EU-Kandidatur hat keinen Einfluss

Serbien hält an Kosovo-Politik fest

publiziert: Samstag, 7. Jan 2012 / 15:26 Uhr
Der serbische Präsident Boris Tadic.
Der serbische Präsident Boris Tadic.

Pristina/Belgrad - Serbien will seine bisherige Kosovo-Politik nicht ändern und lehnt damit diese Bedingung der EU für eine Einstufung als Beitrittskandidat weiterhin ab. Dies machte der serbische Präsident Boris Tadic am Samstag bei einem Besuch in Kosovo klar.

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Belgrad werde nicht die Abschaffung der serbischen Institutionen in Nordkosovo akzeptieren. Würde Serbien dem zustimmen, hätte das langfristig die Abwanderung der serbischen Bevölkerung aus dem Kosovo zur Folge, begründete Tadic seine Weigerung.

Auch die Forderung, die Teilnahme von Vertretern des seit vier Jahren unabhängigen Kosovos auf internationalen Konferenzen zu akzeptieren, sei nicht erfüllbar. Serbien will seine frühere Provinz zurückhaben und unter keinen Umständen als unabhängigen Staat anerkennen.

Vor allem die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte Serbien bei ihrem Besuch im letzten August diese beiden Voraussetzungen für eine Beitrittskandidatur genannt.

Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten Anfang Dezember ihre eigentlich geplante Entscheidung darüber auf März verschoben. Bis dahin solle Serbien substanzielle Fortschritte bei der Aussöhnung mit dem fast nur noch von Albanischstämmigen bewohnten Kosovo machen.

Durchhalte-Appell

Serbien unterstützt seine Landsleute in Nordkosovo mit jährlich schätzungsweise bis zu 300 Millionen Euro. Die Serben, die in ganz Kosovo nur noch weniger als zehn Prozent der Bevölkerung zählen, stellen hier die Mehrheit.

Tadic rief seine Landsleute im Kosovo auf, «durchzuhalten und nicht ihre Kirche, ihren Glauben und ihre nationale Überzeugung aufzugeben».

Serbiens Staatsoberhaupt war am Freitag trotz des gewaltsamen Protests von Kosovo-Albanern nach stundenlangen Verzögerungen im Kloster Decani bei der Stadt Pec im Westen Kosovos eingetroffen, um hier das orthodoxe Weihnachtsfest zu feiern. Aufgebrachte Kosovo-Albaner hatten seine Autokolonne mit Steinen beworfen.

(bert/sda)

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