Das Ende eines langen Leidensweges

Serena Williams gewinnt fünfte Wimbledon-Trophäe

publiziert: Samstag, 7. Jul 2012 / 18:59 Uhr
Serena Williams legte die Basis zum Erfolg einmal mehr mit ihrem phänomenalen und auf der Frauentour einzigartigen Aufschlag.
Serena Williams legte die Basis zum Erfolg einmal mehr mit ihrem phänomenalen und auf der Frauentour einzigartigen Aufschlag.

Serena Williams (WTA 6) bleibt in Bestform das Mass aller Dinge. Durch das 6:1, 5:7, 6:2 gegen Agnieszka Radwanska (WTA 3) holte die Amerikanerin ihre fünfte Wimbledon-Trophäe.

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Wieviel ihr der insgesamt 14. Major-Titel und der erste seit Wimbledon 2010 bedeutete, sah man nach dem verwandelten Matchball. Serena Williams eilte die Box hoch und herzte ihren gesamten Anhang, von Vater Richard über Schwester Venus bis hin zu Mutter Oracene und ihrem neuen Berater Patrick Moratoglou. Als sie dann die Trophäe bekommen hatte, machte sie vor den Fotografen ausgelassen Jubelsprünge.

Die Erklärung für ihre Ausgelassenheit war verständlich: «Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich je wieder hier sein würde, das macht es nun ganz besonders schön», so Williams in Anspielung auf ihre Probleme. 2011 schien sie dem Karrierenende näher als einem erneuten Triumph, nachdem ihr operativ ein Blutgerinnsel aus der Lunge entfernt werden musste. «Allen, die immer an mich geglaubt haben, danke ich aus der Tiefe meines Herzens», wurde Williams emotional.

Radwanska steigerte sich mit zunehmender Matchdauer

Emotional war sie auch schon während der Partie geworden. Nach eineinhalb einseitigen Sätzen verkrampfte sie sich den Sieg vor Augen und musste Radwanska wieder ins Spiel zurückkehren lassen. Die Polin, die mit einem Sieg Maria Scharapowa als Nummer 1 abgelöst hätte, steigerte sich mit zunehmender Matchdauer, bewies ihre feine Technik und das starke Spielverständnis.

Bei 2:1 im dritten Satz durfte sie, die am Vortag eine Medienkonferenz wegen Atemschwierigkeiten abgesagt hatte, sogar an die Überraschung glauben. Doch Serena reagierte im Stil einer wahren Championne: Sie glich mit einem im Frauentennis gewiss einzigartigen «Golden Game» - vier aufeinanderfolgende Asse - aus und liess dem Ausrufezeichen mit dem Break zum 3:2 ein weiteres folgen. Kurz danach verwertete sie den Matchball mit einer unerreichbaren Rückhand und liess sich auf den Rücken fallen.

Kein Zufall, dass Williams sich über den Aufschlag rettete: Der wohl schönste und effizienteste Schlag im gesamten Frauentennis war im Turnierverlauf eine echte Waffe: Sie schlug unglaubliche 102 Asse, inklusive zweier Rekorde (23 gegen Jie Zheng, 24 gegen Asarenka). Auch die 17 Asse gegen Radwanska verkörpern mehr als gehobenen Durchschnitt.

Williams-Hegemonie in London

Mit dem fünften Titel in Wimbledon hat Serena Williams zu ihrer älteren Schwester Venus aufgeschlossen. «Ich wollte immer alles, was Venus hatte und deshalb musste ich sie auch hier kopieren», so Serena lachend. Die beiden Schwestern haben ohnehin eine fast unglaubliche Dominanz entwickelt: Mit Ausnahme von 2004 (Maria Scharapowa), 2006 (Amélie Mauresmo) und 2011 (Petra Kvitova) ging der Titel in diesem Millennium stets an eine der beiden Powerschwestern.

Mit 30 Jahren und 9 Monaten war Serena Williams die erste «Jungseniorin» im Final seit Steffi Graf 1999. Das Alter ist bei ihr aber kein Faktor, wenn sie fit ist und Lust verspürt. «Mental bin ich wie eine Zwölfjährige, das hilft», so die jüngere Williams, die mit ihren nunmehr 14 Major-Trophäen noch deutlich hinter Margaret Court (24), Graf (22), Helen Wills Moody (19), Chris Evert und Martina Navratilova (je 18) liegt.

Resultate:

Serena Williams (USA/6) s. Agnieszka Radwanska (Pol/3) 6:1, 5:7, 6:2.

(knob/Si)

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