Proteste gegen Polizeigewalt in Athen

Senioren verklagen Griechenland

publiziert: Freitag, 6. Apr 2012 / 22:07 Uhr / aktualisiert: Freitag, 6. Apr 2012 / 23:54 Uhr
Die griechische Polizei steht zwischen den Fronten. (Archivbild)
Die griechische Polizei steht zwischen den Fronten. (Archivbild)

Athen - Eine wohlhabende Witwe und ein Rentner haben den griechischen Staat wegen ihrer Verluste als Folge des milliardenschweren Schuldenschnitts verklagt. Die 76-jährige Frau wolle 200'000 Euro zurück, die sie in Staatsanleihen angelegt habe, sagte ein Gerichtssprecher am Freitag.

6 Meldungen im Zusammenhang
Die Papiere seien nur noch die Hälfte wert. Der Rentner habe einen Verlust von etwa 4000 Euro geltend gemacht. Wegen des Schuldenschnitts haben Anleger im Durchschnitt drei Viertel ihrer Investments abschreiben müssen.

Die griechischen Rentner sind besonders hart von der Wirtschaftskrise getroffen worden. Sie haben in den vergangenen zwei Jahren im Schnitt rund ein Viertel ihrer Altersruhegelder verloren.

Weitere Proteste

Dutzende griechische Reporter, Fotografen und Vertreter von Journalistenverbänden demonstrierten am Freitag gegen Polizeiwillkür und Attacken auf Medienvertreter in Athen. Am Vorabend hatte gemäss dem Fotografenverband ein Bereitschaftspolizist mit einem Schlagstock den Verbandspräsidenten Marios Lolos am Kopf verletzt.

Der Fotograf sollte am Freitagnachmittag operiert werden. Staatsanwälte konnten ihn jedoch befragen. Der verletzte Fotograf sagte nach Angaben seines Verbandes, er sei bei der Räumung des Platzes vor dem griechischen Parlament durch die Polizei von hinten mit einem Schlagstock am Kopf getroffen worden.

Es sei deutlich zu erkennen gewesen, dass er Journalist ist. Bereits am Mittwoch war eine griechische Reporterin bei einem ähnlichen Zwischenfall verletzt worden.

Die Regierung in Athen drückte ihr Bedauern aus. Es sei «selbstverständlich, dass der Fall geklärt wird und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden», erklärte Regierungssprecher Pantelis Kapsis am Freitag. Die Polizei leitete eine Untersuchung ein, hiess es seitens des Ministeriums für Bürgerschutz.

Auseinandersetzungen mit der Polizei

Bei einer weiteren Demonstration kam es am Freitag zu Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und der Polizei. Lastwagenfahrer und Hafenarbeiter gingen gegen Kürzungen ihrer Zulagen auf die Strasse.

Die Polizisten setzten Tränengas und Schlagstöcke ein, als sich die Demonstranten dem Eingang der griechischen Notenbank in Athen näherten. Ein Demonstrant wurde mit Verletzungen ins Spital gebracht.

Bereits am Mittwoch war es nach dem Selbstmord eines Rentners bei Demonstrationen gegen die Sparpolitik der Regierung zu Ausschreitungen gekommen.

(bert/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Etschmayer Terrorismus beherrscht die ... mehr lesen
Wer ist schrecklicher: Diese IS-Barbaren oder die White-Collar-Terroristen der Euro-Gruppe?
Keine Besserung in Aussicht.
Athen - Jeder zweite junge Grieche ... mehr lesen
Athen - Nach dem Selbstmord eines ... mehr lesen 1
Krawalle in Athen nach Selbstmord eines überschuldeten Rentners.
Die Wut der Demonstranten richtete sich gegen die Politiker des Landes allgemein.
Athen - Aus Protest gegen Misswirtschaft und harte Sparmassnahmen haben am Sonntag «empörte Bürger» versucht, die Militärparaden zum Jahrestag des Beginns des griechischen Unabhängigkeitskampfes ... mehr lesen
Athen - Der griechische Schuldenschnitt in Höhe von 105 Mrd. Euro wurde am ... mehr lesen
Ministerpräsident Lucas Papademos wird zugesprochen, das Land «in 120 Tagen vom Bankrott zur Rettung» geführt zu haben.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Im Hauptort Karyes fand eine kurze feierliche Messe statt.
Auf der Griechenlandreise  Athen - Russlands Präsident Wladimir Putin ist am zweiten Tag seiner Griechenlandreise zur Mönchsrepublik Berg Athos gepilgert. Der Berg Athos ist eine Hochburg des orthodoxen Christentums. mehr lesen 
Treffen in Athen  Athen - Russland und Griechenland setzen trotz zahlreicher Schwierigkeiten ihre Kooperation fort und wollen sie weiter ausbauen. Dies teilten am Freitag der russische Präsident Wladimir Putin und der griechische Regierungschef Alexis Tsipras nach einem Treffen in Athen mit. mehr lesen  
Politische Gespräche  Athen - Der russische Präsident Wladimir Putin ist am Freitag zu politischen Gesprächen in Athen eingetroffen. Ihn begleiten mehrere Minister sowie Konzernvertreter. mehr lesen  
Privatisierungspläne  Athen - Das hochverschuldete Griechenland will sich von ... mehr lesen  
Der Staat hält zehn Prozent an OTE. (Symbolbild)
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 3°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen starker Schneeregen
Bern 0°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 8°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 2°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten