Verhandlungsunterbruch

Sexuelle Übergriffe auf minderjährige Tochter

publiziert: Donnerstag, 31. Aug 2000 / 23:29 Uhr

Aarau - Das Aargauer Obergericht hat am Donnerstag die Berufungsverhandlung gegen einen 40-jährigen Vater nach knapp vier Stunden unterbrochen. Dem Angeklagten werden sexuelle Übergriffe auf seine Tochter vorgeworfen. Das Gericht kam zum Schluss, dass ein verantwortungsvolles Urteil nur mit der Befragung weiterer Auskunftspersonen aus dem Umfeld der Betroffenen möglich sei.

Das Bezirksgericht Bremgarten hatte den Mann vor Jahresfrist wegen mehrfachen sexuellen Handlungen zu einer bedingten Gefängnisstrafe von 6 Monaten verurteilt.

Die Verhandlung soll noch im September zu Ende geführt werden. Das Opfer hatte nach der erstinstanzlichen Gerichtsverhandlung die belastenden Aussagen gegen ihren Vater in einem Brief an das Obergericht zurückgezogen. Vor dem Obergericht beharrte sie überraschend wieder auf den schweren Vorwürfen ihrem Vater gegenüber. Das Obergericht muss nun herausfinden, ob der schriftlich eingereichte Gesinnungswandel aus freiem Willen oder aufgrund eines Loyalitätskonflikts zu den Eltern entstanden ist. Der Verteidiger fordert einen Freispruch mangels Beweisen, die Staatsanwaltschaft beantragt eine Bestätigung des erstinstanzlichen Urteils.

(klei/sda)

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