Sechs Hundertstel fehlten Lara Gut zur Sensation

publiziert: Samstag, 25. Okt 2008 / 18:03 Uhr

Lara Gut, der «Shooting Star» des Schweizer Skisports, erfüllte bereits im ersten Rennen der Saison die hohen Erwartungen und erkämpfte im Riesenslalom von Sölden mit der Nummer 37 den phantastischen 5. Platz.

Sechs Hundertstelsekunden fehlten ihr zu einer ähnlichen Sensation wie im letzten Winter in St. Moritz, als sie mit der Startnummer 32 auf den 3. Platz gefahren war. Umgerechnet ein Meter trennte sie vom Podest, das in Sölden erst eine einzige Schweizerin betreten hatte -- Sonja Nef als Zweite im Jahr 2001.

Die winzige Marge von sechs Hundertsteln war für die 17-jährige Tessiner kein Thema, zu sehr freute sie sich über ihr grossartiges Resultat. «Wenn man sich einen Platz unter den ersten 30 als Ziel gesetzt hat und dann soweit nach vorne fährt, ist es letztlich wurst, ob man Dritte, Fünfte oder Sechste wird.»

Ausser Reichweite lag vorläufig noch die Siegerin Kathrin Zettel, die allen Konkurrentinnen eine Sekunde und mehr abnahm und ihren 3. Weltcupsieg feierte. Der Niederösterreicherin war im letzten Jahr in Sölden ein ähnlicher Exploit gelungen wie heuer Gut, als sie im zweiten Lauf vom 24. auf den 3. Platz vorstiess.

Erholungspause und Ägypten-Ferien für Lara

Lara Gut leistete ihr Glanzstück im ersten Lauf, als sie mit der Nummer 37 auf den 4. Platz vorpreschte -- mit absoluter Bestzeit im extrem schwierigen Steilhang. Dort distanzierte sie sogar die Besten des Fachs um über drei Zehntel.

Im Stile einer ausgebufften Weltcup-Füchsin verteidigte sie diese Position. «Das war cool und clever», attestierte ihr Trainer Mauro Pini, auch wenn er den zweiten Lauf (mit der zehntbesten Zeit) als «etwas konservativ» bezeichnete.

«Ich fühlte mich müde», erklärte Lara Gut, überdies hätten sich am Freitag wieder Rückenschmerzen bemerkbar gemacht. So war sie im Abschlusstraining einige Male ausgefallen, was einige Beobachter irritiert hatte - nur sie selber nicht.

«Lara hat alles gegeben», lobte sie Vater Pauli. «Ich habe ihr zugetraut, dass sie auch im Riesenslalom ein gutes Resultat erzielt, denn wir haben viel in diese Disziplin investiert. Dass es aber so schnell geht, überrascht mich schon auch. Grundsätzlich geht es in diesem Winter darum, alle Pisten kennen zu lernen und Erfahrungen zu sammeln -- und Lara nicht zu überfordern. Deshalb werden wir wohl das eine oder andere Rennen auslassen -- und auch mal Ferien einschalten.»

So reist die Familie Gut unmittelbar nach Sölden für eine Erholungswoche nach Ägypten. Mit dem Preisgeld von 6000 Franken ist der Ausflug gerade mal knapp gedeckt.

Fabienne Suter so schnell wie Lara Gut

Mit diesem 5. Platz verschaffte Lara Gut der Schweizer Mannschaft einen weiteren Startplatz. Beim nächsten Rennen in Aspen dürfen vier statt drei starten.

Die beiden andern Schweizer Teilnehmerinnen in Sölden erschienen nicht im Klassement. Andrea Dettling verpasste als 56. die Qualifikation bei weitem und war im Steilhang überfordert, was sie selbstkritisch eingestand: «Ich bekam in diesen Kurven den Aussenski nie unter Kontrolle.»

Dagegen hinterliess Fabienne Suter bis zu ihrem Out im Steilhang einen ausgezeichneten Eindruck. Auf dem ersten Abschnitt war sie sogar schneller als Lara Gut. Schwer enttäuscht machte die zweifache Super-G-Siegerin des letzten Winters einen grossen Bogen um den Zielraum und war für niemanden zu sprechen.

«Das gute Resultat von Lara wird auch ihr und den andern Schweizerinnen Auftrieb geben», hofft Cheftrainer Hugues Ansermoz. Im Training waren Lara und Fabienne praktisch gleich gut. Nur fehlt Suter in dieser Disziplin noch das Selbstvertrauen, technisch gehört sie ebenfalls zu den Weltbesten.

Glanztag für Kathrin Zettel

Nachdem in der letzten Saison Denise Karbon (diesmal 4.) sechs Riesenslaloms gewonnen hatte, dürfte in diesem Winter das Stärkeverhältnis ausgeglichener sein, wenn nicht Kathrin Zettel zu einer ähnlichen Serie ansetzt.

Nach einem Bruch des Schienbeinkopfes im März 2007 erlebte Zettel eine durchzogene Saison 2007/08 (nur drei 3. Plätze), befindet sich nun aber wieder im Hochform: «Ich spürte schon am Morgen beim Aufstehen, dass heute ein Traumtag werden könnte».

Ein bemerkenswertes Comeback gab die 33-jährige Maria José Rienda Contreras (sechsfache RS-Siegerin), die nach zweijähriger Verletzungspause im ersten Lauf auf den 7. Platz vorstiess.

«Ich bin zu ihr gegangen und habe ihr gratuliert», sagte Lara Gut, «dank ihr habe ich gelernt, Riesenslalom zu fahren.» Die beiden hatten jahrelang miteinander trainiert, ehe sich in diesem Jahr ihre Wege definitiv trennten und Mauro Pini in die Schweiz zurückkehrte.

Schlussklassement:
1. Kathrin Zettel (Ö) 2:22,99. 2. Tanja Poutiainen (Fi) 0,98 zurück. 3. Andrea Fischbacher (Ö) 1,48. 4. Denise Karbon (It) 1,51. 5. Lara Gut (Sz) 1,54. 6. Maria Pietilä-Holmner (Sd) 1,57. 7. Anja Pärson (Sd) 1,58. 8. Kathrin Hölzl (De) 1,85.

9. Lindsey Vonn (USA) 2,17. 10. Chemmy Alcott (Gb) 2,42. 11. Michaela Kirchgasser (Ö) 2,44. 12. Marion Bertrand (Fr) 2,59. 13. Maria Riesch (De) 2,69. 14. Megan McJames (USA) 2,77. 15. Camilla Alfieri (It) 2,93.

Fabienne Suter im ersten Lauf ausgeschieden. Andrea Dettling als 56. nicht für den zweiten Lauf qualifiziert.

(Richard Hegglin, Sölden/Si)

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