Sechs Ausländer in Aids-Affäre in Libyen zum Tode verurteilt

publiziert: Donnerstag, 6. Mai 2004 / 16:29 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 6. Mai 2004 / 20:29 Uhr

Sofia - Ein libysches Gericht hat fünf bulgarische Krankenschwestern und einen palästinensischen Arzt wegen Infizierung von 426 Kindern mit dem Aids-Virus zum Tod verurteilt. Sie sollen erschossen werden.

Über 400 Kinder wurden mit dem Aids-Virus HIV infisziert.
Über 400 Kinder wurden mit dem Aids-Virus HIV infisziert.
Das Gericht in Bengasi befand die sechs Ausländer am Donnerstag für schuldig, Kindern in einem Kinderspital der Stadt absichtlich HIV-verseuchtes Blut injiziert zu haben, "um dadurch für Chaos zu sorgen und das staatliche System zu destabilisieren". 46 Kinder seien inzwischen gestorben.

Die Beschuldigung, es habe sich um eine "Verschwörung" gegen den libyschen Staat in Zusammenarbeit mit dem israelischen Geheimdienst gehandelt, wurde dagegen fallen gelassen.

Die bulgarische Öffentlichkeit reagierte empört auf die Todesurteile. Es kam zu einem spontanen Protest vor der libyschen Botschaft in Sofia. Die Regierung kritisierte die Urteile als "völlig unannehmbar". Staatspräsident Georgi Parwanow sagte, er hoffe auf die nächste Instanz.

Bulgarien wolle in dem Fall auch die USA einschalten, sagte Regierungssprecher Dimitar Zonew. Die USA hatten im April Wirtschaftssanktionen gegen Libyen aufgehoben, nachdem Gaddafi dem Terrorismus abgeschworen und auf Massenvernichtungswaffen verzichtet hatte.

Bulgarien habe "klare Beweise" für die Unschuld der Mediziner, sagte Aussenminister Solomon Passi dem US-Nachrichtensender CNN in Washington. Er glaube, dies sei "nicht das letzte Wort" Gaddafis angesichts dessen Bemühungen um eine Öffnung zum Westen.

Die EU reagierte "sehr besorgt" auf das Urteil. Der amtierende EU-Ratspräsident und irische Aussenminister Brian Cowen forderte gegenüber seinem libyschen Kollegen Abdul Rahman Schalgam ein schnelles Berufungsverfahren, wie ein Sprecher Cowens in Dublin sagte. Das Verfahren sei nicht ordentlich verlaufen.

(pt/sda)

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