Schwimmen: Olympiasieger Popow ab Januar in Solothurn

Popow befand sich vergangene Woche drei Tage in der Schweiz, um seine (berufliche) Zukunft zu regeln. Er ist seit vielen Jahren (und noch bis 2004) als Botschafter für den Uhren-Hersteller Omega unterwegs. Für die Zeit danach einigte sich der Crawl-Stilist mit Nicolas G. Hayek und dessen Sohn Nick auf ein weiterlaufendes Engagement bei der "Swatch Group".

Danach stand dem Wohnortswechsel Popows, der als Mitglied des Athletenrates im Internationalen Olympischen Komitee immer wieder an Sitzungen in Lausanne teilnehmen muss, nichts mehr entgegen. Mit der Wohnung in Solothurn, einem schmucken 15 000-Leute-Städtchen an der Aare, ist schon alles geregelt. Gemäss Swiss-Timing-Marketingdirektor Peter Hürzeler, der seit langer Zeit mit Popow befreundet ist, fehlt einzig noch die Aufenthalts-Genehmigung für den russisch-australischen Doppelbürger.

Solothurn, wo Popow schon in den vergangenen Jahren mehrmals zu Besuch war, ist von den Trainingsmöglichkeiten in keiner Weise mit Canberra zu vergleichen. In Australien hatte der Olympiasieger von 1992 und 1996 über 50 m und 100 m Crawl gleich fünf Pools in der Nähe. In der Umgebung Solothurns gibt es kein einziges 50-m-Hallenbecken. "Für Alex, der vor allem auf die Technik schaut und nicht plant, im Training hunderte von Kilometern zurückzulegen, ist das aber kein Problem. Ihm reicht ein 25-m-Pool, und dieses ist in Solothurn nur fünf Minuten von der Wohnung entfernt", sagt Hürzeler.

Im Herbst seiner Karriere hat der Schwimm-Zar noch ein grosses Ziel: An den Olympischen Spielen 2004 in Athen will Popow eine Medaille gewinnen. Gelänge ihm dies, wäre er der erste Schwimmer, der an vier Olympischen Spielen hintereinander eine Medaille erreicht. Die Weltmeisterschaften 2003 in Barcelona wird Popow ebenfalls bestreiten, allerdings darf er sich auf Grund der veränderten Trainingsverhältnisse nicht allzu viel erhoffen.

Auch Trainer Turetski in die Schweiz

Zusammen mit Popow wird auch dessen Trainer Gennadi Turetski in die Schweiz ziehen. Der Russe, zuletzt Trainer im australischen Schwimmverband und am Australian Institute of Sport in Canberra, steht mit Swiss Swimming in Kontakt. Der Schweizer Verband ist stark interessiert, von Turetskis Fachwissen profitieren zu können. Es handelt sich dabei um projektgebundene Mandate bis 2004. Konkrete Ergebnisse der Gespräche zwischen Verbandsvertretern und dem Erfolgscoach sind allerdings noch nicht bekannt.

Weil der 52-Jährige, der 1992 nach Australien ausgewandert war, in der Vergangenheit wiederholte Male mit Alkohol- und Drogenexzessen in Verbindung gebracht wurde, kann er nicht als Nationalmannschafts-Trainer verpflichtet werden. Turetski stand in Australien sogar mehrmals vor Gericht, unter anderem auch wegen des Verdachts auf Besitz von Dopingmitteln. Im November 2001 wurde er aber von diesem Vorwurf freigesprochen.

(fest/sda)