Segeln: Alinghi muss auf SUI 75 verzichten

Alinghi und die anderen im Rennen verbliebenen Herausforderer (Oracle, OneWorld, Prada Challenge) müssen im weiteren Verlauf der Regatten das gleiche Boot einsetzen wie im Halbfinal. Damit könnte "SUI 75", die vermutlich schnellere der beiden Schweizer Rennjachten, als bestes Trainingsboot aller Zeiten in die Geschichte des America´s Cup eingehen. Weil sich aber die "SUI 64" bisher ausgezeichnet bewährt hat, dürfte sich der Nachteil in Grenzen halten.

Im Reglement der Herausforderer-Serie (Louis Vuitton Cup) ist verankert, dass jedes Team nach jeder Wettkampfphase die Jacht wechseln darf. Die Regeln basieren auf einem Protokoll, das im Jahr 2000 von Neuseeland und dem damaligen Herausforderer Prada Challenge verfasst worden war. Es regelt den Ablauf der aktuellen, seit Oktober laufenden Serie. Darin steht, dass die vier besten Jachten in Halbfinals und dem Final den Herausforderer des Cupholders bestimmen. Juristisch massgebend ist jedoch das Protokoll, dessen Wortlaut von der Interpretation durch den Veranstalter des Louis-Vuitton-Cup abweicht. Das Team New Zealand hat die vier potentiellen Challenger inzwischen darauf aufmerksam gemacht, dass ausdrücklich von "Jachten" und nicht von "Syndikaten" die Rede sei.

Wegen des peinlichen Fehlers des Veranstalters wird auch Alinghi vom juristischen Kleinkrieg am Rande des sportlichen Wettstreits erfasst. Nicht nur Ernesto Bertarelli, der Geldgeber und Navigator des Alinghi-Teams, hat die unsportlichen Mätzchen satt. "Der America´s Cup muss die juristische Bühne endlich verlassen. Der Kampf soll auf dem Wasser ausgetragen werden." Der Genfer hofft auf ein Machtwort des Schiedsgerichts oder ein Einlenken des Cupverteidigers. "Die Neuseeländer haben schon genug Vorteile auf ihrer Seite. Sie sollten die Herausforderer mit ihren besten Booten segeln lassen."

(bert/sda)