Sechs Kandidaten für fünf Glarner Regierungssitze

16 Jahre lang wird FDP-Regierungsrätin Marianne Dürst der Exekutive angehört haben, wenn sie nach dem Landsgemeinde-Sonntag im Mai den Abschied nimmt. Dürst, die sich neu orientieren will, war 1998 als erste Frau in den fünfköpfigen Regierungsrat gewählt gewählt worden.

Sie ist nicht nur die erste Glarner Regierungsrätin, sondern überdies die erste Frau Landammann im Glarnerland. Das Amt der Regierungspräsidentin übte sie von 2008 bis 2010 aus.

«Gradlinig und klar bürgerlich»

Den Exekutivsitz von Dürst verteidigen wollen die Freisinnigen mit dem Molliser Kantonsrat (Landrat) Benjamin Mühlemann. Von seiner Partei, die als einzige zwei Exekutivsitze hält, wird der 34-jährige Geschäftsführer eines Gebäudetechnik-Verbandes und ehemalige Journalist als «gradlinig, klar bürgerlich politisierender Landrat» bezeichnet. Mühlemann ist Vizepräsident der Glarner FDP und Präsident der FDP Glarus Nord.

Herausgefordert wird der Freisinn von der SVP. Die Volkspartei, welche klar die stärkste Fraktion im Kantonsparlament stellt, ist seit Juni 2008 nicht mehr in der Regierung vertreten. Damals trat SVP-Regierungsrat Robert Marti über zur BDP.

Stimme für Glarus Süd

Zurück in die Exekutive will die SVP mit der 45-jährigen Landrätin Marianne Lienhard aus Elm. Die Treuhänderin in der Position einer Geschäftsführerin will der Gemeinde Glarus Süd in der Regierung eine Stimme geben. Lienhard ist seit acht Jahren Landrätin und präsidiert im Kantonsparlament die Finanzaufsichtskommission. Zudem ist sie Präsidentin der SVP Glarus Süd.

Die neben Dürst weiteren vier amtierenden Regierungsmitglieder stellen sich der Wiederwahl. Es sind der 53-jährige Landammann und Justizdirektor Andrea Bettiga (FDP), der 60-jährige Baudirektor Robert Marti (BDP), der 42 Jahre alte Finanzdirektor Rolf Widmer (CVP) sowie die 52 Jahre alte Bildungsdirektorin Christine Bickel (SP). Dienstältestes Exekutivmitglied ist Baudirektor Marti, der seit 1997 in der Regierung sitzt.

(bert/sda)