das Niveau in Dublin über 100 m Crawl hoch. In früheren Jahren hätte die Zeit von 48,96, die Novy am Morgen als vernünftig bezeichnete, problemlos für die Halbfinals gereicht. Diesmal fehlten ihm allerdings sechs Hundertstel.

Den Schweizern wurde die internationale Realität einmal mehr schonungslos aufgezeigt. Die 4x50-m-Crawlstaffel der Frauen in der Besetzung Dominique Diezi, Luana Calore, Nicole Zahnd und Chantal Strasser verbesserte mit 1:43,01 die vor fünf Jahren aufgestellte nationale Bestmarke um 1,05 Sekunden, musste sich jedoch mit dem 11. und vorletzten Platz begnügen. Auch Diezi blieb über 50 m Delfin als 25. auf der Strecke, obwohl sie ihren Schweizer Rekord mit 27,78 um drei Hundertstel unterbot.

Seit den ersten Kurzbahn-EM 1996 in Rostock gab es für Swiss Swimming am Freitag jeweils über 800 m Crawl einen Podestplatz. Nachdem Medaillen-Sammlerin Flavia Rigamonti jedoch für Dublin Forfait erklärt hatte, verzichtete auch Chantal Strasser, die 2000 in Valencia Gold gewonnen hatte, auf einen Start.

Die Thurgauerin will sich auf die 400 m konzentrieren. Der Sieg über 800 m ging überraschend an die Spanierin Erika Villaecija. Die Deutsche Hannah Stockbauer, dreifache Langbahn-Weltmeisterin dieses Sommers in Barcelona, musste sich mit Rang 6 begnügen.

Thomas Rupprath (De/50 m Rücken), Antje Buschschulte (De/100 m Rücken), Mirna Jukic (Ö/200 m Brust) und Anna Karin Kammerling (Sd/50 m Delfin) verteidigten ihren Titel von Riesa 2002 erfolgreich.

Rupprath (100 m Delfin) sowie Alessio Boggiatto (It/400 m Lagen) verpassten ihre vierte Goldmedaille in Serie. Der Italiener Massimiliano Rosolino komplettierte mit Bronze über 400 m Lagen seinen Medaillensatz in Dublin. Resultate

Männer Finals:

50 m Rücken. 1. Thomas Rupprath (De) 23,71. 2. Wjatscheslaw Schirschow (Ukr) 24,16. 3. Toni Helbig (De) 24,19. 4. Ante Maskovic (Kro) 24,25. 5. Darius Grigalionis (Lit) 24,31. 6. Arkadi Wjatschanin (Russ) 24,41. 7. Orn Arnarson (Isl) 24,47. 8. Gregor Tait (Gb) 24,52. Ferner in den Halbfinals ausgeschieden: 14. Flori Lang (Sz) 24,98. In den Vorläufen ausgeschieden: 36. Alain Tardin (Sz) 25,96.

100 m Brust: 1. James Gibson (Gb) 58,03. 2. Oleg Lisogor (Ukr) 58,42. 3. Darren Mew (Gb) 58,78. 4. Martin Gustavson (Sd) 59,08. 5. Jens Kruppa (De) 59,71. 6. Emil Tahirovic (Sln) 59,75. 7. Dimitri Komornikow (Russ) 59,78. 8. Hugues Duboscq (Fr) 59,83.

100 m Delfin: 1. Milorad Cavic (Ser) 50,02 (WR, zuvor Rupprath 50,10/27.1.02). 2. Thomas Rupprath (De) 50,43. 3. Andri Serdinow (Ukr) 50,88. 4. Nikolaj Skwortsow (Russ) 51,22. 5. Joris Keizer (Ho) 52,03. 6. Jewgeni Korotischkin (Russ) 52,05. 7. Mattia Nalesso (It) 52,22. 8. Todd Cooper (Gb) 52,44.

400 m Lagen: 1. Laszlo Cseh (Un) 4:04,10 (ER, zuvor Marcel Wouda (Ho) 4:05,41/8.2.97). 2. Robin Francis (Gb) 4:05,20. 3. Massimiliano Rosolino (It) 4:06,59. 4. Alessio Boggiatto (It) 4:07,50. 5. Igor Berezutski (Russ) 4:08,20. 6. Alexej Kowrigin (Russ) 4:09,20. 7. Tamas Kerekjarto (Un) 4:09,63. 8. Lukasz Wojt (Pol) 4:11,15.

