Shell-Finanzchef: CO2-Abgabe nicht umsetzbar

publiziert: Sonntag, 11. Feb 2007 / 13:51 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 11. Feb 2007 / 15:02 Uhr

Bern - Die von Energieminister Moritz Leuenberger an der UNO-Klimakonferenz in Paris propagierte Idee einer weltweiten CO2-Abgabe ist politisch nicht durchsetzbar: Dieser Meinung ist der Finanzchef des Ölgiganten Shell, der Aargauer Peter Voser.

Peter Voser sieht die Entwicklungsländer benachteiligt.
Peter Voser sieht die Entwicklungsländer benachteiligt.
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Die Abgabe träfe ärmere Bevölkerungsgruppen sowie aufstrebende Länder wie China und Indien am härtesten, sagte Voser in einem Interview mit dem «SonntagsBlick». Die Entwicklungs- und Schwellenländer hätten auch das Recht, sich weiter zu entwickeln.

Höhere Energiepreise, etwa durch staatliche Lenkungsabgaben, bewirken nach Ansicht von Voser wenig. «Es braucht letztlich einen Bewusstseinswandel, also den Willen zum Klimaschutz. Jeder Einzelne kann sein Verhalten ändern: die Wohnung weniger stark heizen, statt das Auto auch mal das Velo nehmen und so weiter.»

Höhere Benzinpreise brächten wenig. Die Erfahrung zeige, dass die Leute lieber anderswo sparten als beim Auto. «Vergangenes Jahr stieg der Benzinpreis auf über 1.70 Franken - die Nachfrage hat das nicht sonderlich beeinflusst. Das bliebe wohl auch bei weit höheren Preisen so», sagte Voser.

Genügend Energievorräte

Er zeigte sich überzeugt, dass es genügend Energievorräte gebe, «um den Durst der Menschen dauerhaft zu stillen. Aber wir müssen in der Nutzung zurückhaltender werden, sonst bedroht uns die Erderwärmung», sagte der Finanzchef von Royal Dutch Shell.

Sein Unternehmen unterstütze beispielsweise die Auto-Industrie bei der Entwicklung besserer Kraft- und Schmierstoffe. «Die entscheidende Frage lautet aber: Will die Mehrheit der Konsumenten ein Spar-Auto mit wenig PS? Zurzeit scheint mir das nicht der Fall zu sein.»

(fest/sda)

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