Serena Williams' erstes Ausrufezeichen

publiziert: Dienstag, 27. Aug 2013 / 22:28 Uhr
Serena Williams.
Serena Williams.

Serena Williams bestätigte gleich in ihrer ersten Partie am US Open ihren Status als «woman to beat». Die Tennis-Dominatorin zerstörte Francesca Schiavone mit 6:0, 6:1.

Francesca Schiavone ist eine starke Frau. Die Italienerin erinnert punkto Kampfgeist an Gennaro Gattuso, rennt bis zur Selbstaufgabe auf jeden Ball und gibt sich erst geschlagen, wenn auch der allerletzte Punkt gespielt ist. Am Montag Abend halfen ihr aber alle diese Attribute, die sie zu sechs Titeln auf der WTA-Tour, inklusive eines French-Open-Titels und bis in die Top 5 getragen haben, aber wenig. So herzlich wenig, dass sie Mitte des zweiten Satzes einen (erwachsenen) Balljungen umarmte und sich von ihm trösten liess. Wenig später bejubelte sie ihr erstes (und einziges) Game, so, als ob sie gerade einen wichtigen Turniersieg errungen hätte. Dieser emotionale Ausbruch entbehrte überraschenderweise jeglicher Selbstironie: «Ich war ganz einfach das erste Mal in meiner Karriere froh, überhaupt ein Game gewonnen zu haben.» Diese Denkweise erstaunt nicht wirklich, im ersten Satz hatte sie im grössten Tennis-Stadion der Welt ganze sechs Pünktchen totalisiert.

Williams hatte das gemacht, was sie in den letzten eineinhalb Jahren praktisch immer macht. Sie spielte mit der Präzision eines Metronoms, gepaart mit enormem Druck in ihren Schlägen und ihrer einzigartigen mentalen Präsenz, die man auch als Einschüchterungspotenzial definieren kann. Zudem hatte sie eine zusätzliche Motivation: Der Wetterbereicht hatte nichts Gutes verheissen und so spielte sie vielleicht noch eine Nuance konzentrierter als sonst. So gelang ihr eine Punktlandung: Unmittelbar, nachdem sie den Matchball nach einer Spielzeit von einer Stunde versenkt hatte, öffnete der Himmel noch während ihres Siegerinterviews auf dem Platz die Schleusen.

Während Roger Federer und Grega Zemlja ihre Rackettaschen wieder einpacken und gen Manhattan ziehen mussten, ohne gespielt zu haben, konnte Williams ihren 119. Sieg in den letzten 127 Partien analysieren. «Das Resultat täuscht vollkommen, die Partie war viel ausgeglichener. Ich habe einfach viele der wichtigsten Punkte gewonnen», übte sich Williams in krassem Understatement. Allerdings hat sie diese Denkweise, ähnlich wie Rafael Nadal seit frühester Jugend, in diesem Stadium ihrer Karriere verinnerlicht. Sie unterschätzt keine Widersacherin und empfindet oft schon den Verlust eines einzigen Games als persönliches Scheitern. Geholfen hat ihr bei dieser Einstellung auch die jüngste Niederlage im Cincinnati-Final gegen Victoria Asarenka. «Es tat zwar weh, war aber heilsam. dadurch war ich nachher noch mehr motiviert», erklärte die Titelverteidigerin, die hier ihren dritten Major-Titel des Jahres anstrebt.

(fest/Si)

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