Ski alpin: Nadia Styger Achte

publiziert: Sonntag, 11. Jan 2004 / 12:20 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 11. Jan 2004 / 15:44 Uhr

Drei Fakten prägten Veysonnaz 04: Renate Götschl gewann ihr 30. Rennen und betrat das Vorzimmer der "Unsterblichen". Hilde Gerg feierte den 11. Januar auf ihre Weise, und Swiss-Ski erlebte die Geburt einer Abfahrerin: Fränzi Aufdenblatten wurde Siebte.

Nadia Styger kann sich über das gute Resultat freuen.
Nadia Styger kann sich über das gute Resultat freuen.
Fränzi Aufdenblatten, die ziemlich widerwillig ins Abfahrtsfach einstieg, erzielte -- mit der Nummer 36 -- ihr mit Abstand bestes Resultat in dieser Sparte. Sie fuhr die exakt gleiche Zeit wie Sylviane Berthod, und mit Nadia Styger (11.) klassierte sich eine weitere Schweizerin im ersten Dutzend. Styger war anderntags im Super-G als Achte die beste und einzige Schweizerin in den Top Ten, Aufdenblatten (19.) vergab ein weiteres Spitzenresultat durch einen Fehler bei der Zielschuss-Einfahrt.

Die Veysonnaz-Bilanz ist nicht so spektakulär wie beim letzten "Heimrennen" in St. Moritz (4 - 6 - 9), aber erneut recht ansprechend. Das Duo Marie-Theres Nadig/Stephan Cattin leistet gute Arbeit. Der ehemalige Von-Grünigen-Betreuer Cattin lotste mit Aufdenblatten nach Nadia Styger (St. Moritz) eine zweite Athletin in die Top Ten.

Gerg und der 11. Januar

Herausragende Fahrerin in Veysonnaz war die Deutsche Hilde Gerg, die zum dritten Mal auf der "Piste de l´Ours" einen Podestplatz schaffte. Siegerin bei der ersten von zwei Abfahrten im Dezember 1998, dann Zweite (gemeinsam mit Michaela Dorfmeister hinter Götschl) in der Abfahrt vom Samstag, und nun im Super-G ihr 17. Weltcupsieg -- wieder einmal an einem 11. Januar. "Dieses Datum scheint mir Glück zu bringen", lachte die 28-jährige, die sich mit einem Kreuzbandriss durch die letzte Saison gequält hatte und diesen erst im Frühling operieren liess.

An einem 11. Januar (1998 in Bormio) errang Hilde Gerg ihren ersten Slalomsieg, und am 11. Januar hat ihr Ehemann Geburtstag. Bei ihm handelt es sich um Wolfgang Grassl, ihrem ehemaligen Slalomtrainer, der wegen seiner Beziehung zur Fahrerin vom Amt zurücktrat. An einem 11. Januar ist die "wilde Hilde" offenbar noch etwas wilder.

Auf mittlerweile 30 Siege hat es Renate Götschl gebracht, die im Super-G stürzte und sich eine Verstauchung am Daumen zuzog. Sie ist im Begriff, in die Top 5 der ewigen Rangliste aufzusteigen. Von Erika Hess, die mit ihren Söhnen im Ziel das Rennen verfolgte, trennt sie noch ein Sieg, von Hanni Wenzel (Nr. 4) drei und von Katja Seizinger (Nr. 3) sechs.

"Es ist für mich eine Ehre, zusammen mit solchen Namen erwähnt zu werden", meinte Götschl. "Da ich die Absicht habe, noch einige Jahre Ski zu fahren, hoffe ich diese Fahrerinnen in absehbarer Zeit einzuholen. Vreni Schneider und Annemarie Moser werden für mich aber unerreichbar bleiben." Vreni Schneider steht mit 55 Siegen zu Buche, Annemarie Moser mit 62.

Aufdenblatten: "Ein Sieg über mich selbst"

Das Schweizer Hightlight setzte Fränzi Aufdenblatten (22). Die einstige "Riesen"-Spezialistin mutiert zu einer ernst zu nehmenden Speed-Fahrerin. Im letzten Winter verblüffte sie mit einem 5. Rang im Super-G in Val d´Isère. Dieser 7. Platz von Veysonnaz kam nun ebenso unerwartet.