Halbfinal:

100 m Crawl: 1. Pieter van den Hoogenband (Ho) 47,15. 2. Filippo Magnini (It) 47,59. 3. Christian Galenda (It) 47,80. Ferner in den Vorläufen ausgeschieden: 21. Karel Novy (Sz) 48,96. 49. Christoph Bühler (Sz) 49,94.

Frauen Finals:

100 m Crawl: 1. Malia Metella (Fr) 53,15. 2. Marleen Veldhuis (Ho) 53,42. 3. Hanna-Maria Seppala (Fi) 53,46. 4. Josefin Lillhage (Sd) 53,62. 5. Anna Poptschanka (WRuss) 53,67. 6. Johanna Sjöberg (Sd) 53,79. 7. Sandra Völker (De) 53,80. 8. Jana Myskova (Tsch) 54,16.

800 m Crawl: 1. Erika Villaecija (Sp) 8:18,65. 2. Rebecca Cooke (Gb) 8:22,05. 3. Eva Risztov (Un) 8:23,94. 4. Melissa Caballero (Sp) 8:25,04. 5. Regina Sitsch (Russ) 8:28,36. 6. Hannah Stockbauer (De) 8:28,93. 7. Polina Schornikowa (Russ) 8:37,73. 8. Angelika Oleksy (Pol) 8:38,02.

100 m Rücken: 1. Antje Buschschulte (De) 58,40. 2. Ilona Hlavackova (Tsch) 58,72. 3. Laure Manaudou (Fr) 58,99. 4. Sarah Price (Gb) 59,19. 5. Stanislawa Komarowa (Russ) 59,23. 6. Louise Ornstedt (Dä) 59,24. 7. Irina Amschennikowa (Ukr) 59,28. 8. Janine Pietsch (De) 59,45.

200 m Brust: 1. Mirna Jukic (Ö) 2:21,09. 2. Anne Poleska (De) 2:21,93. 3. Simone Weiler (De) 2:22,64. 4. Kirsty Balfour (Gb) 2:24,03. 5. Natalja Hissamutdinowa (Est) 2:25,54. 6. Smilijana Marinovic (Kro) 2:26,66. 7. Chiara Boggiatto (It) 2:27,29. 8. Diana Remenyi (Un) 2:27,31. Ferner in den Vorläufen ausgeschieden: 21. Ramona Pedretti (Sz) 2:31,54. 22. Carmela Schlegel (Sz) 2:32,38. 28. Agata Czaplicki (Sz) 2:33,42.

50 m Delfin: 1. Anna Karin Kammerling (Sd) 25,91. 2. Martina Moravcova (Slk) 26,25. 3. Fabienne Nadarajah (Ö) 26,44. 4. Jeanette Ottesen (Sd) 26,57. 5. Hinkelien Schreuder (Ho) 26,62. 6. Chantal Groot (Ho) 26,69. 7. Sjöberg 26,73. 8. Tine Bossuyt (Be) 26,93. Ferner in den Vorläufen ausgeschieden: 25. Dominique Diezi (Sz) 27,78 (SR, zuvor Diezi 27,81/23.11.03). 35. Carla Stampfli (Sz) 28,12.

4x50 m Crawl: 1. Holland (Schreuder, Annabel Kosten, Groot, Veldhuis) 1:37,52 (WR, zuvor im Vorlauf 1:38,13, zuvor Schweden 1:38,21/15.12.00). 2. Schweden (Claire Hedenskog, Kammerling, Sjöberg, Lillhage) 1:37,68. 3. Deutschland (Katrin Meissner, Völker, Petra Dallmann, Britta Steffen) 1:38,68. 4. Grossbritannien 1:39,23. 5. Tschechien 1:39,73. 6. Frankreich 1:40,21. 7. Griechenland 1:41,17. Dänemark disqualifiziert. Ferner in den Vorläufen ausgeschieden: 11. Schweiz (Diezi, Calore, Nicole Zahnd, Chantal Strasser) 1:43,01 (SR, zuvor 1:44,06/11.12.98). Diezi unterbot mit 25,44 den Rekord von Marie-Thérèse Armentero 25,47/3.3.88).

Halbfinal:

100 m Lagen: 1. Alison Sheppard (Gb) 1:01,55. 2. Hanna Schtscherba (WRuss) 1:01,61. 3. Alenka Kejzar (Sln) 1:01,72. Ferner in den Vorläufen ausgeschieden: 17. Luana Calore (Sz) 1:04,06.

(von Sascha Fey, Dublin /Si)

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