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Trotz mangelnder Unterstützung durch Tourismus-Organisationen:
Ski alpin: Adelboden und Wengen vor spektakulären Skifesttagen
publiziert: Dienstag, 4. Dez 2001 / 18:11 Uhr
Bern - Der fehlenden Unterstützung durch lokale und nationale Tourismus-Organisationen zum Trotz bereiten sich die Berner Oberländer Weltcup-Veranstalter in Adelboden (5./6. Januar) und Wengen (12./13. Januar) auf spektakuläre Anlässe vor.
Lauberhorn in der Sonne - Wengen im Nebel: Dieses Saison erwarten die Organisatoren spektakuläre Skifesttage.
Adelboden hat nach einjährigem Unterbruch zum zweiten Mal wieder
je einen Riesensalom und Slalom an einem Wochenende im Programm,
und in Wengen findet der traditionelle Ablauf mit Abfahrt und
Slalom statt. Die Budgets der beiden Veranstalter beziffern sich
auf 1,652 Millionen (Adelboden) und 2,105 Millionen Franken
(Wengen). Unter den Sponsoring-Einnahmen (910'000 Adelboden,
1'710'000 Wengen) finden sich kaum Beiträge von touristischen
Stellen, nachdem auch Berner Oberland Tourismus sich nicht mehr
beteiligt.
Völlig unverständlich ist diese Situation für Christian Knauth, den österreichischen Marketing- und Kommunikationsdirektor des Internationalen Skiverbandes (FIS): «Mit den Rennen im Berner Oberland werden dem Tourismus perfekte Vorlagen geliefert. Aber im Gegensatz zu anderen Ländern gibt es in der Schweiz kaum einen touristischen Beitrag für die Veranstalter. In Sölden zahlte der Ort für die Gletscherrennen neben vielen anderen Beiträgen die Summe von 300 000 Franken in bar; Neustadt, der Veranstaltungsort der Weltcup-Springen am letzten Wochenende, gab zusätzliche 450 000 Franken aus.»
Jean-Daniel Mudry, Direktor von Swiss-Ski, doppelte gestern in Bern nach: «Die touristische Unterstützung muss in der Schweiz besser werden; dafür kämpfen wir. Auch das Ski-Nationalteam ist ein hervorragendes Aushängeschild für den Schweizer Tourismus.» Touristik-Fachmann Hannes Imboden, Mitglied des Wengener Organisationskomitees, hob den «zusätzlichen Umsatz von 3,5 bis 4 Millionen Franken» hervor, den die 40 000 bis 50 000 Zuschauer nach Adelboden und Wengen bringen. Derzeit wird von der Hochschule Luzern eine Wertschöpfungsstudie für das Lauberhorn-Rennen erstellt.
Weltcupshow am Freitagabend
Mit einer Weltcupshow auf dem Märitplatz wird das Fred-Rubi- Memorial am Freitagabend in Adelboden eröffnet. In den Riesenslalom vom Samstag wird, falls es die Verhältnisse zulassen, ein zusätzlicher, steiler Starthang integriert, wie Rennleiter Hans Pieren, der frühere Schweizer Skichef der Frauen, berichtete. Neben der 1230 m langen Strecke sind bereits zahlreiche Schneedepots angelegt; insesamt wurden schon 11‘000 Kubikmeter Wasser zu 22‘000 Kubikmetern Schnee «verschneit».
Der Adelbodner OK-Chef Peter Willen fürchtet sich bereits vor dem Rennen im Winter 2002/2003; in jener Saison steht wieder «nur» ein Riesenslalom am Dienstag im Programm. «Der Aufwand ist kaum mehr tragbar. Wir benötigen praktisch die gleiche Infrastruktur wie für zwei Wochenend-Rennen und haben an einem Dienstag viel weniger Echo.» 2003/2004 ist von der FIS in Adelboden wieder ein Rennwochenende geplant.
Wegscheide-Kante attraktiver
Auch in Wengen ist man bezüglich Schneesituation zuversichtlich. 70 Prozent des Schnees für die gesamte Abfahrtspiste liegen bereit, und ab Freitag soll es kälter werden. «Den Schneedepots kann der jetzige Wärmeeinbruch nichts anhaben», sagte OK-Vizepräsident Fredy Fuchs. Rennleiter Urs Näpflin erklärte, die Wegscheide-Kante werde ausgebaut, der Zielsprung hingegen noch weiter entschärft, so dass dort keine hohen Sprünge zu erwarten sind.
In den letzten zwei Jahren wurden für die Abfahrtsstrecke 320 000 Franken in Sicherheitsvorkehrungen investiert. Dieses Jahr werden 11 000 m B-Netze (2 m hoher Zaun) und 800 m A-Netze (4 m hohes Fangnetz) in rund 2500 Arbeitstagen aufgebaut. Am Start des Slaloms, der im letzten Winter als Retter der Lauberhorn-Rennen fungierte (Nebel verhinderte die Abfahrten) steht neuerdings ein Restaurant.
Der Wengener OK-Präsident Viktor Gertsch kündete den weiteren Ausbau des Zeltdorfs inmitten von Wengen an; wiederholt wird die Flugdemonstration der Patrouille Suisse. Gertsch zeigte auch die wirtschaftliche Bedeutung des Lauberhorn-Rennens im lokalen Rahmen auf: Die (gesamtschweizerisch finanzschwächste) Gemeinde Lauterbrunnen hat 2100 Einwohner; das Lauberhorn-Budget beträgt 2,1 Mio Franken; das macht einen Pro-Kopf-Umsatz von 1000 Franken aus. Wengen selber hat sogar nur 1000 Einwohner.
Völlig unverständlich ist diese Situation für Christian Knauth, den österreichischen Marketing- und Kommunikationsdirektor des Internationalen Skiverbandes (FIS): «Mit den Rennen im Berner Oberland werden dem Tourismus perfekte Vorlagen geliefert. Aber im Gegensatz zu anderen Ländern gibt es in der Schweiz kaum einen touristischen Beitrag für die Veranstalter. In Sölden zahlte der Ort für die Gletscherrennen neben vielen anderen Beiträgen die Summe von 300 000 Franken in bar; Neustadt, der Veranstaltungsort der Weltcup-Springen am letzten Wochenende, gab zusätzliche 450 000 Franken aus.»
Jean-Daniel Mudry, Direktor von Swiss-Ski, doppelte gestern in Bern nach: «Die touristische Unterstützung muss in der Schweiz besser werden; dafür kämpfen wir. Auch das Ski-Nationalteam ist ein hervorragendes Aushängeschild für den Schweizer Tourismus.» Touristik-Fachmann Hannes Imboden, Mitglied des Wengener Organisationskomitees, hob den «zusätzlichen Umsatz von 3,5 bis 4 Millionen Franken» hervor, den die 40 000 bis 50 000 Zuschauer nach Adelboden und Wengen bringen. Derzeit wird von der Hochschule Luzern eine Wertschöpfungsstudie für das Lauberhorn-Rennen erstellt.
Weltcupshow am Freitagabend
Mit einer Weltcupshow auf dem Märitplatz wird das Fred-Rubi- Memorial am Freitagabend in Adelboden eröffnet. In den Riesenslalom vom Samstag wird, falls es die Verhältnisse zulassen, ein zusätzlicher, steiler Starthang integriert, wie Rennleiter Hans Pieren, der frühere Schweizer Skichef der Frauen, berichtete. Neben der 1230 m langen Strecke sind bereits zahlreiche Schneedepots angelegt; insesamt wurden schon 11‘000 Kubikmeter Wasser zu 22‘000 Kubikmetern Schnee «verschneit».
Der Adelbodner OK-Chef Peter Willen fürchtet sich bereits vor dem Rennen im Winter 2002/2003; in jener Saison steht wieder «nur» ein Riesenslalom am Dienstag im Programm. «Der Aufwand ist kaum mehr tragbar. Wir benötigen praktisch die gleiche Infrastruktur wie für zwei Wochenend-Rennen und haben an einem Dienstag viel weniger Echo.» 2003/2004 ist von der FIS in Adelboden wieder ein Rennwochenende geplant.
Wegscheide-Kante attraktiver
Auch in Wengen ist man bezüglich Schneesituation zuversichtlich. 70 Prozent des Schnees für die gesamte Abfahrtspiste liegen bereit, und ab Freitag soll es kälter werden. «Den Schneedepots kann der jetzige Wärmeeinbruch nichts anhaben», sagte OK-Vizepräsident Fredy Fuchs. Rennleiter Urs Näpflin erklärte, die Wegscheide-Kante werde ausgebaut, der Zielsprung hingegen noch weiter entschärft, so dass dort keine hohen Sprünge zu erwarten sind.
In den letzten zwei Jahren wurden für die Abfahrtsstrecke 320 000 Franken in Sicherheitsvorkehrungen investiert. Dieses Jahr werden 11 000 m B-Netze (2 m hoher Zaun) und 800 m A-Netze (4 m hohes Fangnetz) in rund 2500 Arbeitstagen aufgebaut. Am Start des Slaloms, der im letzten Winter als Retter der Lauberhorn-Rennen fungierte (Nebel verhinderte die Abfahrten) steht neuerdings ein Restaurant.
Der Wengener OK-Präsident Viktor Gertsch kündete den weiteren Ausbau des Zeltdorfs inmitten von Wengen an; wiederholt wird die Flugdemonstration der Patrouille Suisse. Gertsch zeigte auch die wirtschaftliche Bedeutung des Lauberhorn-Rennens im lokalen Rahmen auf: Die (gesamtschweizerisch finanzschwächste) Gemeinde Lauterbrunnen hat 2100 Einwohner; das Lauberhorn-Budget beträgt 2,1 Mio Franken; das macht einen Pro-Kopf-Umsatz von 1000 Franken aus. Wengen selber hat sogar nur 1000 Einwohner.
(kil/sda)
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