"Val d´Isère war für mich die grössere Überraschung", meinte Aufdenblatten, "aber dieses Abfahrtsergebnis bewegt mich mehr. Ich hätte es nicht für möglich gehalten. Das war in erster Linie ein Kampf gegen mich selbst -- und den habe ich gewonnen."

Aufdenblatten war wohl vor vier Jahren Junioren-Weltmeisterin in der Abfahrt geworden, "aber", wie sie einschränkt "mit ziemlich Glück. Ich wollte eigentlich nie Abfahrten bestreiten und hatte Angst davor, das Tempo nicht richtig einschätzen zu können." Nach dem Unfall von Silvano Beltrametti stand fest: "Nie mehr Abfahrt".

Cheftrainer Angelo Maina überredete sie und übte sanften Druck aus. "Bis letzten Winter fuhr ich Abfahrten unter Zwang. Erst in diesem Winter bekam ich allmählich Freude." Ein 28., 20. und 24. Rang bildeten die ersten Vorboten (und zugleich die ersten Weltcuppunkte).

"Wenn ich jemals in dieser Disziplin einen Podestplatz schaffen sollte, widme ich diesen Angelo Maina", lachte Aufdenblatten, der die technisch schwierige, durch den Neuschnee aber entschärfte Piste entgegen kam. Einmal mehr bewies die Zermatterin: Wenn sie Lunte riecht, ist sie zu enormen Steigerungen fähig.

Sylviane Berthod holte auf ihrer "Hauspiste" (sie ist am Fusse der Piste de l´Ours aufgewachsen) ihr drittes Top-Ten-Resultat in diesem Winter (nach einer völlig verpfuschten Saison 2002/03). Nur im Super-G rennt sie weiterhin einem zählbaren Resultat nach (nur 39.). Nadia Styger bestätigte sich mit einem 8. und 11. Platz: "Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, ich sei mit diesen Resultaten unzufrieden. Trotzdem hätte ich noch das eine oder andere besser machen können." Das ist das Fazit einer Athletin, die sich selber sehr hohe Ziele gesteckt hat. Vor dieser Saison war sie nur einmal besser.

Auch Tamara Müller deutete mit der viertbesten Abschnittzeit im Finish an, dass es nach langer Verletzungspause mit ihr wieder aufwärts geht. In Cortina erzielte sie im letzten Winter als Vierte ihr bisher bestes Ergebnis und verletzte sich danach bei einem Sturz erheblich (Schulter). Dort bieten sich ihr in dieser Woche gleich vier Chancen.

1. Hilde Gerg De Völkl 1:21,34 2. Michaela Dorfmeister Ö Blizzard 1:21,58 0,24 3. Silvia Berger Ö Fischer 1:22,10 0,76 4. Ingrid Jacquemod Fr Salomon 1:22,14 0,80 5. Carole Montillet Fr Rossignol 1:22,35 1,01 6. Geneviève Simard Ka Rossignol 1:22,57 1,23 7. Alexandra Meissnitzer Ö Völkl 1:22,68 1,34 8. Nadia Styger Sz Salomon 1:22,71 1,37 Martina Ertl De Rossignol 1:22,71 1,37 10. Brigitte Obermoser Ö Blizzard 1:22,89 1,55

11. Caroline Lalive (USA), Salomon, 1,58 zurück. 12. Martina Lechner (Ö), Blizzard, 1,71. 13. Maria Riesch (De), Head, 1,73. 14. Libby Ludlow (USA), Salomon, 1,75. 15. Katja Wirth (Ö), Blizzard, 1,79.

16. Lucia Recchia (It), Völkl, 1,80. 17. Emily Brydon (Ka), Salomon, 1,81. 18. Anja Pärson (Sd), Salomon, 1,82. 19. Fränzi Aufdenblatten (Sz), Salomon, 1,86. 20. Barbara Kleon (It), Dynastar, 1,89. 21. Mélanie Suchet (Fr), Salomon, 1,92. 22. Daniela Ceccarelli (It), Dynastar, 1,94. 23. Kathrin Wilhelm (Ö), Völkl, 2,02. 24. Kirsten Clark (USA), Fischer, 2,08. 25. Tanja Schneider (Ö), Rossignol, 2,16. 26. Magda Mattel (Fr), Dynastar, 2,39. 27. Isabelle Huber (De), Rossignol, und Jonna Mendes (USA), Fischer, 2,55. 29. Isolde Kostner (It), Fischer, 2,56. 30. Alexandra Coletti (It), Rossignol, 2,65.

(rr/Si)

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