Selbst Köbi ist nicht unfehlbar

publiziert: Dienstag, 27. Jun 2006 / 07:50 Uhr

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Köbi Kuhn hat alles richtig gemacht. Von der ersten Minute seines Amtsantritts als Nationaltrainer bis… bis fast zur letzten. Ja fast. Denn das Glückskind Köbi Kuhn muss vielleicht nicht gerade der Teufel, aber dafür was anderes geritten haben, als er die Penaltyschützen bestimmte: Die nicht gerade als nervenstark geltenden Streller und Cabanas hätten manche Trainer nicht auf ihrer Liste gehabt. Und besonders nicht Marco Streller als ersten Schützen.

Unter den Fans und Experten machte sich schnell bei Bekanntwerden des ersten Schützen ein ungutes Gefühl breit. Nichts gegen Marco Streller. Er ist ein toller Kerl und ein Top-Fussballer. Aber die meisten erfahrenen WM- und EM-Trainer agieren in solchen Situationen immer nach dem einen Prinzip: Der erste und der letzte Schütze sind erfahrene und sichere Elfmeter-Kandidaten. Auch ihnen zittern natürlich die Knie. Platini, Baggio, Zico, Waddle, Southgate, diesmal auch Shewtschenko und wie sie alle heissen, haben bereits wichtige Elfer versemmelt. Aber viel öfter ist auf sie Verlass.

Verlass wäre auch auf Alex Frei gewesen, der aber kurz vor Ende der Verlängerung vom Rasen musste und durch Lustrinelli ersetzt wurde. Eine mutige Entscheidung, weil Köbi Kuhn sich erhoffte, «Lustrigol» bringe neuen Schwung in die Offensive und könnte mithelfen, das Elfmeterschiessen zu verhindern. Aber der wohl sicherste und erfahrenste Schweizer Elfmeter-Schütze war ab diesem Moment nicht mehr zur Verfügung.

War dies Mut zum Risiko oder vielleicht doch eines der seltenen gravierenden Coachingfehler von Köbi Kuhn? Hätte er nicht wie sein Trainerkollege Oleg Blochin mit einem Auge auf das Penalty-Highnoon spekulieren sollen? Wenn ja, so hat nicht nur seine junge Mannschaft sondern auch «Köbi National» einen bitteren Preis für eine gewisse Unerfahrenheit bezahlen müssen. Der weise Köbi Kuhn hat möglicherweise genau in diesem Moment seine einzige grosse Fehlentscheidung getroffen, weil auch er noch WM-unerfahren ist. Trotz einer langen und erfolgreichen Karriere als Juniorentrainer und zwei erfolgreichen EM-und WM-Qualifikationen.

Köbi Kuhn aber ist der letzte, den man nun verantwortlich machen kann für das Scheitern im Achtelfinale. Er hat nämlich vorher, wie bereits erwähnt, alles richtig gemacht: Er traf die richtigen Entscheidungen im Spiel gegen Frankreich, war ein taktischer Fuchs mit seiner kontrollierten Offensive im Togo-Spiel und gegen Südkorea war das Team in jeder Hinsicht optimal vorbereitet und setzte alle Forderungen des Trainers um. Auch im Vorfeld hat er sich nie beirren lassen: Er hielt an Zubi als Starting Goalie fest. Und dieser dankte es ihm, indem er in vier WM-Partien keinen einzigen Gegentreffer zuliess.

Sogar die Einsätze von Hakan Yakin erwiesen sich in der Vorrunde zweimal als gut eingesetzte Trümpfe. Ja, der Köbi Kuhn hat es schon richtig gut gemacht. Aber eben, am Schluss fehlte es erstmals nicht nur am richtigen Händchen, sondern auch am Spielermaterial. Denn keiner der Schweizer, als Ausnahme sei vielleicht Tranquillo Barnetta lobend erwähnt, war fähig, das gelbe ukrainische Defensivbollwerk mit spielerisch-kreativen Mitteln zu düpieren.

Und hier sah man überdeutlich, dass auf diesem Niveau halt nach wie vor im Schweizer Team ein grosses Defizit bei den kreativen Mittelfeldspielern herrscht. Typisch für eine Mannschaft, die nach dem Prinzip „Das Team ist der Star“ funktioniert und selbst gute Einzelkönner sich über das Kollektiv definieren. Aber nur wenige, die Spanier, Brasilianer oder Argentinier können es haben: S’ Füfi und s’Weggli…

(Von Joël Wüthrich, Working Press/fussball.ch)

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