«Segelmädchen» Laura soll ins Heim

Das Gericht werde wahrscheinlich noch am selben Tag über den Eil-Antrag des Jugendamtes befinden, Laura bis auf weiteres nicht mehr bei ihrem Vater wohnen zu lassen, sagte ein Sprecher des zuständigen Familiengerichts in Utrecht. Auf alle Fälle werde es dazu noch vor Weihnachten eine Entscheidung geben.

Nach Angaben einer Sprecherin, die einen Teil der zerstrittenen Familie Lauras vertritt, geht es dem Mädchen nicht gut. «Sie hat in den letzten Tagen sehr viel mitgemacht», sagte die Frau, die im Namen von Laura und deren Vater Dirk Dekker auftritt. Dem Jugendamt warf Woertman Übereifer vor.

Kritik am Jugendamt

Auch deren Grosseltern väterlicherseits erhoben Vorwürfe gegen die Behörden. Sie hätten Laura in Verzweiflung getrieben, indem sie ihr den so innig gewünschte Rekordversuch einer Allein-Umseglung der Erde als bislang jüngster Mensch Ende Oktober erneut untersagten.

Dagegen bekräftigten Lauras deutsche Mutter und deren derzeitiger Lebensgefährte, ein Niederländer, dass die 14-Jährige dem leiblichen Vater entzogen werden müsse. Es sei unverantwortlich, dass dieser ihr Weltumseglungsprojekt fördere. Zugleich liess er den Verdacht durchblicken, dass der Vater die Flucht des Mädchens in die Karibik heimlich unterstützt habe.

In Polizeigewahrsam

Das inzwischen weltbekannte «Segelmädchen» war Dienstagmorgen nach seiner Rückkehr von der niederländischen Karibikinsel Sint Maarten auf dem Amsterdamer Airport Schiphol von der Polizei in Gewahrsam genommen und verhört worden.

Als bislang jüngste Solo- Weltumseglerin ist seit rund zwei Monaten die 16-jährige Australierin Jessica Watson mit ihrer Jacht «Ella's Pink Lady» unterwegs. Die Amerikanerin Abby Sunderland steht in den Startlöchern, aber auch sie ist zwei Jahre älter als Laura Dekker.

 

(fest/sda)