Segeln: Das Seglerboot dominiert das Computerboot

publiziert: Freitag, 28. Feb 2003 / 13:17 Uhr

(Si) "Unser Boot ist das Resultat einer engen Zusammenarbeit zwischen Designteam und Segelteam. Das Boot der Neuseeländer ist hingegen eher am Computer entstanden", hatte Alinghi-Chefdesigner Rolf Vrolijk schon vor dem Beginn des America´s Cups gesagt.

Die Neuseeländer sind beim Bootsbau entweder zu weit gegangen oder hatten nicht genug Zeit.
Die Neuseeländer sind beim Bootsbau entweder zu weit gegangen oder hatten nicht genug Zeit.
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Inzwischen hat sich diese Einschätzung hundertprozentig bewahrheitet. Alinghi-Crew-Mitglied Jochen Schümann machte derweil in Ursachenforschung. "Die Neuseeländer sind beim Bootsbau entweder zu weit gegangen oder hatten nicht genug Zeit, um die Testresultate auszuwerten", sagte der Deutsche nach dem Abmasten der Neuseeländer, dem zweiten gravierenden Defekt im vierten Rennen.

Auffälligerweise hatten die "Kiwis" vor drei Jahren mit ihren beiden Booten keine ernsthaften Probleme bekundet. Der Franzose Bertrand Pacé, der sich seine Premiere auf einem America´s Cup-Boot sicher anders vorgestellt hatte, gibt zu, dass die Jachten nicht zu vergleichen sind: "Diesmal haben wir mehr auf Schnelligkeit gesetzt. Das ging auf Kosten der Solidität." Tatsächlich: In den vergangenen fünf Monaten war an keiner Jacht ein Mast gebrochen. In der letzten Kampagne hatte es drei Teams erwischt -- das japanische Syndikat, Be Happy und Prada.

Die Folgen des Vabanque-Spiels der Gastgeber hatte sich früh abgezeichnet. Praktisch von Anfang an waren die Neuseeländer besessen von der Idee, ein Boot zu kreieren, dass viel schneller sein sollte als jenes der Konkurrenz. Damit wollten sie den Verlust von drei Vierteln der letztmaligen Stammcrew kompensieren.

Diese Rechnung ist nicht aufgegangen: Das Boot war trotz der vermeintlichen Wunderwaffe "Hula" (Rumpferweiterung) weder bei leichten, mittleren noch starken Winden schneller als die Alinghi und erwies sich zudem als unzuverlässig. Die Tatsache, dass es ihren Booten just bei Starkwind an Verlässlichkeit gebrach, gibt den "Kiwis" gemäss Pacé besonders zu denken: "Starke Winde betrachten sie als einen Teil der Segelkultur, der ihnen enorm viel Spass macht. Deshalb sind sie jetzt mental so stark angeschlagen."

Optimales Teamwork

Bei der Alinghi hingegen läuft alles rund, das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Teamabteilungen funktioniert wie geschmiert. Der grundsätzliche Input kam von Russell Coutts. Der Skipper hatte 1992, damals noch als Backup-Steuermann für Neuseeland, schlechte Erfahrung mit einem Alleingang (von Bruce Farr) gemacht und sich 1995 erstmals dafür entschieden, die Designlast auf mehrere Schultern zu verteilen und selber aktiven Einfluss zu nehmen.

Diesmal wurde der in Hamburg wohnhafte Holländer Vrolijk von einem quantitativ wie qualitativ prominenten Team unterstützt, das auch Coutts´ Anregungen optimal umsetzte. Der Baumeister der beiden letzten Triumphe Neuseelands hatte unter anderem klar gemacht, dass die erste Kreuz prioritär zu behandeln sei, weil da mehr als 80 Prozent aller Regatten entschieden werden. Zudem hatte Coutts ein gut zu manövrierendes Boot gewünscht, um bei den Vorstart-Manövern flexibel zu sein. Es ist kein Zufall, dass die Alinghi speziell in diesen beiden Bereichen die Gegner regelmässig dominierte. "Am Anfang wurde unser Designteam kritisiert, aber die Rechnung ist aufgegangen", freute sich auch Ernesto Bertarelli.

(bert/sda)

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